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CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)

CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)

Titel: CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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kurzem Zögern links abbog. Das andere Auto fuhr nach rechts.
    Sobald er sicher war, dass es weg war, packte Robbie die Kopfstütze des Beifahrersitzes und zog sich hoch, bis er im Innenspiegel auftauchte wie ein Monster aus einem Horrorfilm.
    Dan kreischte erschrocken auf. »He, Mann, spinnst du?«
    Robbie hätte lächeln sollen, doch er tat es nicht. Da waren natürlich immer noch ungeklärte Fragen, verschiedene Probleme, die es anzugehen galt. Die Bedienung im Pub zum Beispiel, und vielleicht auch die anderen Gäste.
    Fürs Erste jedoch gab es nur einen möglichen Zeugen, der sie auf der Straße gesehen hatte. Dieser Zeuge würde sich wahrscheinlich kaum an den Fiesta erinnern, aber wenn er es zufällig doch täte, wäre seine Aussage in einem Punkt ganz klar: Es hatte nur eine Person im Auto gesessen. Nur der Fahrer, niemand sonst.
    Bingo.
    7
    Dan beschloss, Robbie auf dem Rücksitz zu lassen. Der Gedanke, jetzt noch einmal anzuhalten, und sei es auch nur für ein paar Sekunden, war ihm unerträglich. Wenn er das täte, würde er möglicherweise keinen Meter mehr mit dem Auto fahren.
    Das war auch der Grund, weshalb er widerstrebend Robbies Rat folgte. Die Rückfahrt würde nicht allzu lange dauern, und dann könnte er erklären, warum sie nicht früher hatten anrufen können. Für Hank O’Brien kam schließlich, so tragisch das war, jede Hilfe zu spät.
    Und außerdem setzte bei ihm langsam der Schock ein, kroch ihm in die Glieder, als ob er langsam in Eiswasser eingetaucht würde. Es kostete ihn große Mühe, die Kontrolle über seine Hände und Füße zu behalten. Mehr als ein Mal sah er eine Kurve kommen und war sich sicher, dass er außerstande sein würde, irgendetwas anderes zu tun, als geradeaus weiterzufahren und gegen einen Baum oder ein entgegenkommendes Auto zu rasen.
    Und wäre das denn so schlimm? Besser, seine Tante hätte einen echten, unerwarteten Verlust zu beklagen als die Schande, die er ihr bereiten würde.
    Das waren seine Gedanken, und dennoch fand er jedes Mal die Kraft und den Willen, den Wagen auf der Straße zu halten – was er wiederum nur als weiteren Beleg für seine abgrundtiefe Feigheit empfand.
    Es war fast elf, als er von der A27 abbog und den Wagen durch die ruhigen Wohnstraßen von Hove lenkte. Robbie wohnte praktisch mietfrei in einem der Häuser seiner Mutter; er hatte eine Dreizimmerwohnung in einem großen neugotischen Backsteinbau am Drive, ein paar hundert Meter von der Uferpromenade entfernt.
    Dan hielt am Bordstein. Plötzlich kam ihm elf Uhr gar nicht mehr so spät vor. In vielen Fenstern um sie herum brannte noch Licht; ein älteres Ehepaar spazierte vorbei; direkt vor ihnen überquerte ein Mann mit einem Hund die Straße. Niemand beachtete sie.
    Und warum sollten sie auch?, dachte Dan. Es war ja nicht so, als ob ihnen die Schuld ins Gesicht geschrieben …
    Sein Blick blieb an den Sprüngen in der Ecke der Frontscheibe hängen, und er schnappte hörbar nach Luft. Ohne auf Robbies irritierte Frage zu reagieren, was los sei, öffnete er die Tür und fiel in seiner Hast beinahe vom Sitz.
    Dan stand da und starrte das Auto an. Robbie trat zu ihm, und die beiden Männer sahen sich mit den Beweisen für ihr Verbrechen konfrontiert.
    Die Stoßstange hatte kaum etwas abbekommen, nur eine Schramme auf dem schwarzen Plastik, und die Scheinwerfer waren unversehrt. Aber in der Motorhaube war ein langer, tiefer Knick, vom Kühler bis unter die Windschutzscheibe, genau unterhalb des Sprungs im Glas. Weitere Schäden waren auf dem Dach zu sehen – mehrere Dellen in der Ecke über dem Türrahmen. Das Blech war eingedrückt, aber nicht gerissen, also würde es sich vielleicht ohne allzu große Schwierigkeiten reparieren lassen …
    Dann entdeckte Dan das Blut. Ein halbes Dutzend Tropfen auf dem Dach, die im Schein der Straßenbeleuchtung schwärzlich schimmerten. Und ein weiterer dünner Schmierfleck auf dem Glas, dort, wo die Scheibe in den Rahmen eingeklebt war.
    »Schau dir das an«, sagte er.
    »Hast du einen Lappen?«
    Dan öffnete die Beifahrertür. Im Handschuhfach waren Papiertaschentücher. Er zog ein paar heraus, wischte das Blut damit weg und schauderte bei dem Gedanken, woher es stammte. Dann stopfte er die schmutzigen Tücher in seine Jackentasche.
    »Lass uns reingehen«, sagte er. »Wir können den Anruf von deinem Festnetztelefon machen.«
    Robbie rührte sich nicht von der Stelle. Er starrte Dan an mit einem merkwürdigen Ausdruck in den Augen. Beinahe so etwas

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