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CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)

CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)

Titel: CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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vorbei. Die Parallelen zu seinem Streit mit Robbie von letzter Woche waren ihm nicht sofort bewusst, doch er musste sie irgendwie im Hinterkopf gehabt haben.
    Wir tun es schon wieder. Wir laufen davon.
    Er beugte sich vor, als sie die Einfahrt erreichten, und reckte den Kopf, um im Halbdunkel etwas zu erkennen. Sobald sie das Tor passiert hatten, gab er Gas, und sie rasten die Zufahrtsstraße entlang zur Hauptstraße, die sie ohne Zwischenfälle erreichten. Sie waren schon ungefähr eine Meile in Richtung A283 gefahren, als es ihm plötzlich wie Schuppen von den Augen fiel. Er fluchte halblaut.
    »Was ist der Haken?«, sagte er.
    Cate sah ihn verwirrt an. »Dan …?«
    Der Schock saß so tief, dass er sich nicht sicher war, ob er seine Erkenntnis für sie in Worte fassen könnte. »Er hat uns drangekriegt. Es ist genau so, als ob er uns vorhin erschossen hätte.«
    »Na, ich sehe da schon einen Unterschied«, meinte Cate skeptisch. »Wir sind schließlich heil davongekommen.«
    »Nein, ich meine, was seine Absichten betrifft. Sein Plan geht nach wie vor auf. Wir werden alles ausbaden müssen.«
    Im ersten Moment glaubte Cate, dass Dan nur dramatisierte. Der Schmerz über den Verlust ihres Bruders war schwer genug zu ertragen, doch während sie in Richtung Brighton dahinrasten, ging sie alles, was sie wusste, noch einmal durch, als wäre es ein Mandat, das sie in kürzester Zeit bearbeiten musste. Sie analysierte zuerst die Argumente für die Anklage und dann für die Verteidigung, und sie erkannte, dass Dan recht hatte.
    Die Sache war genial eingefädelt.
    Die Drahtzieher der Erpressung – die Blakes – lagen tot an einem Ort, Robbie lag tot an einem anderen Ort. Die Papiere, auf denen das Komplott basierte, waren verschwunden. Cate und Dan hatten nichts: keine Beweise für Jerrys Verwicklung in die Sache, keine Hinweise auf seine wahre Identität.
    »Bis auf das, was sich in dem Haus in Surrey finden könnte«, sagte sie. »Es wird DNS -Spuren geben, die beweisen, dass ich dort gefangen gehalten wurde.«
    Dan stöhnte auf und schlug sich mit der Hand an die Stirn. »Ich habe die Pistole abgefeuert.«
    »Was?«
    »Die Spurensicherung! Seine Strategie geht am besten auf, wenn ich mit derselben Waffe gefeuert habe, die bei all diesen Morden verwendet wurde. Und das habe ich getan. Ich habe auf ihn geschossen, als er davonfuhr, aber nicht getroffen. Es war nur noch eine Kugel in der Pistole. Ich wette, das hat er gewusst. Ich wette, er hat es so geplant.« »Du glaubst, er hat einkalkuliert, dass du danebenschießen würdest?«
    »Warum nicht? Ein bewegliches Ziel, und ich habe noch nie in meinem Leben eine Pistole in der Hand gehabt. Es war doch klar, dass ich danebenschießen würde.«
    »Wo ist die Pistole jetzt?«
    »Scheiße. Ich habe sie abgelegt, um dich loszubinden, und sie in der Einfahrt liegen lassen.«
    Cate seufzte. »Vielleicht sollten wir zurückfahren und sie holen?«
    Dan sah ihren nachdenklichen Gesichtsausdruck, und wieder holte ihn eine bittere Erinnerung an den vergangenen Dienstag ein, als Robbie ihm vorgerechnet hatte, welche Möglichkeiten ihnen blieben, ohne sich eine Sekunde mit moralischen Fragen aufzuhalten.
    »Und was dann?«, fragte er.
    »Ich weiß es nicht. Aber wenn wir die Pistole einmal haben, können wir immer noch entscheiden, ob wir sie … abliefern wollen. Oder sie verschwinden lassen.«
    »Nein. Wir werden diese Sache nicht vertuschen. Das können wir nicht machen.«
    »Aber du hast es doch gerade selbst gesagt: Wenn es keine Spuren gibt, die die Polizei zu dem wahren Täter führen, werden sie unweigerlich uns verdächtigen. Na ja, nicht uns – dich . Zumal, wenn sie erfahren, dass du Hank O’Brien überfahren hast.«
    »Ich werde es ihnen trotzdem sagen.«
    »Dan, bitte. Denk doch darüber nach. Du hast es nicht verdient, ins Gefängnis zu gehen für Verbrechen, die du nicht begangen hast.«
    Aber was ist mit den Verbrechen, die ich begangen habe ? Er wollte es sagen, doch aus irgendeinem Grund konnte er es nicht. Er warf Cate noch einen verstohlenen Seitenblick zu und sah, dass sie fix und fertig war, völlig aufgelöst, genau wie er selbst. Ihnen ging allmählich die Kraft aus, und ihnen gingen die Alternativen aus.
    »Soll ich dich nach Hause fahren?«
    »Bitte.« Dann sagte sie: »Nein. Er weiß, wo ich wohne.«
    »Also gut. Dann eben zu mir.«
    Er dachte, Cate würde protestieren, doch das tat sie nicht. Sie fuhren schweigend einige Minuten weiter, in neblige

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