Catherine
ist vernünftig, o ja«, räumte C. C. mit säuerlicher Miene ein. »Und da er ein vernünftiger und zivilisierter Mann ist, möchte er, dass wir Freunde bleiben. Er führt mich sogar morgen zum Dinner aus, um sicherzugehen, dass ich nicht hinter ihm hertrauere, sodass er ohne Schuldgefühle nach Boston zurückkehren kann.«
»Was wirst du machen?«
»Nun, ich werde mit ihm zum Dinner ausgehen. Ich kann genauso verdammt zivilisiert sein wie er.« Sie reckte ihr Kinn hoch. »Und wenn ich mit ihm fertig bin, wird es ihm leid tun, jemals seine Augen auf Catherine Calhoun gerichtet zu haben.« Sie wirbelte zu ihrer Schwester herum. »Hast du noch immer dieses rote Kleid, das mit den Steinchen besetzte, das bis zur Sünde ausgeschnitten ist?«
Suzannas Lächeln wurde breit. »Worauf du wetten kannst.«
»Sehen wir es uns an.«
Soso, dachte C. C., was doch ein Tag und ein enges Seidenkleid für einen Unterschied machen können.
Die Lippen gespitzt, drehte sie sich vor dem gesprungenen bodenlangen Spiegel in der Ecke ihres Zimmers hin und her.
Das Kleid war einen Hauch zu klein für sie, sogar trotz der hastig ausgeführten Änderungen, die Suzanna noch in letzter Minute angebracht hatte. Aber dadurch wirkte es sogar noch mehr.
Und es sprach für sich.
Wünschst du dir nicht, mich zu bekommen? fragte das Kleid sehr deutlich.
C. C. strich mit den Händen über ihre Hüften. Wenn es nach ihr ging, konnte Trent es sich wünschen, bis ihm der Schädel platzte.
Das Kleid war ein an den Körper geschmiegtes Glitzern von Flammen, die von dem tiefen Ausschnitt bis zu dem hochgezogenen Saum hinunter leckten. Suzanna hatte das Kleid bedenkenlos abgeschnitten, sodass es C. C. nur bis zum halben Schenkel reichte. Die langen Ärmel endeten in engen Stulpen an ihren Handgelenken. Und sie fügte noch Cocos Strassohrclips mit ihrem blendenden Funkeln dem Outfit hinzu.
Die halbe Stunde, die sie für das Make-up aufgewendet hatte, lohnte sich. Ihre Lippen waren so rot wie ihr Kleid, dank Amandas Beitrag. Ihre Lider waren in Kupfer- und Smaragdtönen geschminkt, dank Lilah, ihr Haar schimmerte wie die Schwingen eines Raben und war an den Schläfen zurückgekämmt.
Alles in allem, dachte C. C., während sie sich umdrehte, steht Trenton St. James III eine Überraschung bevor.
»Suzanna sagte auch, du brauchst Schuhe.« Lilah kam herein, stockte und war ganz hingerissen. Die Schuhe baumelten von ihren Fingern, während sie auf das Kleid starrte. »Ich muss in ein Paralleluniversum geraten sein.«
C. C. wirbelte lächelnd im Kreis herum. »Was hältst du davon?«
»Trent wird Sauerstoff brauchen.« Beifällig reichte sie C. C. ein hochhackiges Paar Schlangenlederschuhe. »Kleines, du siehst gefährlich aus.«
»Gut.« C. C. zog die Schuhe an. »Jetzt muss ich nur noch mit denen gehen können, ohne aufs Gesicht zu fallen.«
»Dann übe. Ich muss Amanda holen.«
Kurz darauf überwachten alle drei Schwestern C. C.s Gehversuche.
»Ihr seid zum Dinner verabredet«, warf Amanda ein und zuckte bei jedem Wackeln zusammen. »Du wirst also die meiste Zeit sitzen.«
»Ich kriege das schon hin«, meinte C. C. »Ich bin nur nicht an hohe Absätze gewöhnt. Wie kannst du in diesen Dingern den ganzen Tag arbeiten?«
»Talent.«
»Geh langsamer«, schlug Lilah vor, »bedächtiger, als hättest du alle Zeit der Welt.«
»Lass es dir von ihr sagen«, stimmte Amanda zu. »Sie ist eine Expertin in Langsamkeit.«
»In diesem Fall …« Lilah warf Amanda einen pikierten Blick zu, »ist langsam gleichbedeutend mit sexy. Siehst du?«
C. C. nahm den Rat ihrer Schwester an und ging vorsichtig und mit Bedacht, was katzenhaft schleichend wirkte.
Amanda streckte die Arme aus. »Du hast mich überzeugt. Welchen Mantel ziehst du an, C. C.?«
»Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht.«
»Du kannst mein schwarzes Seidencape nehmen«, entschied Amanda. »Du wirst frieren, aber du wirst großartig beim Frieren aussehen. Parfüm. Tante Coco hat noch was von diesem teuflischen französischen Zeug von Weihnachten.«
»Nein.« Suzanna schüttelte den Kopf »Sie sollte bei ihrem üblichen Duft bleiben.« Sie neigte den Kopf und betrachtete lächelnd ihre Schwester. »Der Kontrast wird ihn in den Wahnsinn treiben.«
Ohne zu ahnen, was auf ihn wartete, saß Trent im Salon bei Coco. Seine Taschen waren gepackt, die Anrufe waren erledigt. Er wünschte sich, eine vernünftige Entschuldigung zu finden, um noch ein paar Tage zu bleiben.
»Wir haben es
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