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CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)

CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)

Titel: CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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einen Ersatz für Hank finden.«
    »Als Strohmann, meinen Sie?«, fragte Stemper. »Ich fürchte, da komme ich nicht infrage.«
    »Natürlich nicht. Wir würden nie von Ihnen verlangen, dass Sie sich so exponieren.«
    »Verstehe ich das richtig«, sagte Stemper, »dass Hank im ursprünglichen Plan eine entbehrliche Größe war?«
    Nach kurzem Zögern nickte Gordon verstohlen, und Patricia sagte: »Ja, das kann man wohl so sagen.«
    »Dann muss sein Ersatzmann es ebenfalls sein. Jemand, den Sie ohne Skrupel verheizen können.«
    »Ich würde ja liebend gerne Jerry nominieren, aber ihm mangelt es am nötigen Verstand.«
    »Da könnte man unsere Forderung genauso gut von einem dressierten Affen vorbringen lassen«, scherzte Gordon.
    Das Grinsen verging ihm, als Patricia sagte: »Wenn wir an die Papiere herankommen und es einfach keine andere Möglichkeit gibt, werden wir es selbst übernehmen müssen.«
    Die Aussicht bereitete Gordon körperliche Übelkeit. Er mochte es nicht, dass Patricia das Thema in Stempers Gegenwart ansprach, und was ihm noch weniger gefiel, war die Art, wie Stemper akribisch jedes Wort, jede Reaktion registrierte, um sie systematisch seiner umfangreichen Datenbank der Niedertracht hinzuzufügen.
    »Ich will mal sehen, ob wir den Namen dieses Maklers finden können«, sagte Gordon. Als er mit seinem Laptop zurückkam, schlug Stemper gerade die angebotenen Erfrischungen aus. Gordon hatte nicht den Eindruck, dass er etwas Wichtiges versäumt hatte.
    »Dieses Wochenende werde ich mich darauf konzentrieren, die Frau und ihre Komplizen zu finden«, sagte Stemper. »Ich habe mich gefragt, woher die Polizei ihre Identität kennt. Entweder hat sie sich selbst gemeldet, nachdem sie einen Bericht in den Nachrichten gesehen hatte, oder, was wahrscheinlicher ist, sie sind über Hank auf ihren Namen gekommen.«
    »Womit wir wieder bei Jerry und seinen Unzulänglichkeiten wären«, grummelte Patricia.
    Gordons natürliche Veranlagung drängte ihn, eine Verteidigung vorzubringen. Er hätte gerne darauf hingewiesen, dass Hank doch zweifellos einige Mühe darauf verwendet hatte, seine Aktivitäten geheim zu halten. Doch es war spät, er fühlte sich ausgebrannt und erschöpft, und er wusste, dass es letzten Endes nicht den geringsten Unterschied gemacht hätte. Jerrys Schicksal war schon besiegelt.
    »Vermutlich wurde der erste Kontakt per Telefon hergestellt«, sagte Stemper. »Zu schade, dass wir vorläufig keine Chance haben, an Hanks Handy heranzukommen.«
    »Wir haben natürlich verschiedene Kontakte bei Polizei und Staatsanwaltschaft«, sagte Gordon, während seine Finger eifrig über die Tastatur huschten. »Vielleicht könnten wir die eine oder andere Gefälligkeit einfordern.«
    Stemper verwarf den Vorschlag. »Wenn Sie die Information von einer offiziellen Quelle erhalten, dann ist das praktisch eine Garantie, dass ihr nichts zustoßen kann.«
    Das hatte Gordon nicht bedacht. Er wollte es gerade sagen, da fiel sein Blick auf einen vertrauten Namen auf dem Bildschirm.
    »Da sind sie. Compton Property Services. Es gibt nur das eine Büro, und das ist in Brighton.«
    »Perfekt«, sagte Stemper. »Ich mache mich gleich an die Arbeit.«
    »Danke.« Patricias Stimme war gepresst vor Rührung. Als Gordon aufblickte, sah er, dass ihre Dankbarkeit Stemper galt und nur Stemper allein.
    »Jetzt sind wir ihnen auf der Spur«, sagte sie, »und wir werden sie büßen lassen.«
    51
    Im Nachhinein war sich Dan nicht sicher, welcher Anflug von Wahnsinn ihn in die Garage getrieben hatte. Er wusste, dass er noch einige Flaschen Bier geleert hatte und vom Stadium des weinerlichen Selbstmitleids in das echter Trauer übergegangen war. Am Ende war er in einen Zustand der völligen Erstarrung verfallen.
    Es war unmöglich, das Garagentor zu öffnen, ohne ein Quietschen auszulösen, das durch Mark und Bein ging. Dan hatte nicht bewusst darüber nachgedacht, aber er musste wohl darauf gezählt haben, dass Louis’ Musik das Geräusch übertönen würde. Als er die Kante des Tors fasste und es anhob, löste das unangenehme metallische Knirschen eine grausige Assoziation zu dem Unfall vor fünfzehn Jahren aus.
    Es war auf der A27 passiert, ein paar Meilen östlich von Chichester. Seine Eltern hatten beschlossen, sich einen Tagesausflug zu zweit zu gönnen, was selten genug vorkam, und hatten Louis bei Joan gelassen. Auf dem Nachhauseweg fuhren sie durch einen Kreisverkehr, als ein Mitsubishi-Pick-up von links herangeschossen kam

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