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CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)

CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)

Titel: CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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gerade zu manövrieren versuchte, konnte Robbie noch nicht recht verarbeiten, was er da gehört hatte. »Wann wurde das denn entschieden?«
    »Heute Nachmittag, kurz nach Ihrem Treffen.«
    »Und wer sind Sie, wenn ich fragen darf?«
    »Sie können mich Jerry nennen.« Die Stimme war leise, trocken und humorlos. »Falls Sie gerade am Steuer sitzen: Dürfte ich vorschlagen, dass Sie anhalten? Ich habe eine Nachricht von Ihrer Schwester, und die erfordert Ihre volle Aufmerksamkeit.«
    Das Auto vor ihm bremste. Robbie trat das Gaspedal durch und überholte, scherte kurz vor einer Verkehrsinsel wieder ein und bog dann scharf links in den Parkplatz des Pubs ein. Nachdem er den Wagen mit Schwung auf einen freien Stellplatz gelenkt hatte, riss er das Handy aus der Halterung.
    »Lassen Sie mich mit Patricia sprechen.«
    »Das ist nicht möglich. Ihre Anweisungen sind unmissverständlich.«
    »Quatsch. Woher soll ich wissen, dass das kein Bluff ist?«
    Als Antwort drang plötzlich eine andere Stimme an sein Ohr. Seine Schwester – obwohl sie sich irgendwie gar nicht wie Cate anhörte. Es war eine Aufnahme, wie ihm jetzt klar wurde, und die Angst hatte ihr die Kehle zusammengeschnürt.
    »Robbie, ich bin’s. Bitte … bitte tu, was er sagt. Mein Leben hängt von dir ab. Bitte, lass mich nicht im Stich.«
    Ein Schluchzen, das jäh abbrach, als die Aufzeichnung endete, und dann war Jerry wieder dran. »Erste Regel: Kein Kontakt zur Polizei. Ich bin mir sicher, dass Sie diese Regel nur zu gerne befolgen werden.«
    »Was wollen Sie?«
    »Die Dokumente, die Sie Hank O’Brien abgenommen haben.«
    Robbie warf einen Blick aus dem Fenster und sah einen roten Corsa in den Parkplatz einbiegen. Dan saß am Steuer. Robbie erinnerte sich an das, was sein Freund gestern gesagt hatte: Es gibt immer einen Haken.
    Robbie atmete tief durch und bemühte sich um einen gebieterischen Ton: »Ich muss mit den Blakes sprechen.«
    »Nein, Mr Scott. Sie müssen vielmehr sehr gründlich über Folgendes nachdenken: Cate droht keine Gefahr, solange Sie die Anweisungen befolgen.«
    Im ersten Moment – und es war ein langer, beschämender Moment, in dem die Habgier sich wieder in den Vordergrund drängte – war Robbie versucht, es einfach drauf ankommen zu lassen. Dem Kerl zu sagen, er solle sich verpissen und mit Cate machen, was er wolle. Die Papiere würden bleiben, wo sie waren, bis Robbie sein Geld hatte.
    Dann sagte Jerry: »Falls Sie noch schwanken, bedenken Sie, was mit Ihrem Exschwager passiert ist. Ich habe ihm in einer belebten Einkaufsstraße die Oberschenkelarterie aufgestochen. Das war ein vergleichsweise schneller und schmerzloser Tod. Ihre Schwester wird längst nicht so viel Glück haben. Ich melde mich wieder.«
    »Warten Sie einen …«
    Dan war aus dem Haus geflüchtet, ehe Joan oder sein Bruder zurück waren. Nach einem weiteren vergeblichen Abstecher zu Cates Haus fuhr er zum Pub und traf dort pünktlich um vier ein. Als er aus dem Vauxhall Corsa stieg, entdeckte er Robbie, der in seinem Wagen saß und telefonierte. Seine Haltung verriet große Anspannung. Dan lief auf den BMW zu, riss die Tür auf und hörte Robbie sagen: »Warten Sie einen …«
    »Wer war das?«
    Robbie starrte das Telefon an, als wäre es ein schwarzes Loch, das ihn jeden Moment verschlucken würde. Dan musste die Frage wiederholen, bevor Robbie ihn überhaupt wahrnahm.
    »Es … Es war Jerry. Jedenfalls hat er das behauptet.«
    »Was ist mit Cate? Ist sie okay?«
    »Sie lebt.«
    »Hast du mit ihr gesprochen?«
    Robbie hob nur wie in Trance die Schultern, immer noch völlig von der Realität abgeschnitten.
    »Herrgott noch mal …« Dan riss ihm das Telefon aus der Hand. »Sag mir endlich, was los ist, sonst rufe ich die Polizei an, und dann kannst du es stattdessen denen erklären.«
    Er begann wegzugehen. Robbie sprang aus dem Auto und rief ihn aufgeregt zurück.
    »Okay, okay.« Er hob resignierend die Hände. »Aber lass uns reingehen. Ich brauch was zu trinken.«
    Robbie schlug Dans Protest in den Wind und bestellte sich einen Scotch, während Dan einen Grapefruitsaft nahm. Sie suchten sich einen Tisch, und Robbie schilderte seinen Besuch bei den Blakes, ihre offenkundig begeisterte Reaktion auf seinen Vorschlag und dann diesen seltsamen, verstörenden Anruf.
    »Laut Hanks Tagebuch haben die Blakes einen Typen namens Jerry als Mädchen für alles und Mittelsmann engagiert. Dieser Jerry hat jetzt offenbar Cate als Geisel genommen. Er will sie gegen die

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