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Catherine

Catherine

Titel: Catherine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Kontrolle gerät?«, wiederholte C. C. und bedachte ihn mit einem stechenden Blick.
    »Oder etwa missverstanden wird.« Seltsam, dachte er. Für gewöhnlich war es so einfach, Grundregeln zu erstellen. Er konnte sich nicht daran erinnern, schon einmal so herumgestammelt zu haben. »Das heißt, nach gestern Abend … Mir ist klar geworden, dass Sie bis zu einem gewissen Grad sehr behütet gelebt haben.«
    Die Finger von C. C.s unverletzter Hand begannen, auf ihrem Knie unter dem Overall zu trommeln.
    Vielleicht sollte er noch einmal von vorn anfangen. »Ich glaube an Ehrlichkeit, C. C., sowohl in meinen geschäftlichen als auch in meinen privaten Beziehungen. Gestern Abend, zwischen Zornesausbruch und Mondschein … Wir … Ich finde, man könnte sagen, wir verloren für einen Moment die Kontrolle.« Warum wirkte diese Beschreibung so blass und unangemessen für das, was geschehen war? »Ich möchte nicht, dass Ihr Mangel an Erfahrung und die Fantasien Ihrer Tante zu irgendwelchen Missverständnissen führen.«
    »Warten Sie! Mal sehen, ob ich das auf die Reihe kriege. Weil Sie mich gestern Abend geküsst haben, und weil meine Tante das Thema Heirat zusammen mit meinen Babyfotos heute Morgen aufs Tapet gebracht hat, machen Sie sich jetzt Sorgen, ich könnte mir ein paar verrückte Ideen in den Kopf setzen, dass ich die nächste Mrs St. James werde?«
    Verwirrt fuhr Trent sich mit den Fingern durch die Haare. »Mehr oder weniger. Ich hielt es für besser und sicherlich für fairer, wenn ich Ihnen sofort reinen Wein einschenke, damit Sie und ich die Angelegenheit vernünftig regeln können. Auf diese Weise würden Sie nicht …«
    »… von Ihrer Herrlichkeit enttäuscht werden?«, warf sie ein.
    »Legen Sie mir keine Worte in den Mund.«
    »Wie könnte ich noch etwas hineinlegen, wo doch gar kein Platz mehr in Ihrem Mund ist bei dem ganzen Quatsch, der da herauskommt«, fauchte sie ihn an.
    »Verdammt!« Er hasste die Tatsache, dass sie recht hatte. »Ich versuche bloß, absolut ehrlich zu Ihnen zu sein, damit es kein Missverständnis gibt, wenn ich Ihnen sage, dass ich mich sehr zu Ihnen hingezogen fühle.«
    Sie hob bloß eine Augenbraue und war zu wütend, um zu erkennen, dass ihn seine eigenen Worte sprachlos gemacht hatten. »Jetzt soll ich mich ja wohl geschmeichelt fühlen, nehme ich an?«
    »Sie sollen gar nichts. Ich versuche nur, die Fakten darzustellen.«
    »Ich werde Ihnen ein paar Fakten geben.« C. C. tippte ihm gegen die Brust. »Sie fühlen sich nicht zu mir hingezogen, sondern zu dem Image des perfekten und beneidenswerten Trenton St. James III. Die Fantasien meiner Tante, wie Sie es nennen, sind das Produkt eines wundervollen, liebenden Herzens. Etwas, was Sie garantiert nicht verstehen können. Und was mich betrifft, so könnte es mir nicht einfallen, fünf Minuten mit Ihnen zu verbringen, geschweige denn den Rest meines Lebens. Sie kriegen vielleicht am Schluss mein Haus in Ihre Finger, aber nicht mich, Teuerster.« Sie kam auf Touren und fühlte sich wohl dabei. »Würden Sie auf Händen und Knien zu mir angekrochen kommen, mit einem Diamanten, der so groß wie meine Faust zwischen Ihren Zähnen ist, dann würde ich Ihnen ins Gesicht lachen. Das sind die Fakten. Ich bin sicher, Sie finden den Weg hinaus.«
    C. C. wirbelte herum und stürmte den Korridor entlang. Trent zuckte zusammen, als die Tür zuknallte.
    »Na ja«, murmelte er und drückte seine Finger gegen die Augen. »Das haben wir jedenfalls mit Sicherheit geklärt.«

5. K APITEL
    Unerträglich! Das war das perfekte Wort, um ihn zu beschreiben, fand C. C., und hielt sich gedanklich daran für den Rest des Tages fest.
    Als sie heimkam, war das Haus bereits still und für die Nacht gerüstet. Leise und sanft hörte sie die verträumten Klänge des Klaviers aus dem Musikzimmer. Sie wandte sich von der Treppe ab und folgte den Tönen.
    Es war natürlich Suzanna, die an dem zauberhaften alten Instrument saß. Sie war die Einzige, die den Unterricht durchgehalten und überhaupt irgendwelches Talent gezeigt hatte.
    Amanda war zu ungeduldig, Lilah zu träge gewesen. Und C. C. … Sie blickte auf ihre Hände. Ihre Finger hatten sich mit Motoröl wohler gefühlt als auf den Tasten eines Klaviers.
    Dennoch hörte sie gern zu. Nichts besänftigte oder bezauberte sie mehr als Musik.
    Suzanna, tief in ihren Gefühlen versunken, seufzte ein wenig, als die letzten Töne verklangen.
    »Das war schön.« C. C. ging zu ihrer Schwester und drückte einen

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