Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)

CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)

Titel: CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
Vom Netzwerk:
Boden gehen.
    Als Dan aus seinem Versteck stürzte, riss Jerry die Pistole hoch und gab einen Schuss ab. Die Kugel zischte in Brusthöhe nur Zentimeter an Dan vorbei, und er glaubte ihre tödliche Kraft in dem leichten Luftzug auf seiner Haut zu spüren.
    Doch er lief weiter, den Kopf gesenkt, den Kreuzschlüssel in der erhobenen rechten Hand. Wenn es ihm gelänge, die Entfernung schnell genug zu überbrücken, würde er Jerry den Schädel einschlagen, auch wenn es seinen eigenen Tod bedeutete.
    Cate drehte den Kopf, um zu sehen, wohin die Kugel flog. Sie erblickte Dan und erkannte, dass Jerry erneut auf ihn zielte. Sie konnte sich nicht mehr aufrecht halten, doch während sie auf die Knie fiel, gelang es ihr, sich mit dem Oberkörper gegen Jerry zu werfen und ihre Zähne in seinen Arm zu senken, direkt oberhalb des Handgelenks.
    Sie biss mit aller Kraft zu, spürte, wie die Haut aufplatzte, wie Sehnen zerquetscht wurden und das Blut hervorströmte. Sie hörte ihn schreien, und seine andere Hand drückte gegen ihre Stirn, sein Daumen suchte ihre Augenhöhle, um sie zu blenden.
    Aber er hatte die Pistole nicht fallen lassen. Er gab noch drei Schüsse ab, die zum Glück alle daneben gingen und ein paar Meter weiter in den Boden schlugen. Und dann stürzte Dan sich auf ihn, schwang eine Art Metallstange, und Jerry fuhr herum, riss seinen Arm aus Cates Mund, und während das warme Blut von ihren Zähnen troff und sie zusammenbrach, drehte sie noch instinktiv den Kopf, um nicht mit dem Gesicht auf den Asphalt zu klatschen.
    Dans Schlag war schnell und kraftvoll, aber Jerry hatte ihn kommen sehen und konnte noch rechtzeitig den Kopf einziehen. Der Kreuzschlüssel traf ihn dennoch voll am Bizeps. Die Wucht des Schlages hätte ihn eigentlich von den Beinen holen müssen, doch er taumelte nur zurück, während an seinem anderen Handgelenk das Blut aus der Bisswunde troff, die Cate ihm beigebracht hatte.
    Er hatte die Pistole fallen lassen. Beide Männer sahen es zur gleichen Zeit, aber Jerry war näher dran.
    Stemper wusste, dass er es niemals schaffen würde, die Pistole schnell genug aufzuheben, um sie abfeuern zu können – sobald er sich danach bückte, würde der andere ihm den Schädel einschlagen.
    Plan A war gescheitert, genau wie er es befürchtet hatte. Zeit für Plan B.
    Er kickte die Glock von sich weg. Sie schlitterte über den Asphalt, und der junge Mann sah ihr nach, offensichtlich überrascht von dem Manöver. Dann stürzte er sich darauf, doch es war zu spät. Stemper nutzte die Verzögerung und rannte los.
    Cate war schneller und cleverer – sie schnappte nach Stemper, als er floh. Doch sie konnte sich nicht frei bewegen, und er wich ihr mühelos aus, um zu seinem Auto zu rennen.
    Er warf sich hinters Steuer und ließ den Motor an. Der junge Mann hatte die Pistole aufgehoben und stand vier oder fünf Meter von ihm entfernt, ein Stück nach links versetzt hinter dem Ford Focus.
    Wenden war unmöglich. Stemper legte den Rückwärtsgang ein und trat aufs Gas. Er hörte einen Ruf und sah, wie der Mann die Waffe hob.
    »Stopp!«, schrie der Mann.
    Sechs Kugeln. Stemper hatte einmal ins Gebüsch geschossen, einmal auf seinen Angreifer und dann dreimal in den Boden. Eine Kugel hatte er bewusst übrig gelassen.
    Er betete, dass der junge Mann sie abfeuern würde.
    Dan war überzeugt, dass er schießen könnte. Aber jetzt, da der Moment gekommen war, war er sich nicht sicher, ob es das Richtige wäre. Er wollte Gerechtigkeit, und das bedeutete einen Prozess. Es bedeutete, den Mann am Leben zu lassen.
    Aber nicht, ihn entkommen zu lassen.
    Der Ford Focus setzte ruckartig etwa zwei Meter weit zurück. Jetzt war der Fahrer auf gleicher Höhe mit Dan. Ein unauffällig wirkender Mann in den Fünfzigern, ein Gesicht, das sich in einer Menschenmenge verlieren würde.
    Dan nahm beide Hände hoch, um sicher anlegen zu können. Er wollte nicht, dass Jerry sah, wie sehr er zitterte.
    »Steigen Sie aus«, befahl er.
    Jerry wandte sich ab. Sein Blick war ruhig, aber abwesend, als ob er einen Moment brauchte, um über die Anweisung nachzudenken, die er gerade erhalten hatte.
    Er wird Vernunft annehmen, dachte Dan. Er wird sich ergeben.
    Dann setzte der Mann wieder zurück und gab Vollgas. Mit kreischenden Reifen schlingerte und holperte der Focus rückwärts durch das Tor und die Auffahrt hinunter.
    Einen Augenblick lang war Dan vor Unentschlossenheit wie erstarrt. Dann drehte er sich um, zielte auf die Silhouette am Steuer des

Weitere Kostenlose Bücher