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Cathérine de Montsalvy

Titel: Cathérine de Montsalvy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Benzoni Juliette
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Montsalvys.«
    Gilles de Rais fuhr bei der Erwähnung dieses Namens wie von der Tarantel gestochen auf. Er drehte sich zu Cathérine um und sah sie verblüfft an.
    »Wie habt Ihr das gemacht? Montsalvy ist in den Gefängnissen von Sully-sur-Loire vor beinahe zwei Jahren gestorben! La Trémoille ist ein guter Kerkermeister, seine Gefängnisse von Sully-sur-Loire lassen ihre Häftlinge niemals frei.«
    »Gut, dann muß ich annehmen, daß Ihr schlecht informiert seid, denn ich habe Arnaud de Montsalvy in Bourges in der Kirche Saint-Pierre-le-Guillard in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember 1431 geheiratet. Pater Jean Pasquerel hat uns getraut. Erinnert Ihr Euch an ihn, Messire de Rais? Er war der Kaplan von …«
    Mit einer entsetzten Bewegung gebot Gilles ihr Schweigen.
    »Sprecht diesen Namen nicht aus!« fauchte er, sich bestürzt bekreuzigend. »Nicht vor mir! Niemals vor mir! … Wenn sie Euch hörte!«
    »Sie ist tot!« sagte Cathérine verächtlich angesichts der gemeinen Furcht, die er plötzlich verriet. »Was habt Ihr zu fürchten?«
    »Sie ist tot, aber ihre Seele lebt, und die Seele der Hexen ist fürchterlich. Um sie zu beschwören, genügt es schon, ihren Namen auszusprechen. Diesen Namen will ich nie mehr hören!«
    »Wie Ihr wollt!« entgegnete Cathérine, die Schultern zuckend. »Aber das ändert nichts daran, daß ich Dame de Montsalvy bin und daß ich sogar einen Sohn habe!«
    In dem Augenblick, als Cathérine darauf verzichtete, die Jungfrau von Orléans zu beschwören, beruhigte sich Gilles. Sein leichenblaß gewordenes Gesicht bekam wieder etwas Farbe.
    »Wie kommt es dann, daß Ihr allein hier seid? Wo ist Montsalvy?«
    Das Gesicht Cathérines versteinerte. Sie senkte die Lider, damit er den Schmerz nicht sähe, der sie jedesmal heimsuchte, wenn sie diese grausamen Worte aussprechen mußte.
    »Mein Gemahl ist tot. Deswegen bin ich allein.«
    Es folgte eine Stille, die schnell unerträglich wurde. Um ihn abzulenken und um die gespannte Atmosphäre etwas aufzulockern, fragte Cathérine fast in gesellschaftlich-plauderndem Ton:
    »Darf ich fragen, wie es Messire de Craon, Eurem Großvater, und der Dame Anne, seiner Gemahlin, geht, die gut zu mir war, als ich mich bei Euch aufhielt?«
    Sofort bereute sie ihre Worte. Ein schrecklicher Zorn verzerrte das dämonische Gesicht Gilles'.
    Er starrte sie wie ein Irrer an.
    »Mein Großvater ist im vergangenen Herbst gestorben … mich verfluchend! Meinem Bruder, dieser bleichen Mißgeburt René, hat er seinen Degen vermacht! Und Ihr wagt es, mich nach ihm zu fragen! Ich hoffe, daß seine verdammte Seele zu dieser Stunde in der Hölle brennt! Ich hoffe, daß …«
    Ein Aufschrei Cathérines brachte ihn zum Schweigen. Sie konnte die Angst, die sie vor ihm empfand, nicht mehr ertragen.
    »Hören wir damit auf, Monseigneur!« sagte sie fest. »Vergeßt die Euren und die Klagen, die Ihr gegen sie zu haben glaubt, und … sagt mir lieber, warum Ihr die Zigeunerin Tchalaï braucht?«
    »Weil ich den Gegenstand haben will, den zu finden Ihr hierher, ins Schloß, gekommen seid: Ich will den schwarzen Diamanten! Eine Zigeunerin, das bedeutet betrügen, das bedeutet stehlen, das bedeutet behexen!«
    »Ich bin keine echte Zigeunerin …«
    Unversehens gab Gilles den höflichen Ton auf, zu dem er sich ihr gegenüber gezwungen hatte. Ein habsüchtiges Funkeln glomm in seinem Blick auf. Er ging auf Cathérine zu und packte sie so heftig an den Schultern, daß sie wimmerte.
    »Nein, aber du kannst es schon ebenso gut wie diese schwarzen Ziegen! Du bist keine Zigeunerin, aber du bist eine Teufelin! Auch du bist eine Hexe! Du verzauberst die Männer, Adlige oder Leibeigene, sie fressen dir aus der Hand wie furchtsame Vögel. Du entwischst den schlimmsten Gefahren, und jedesmal kommst du stärker und schöner wieder heraus! Du bist besser als eine Zigeunerin! Bist du nicht von diesem Weibsteufel aufgezogen worden, den ich verbrennen wollte?«
    Sara! Cathérine machte sich sofort die heftigsten Vorwürfe. Wie hatte sie während dieser ganzen Zeit Sara vergessen können? … Und dieser Mann hatte vor kurzem gesagt, daß sie mit ihrer Tante bei den Zigeunern angekommen sei.
    »Ich habe meine alte Sara verloren! Ich weiß nicht, wo sie ist. Seit heute morgen ist sie verschwunden.«
    »Ich weiß es. Einer meiner Männer hat sie sofort erkannt, als sie auf der Suche nach diesem Tristan l'Hermite durch die Stadt lief. Sie befindet sich jetzt in guter Hut … Aber beruhige

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