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Cato 02 - Im Auftrag des Adlers

Titel: Cato 02 - Im Auftrag des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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geschätzt.
    Dicht neben dem Transportschiff platschte etwas ins Wasser, und während Cato sich dem Geräusch zuwandte, rasselte die erste Steingeschosssalve klappernd gegen den Bug und riss die glatte Oberfläche des Wassers auf.
    »Helme auf!«, schrie Cato, befestigte eilig seinen Kinnriemen und duckte sich hinter das Bollwerk auf dem Vordeck. Vor ihnen bog die Trireme flussaufwärts ab und legte noch eine kurze Strecke zurück, bevor sie Anker warf. Das erste Transportschiff glitt unter ihrem Heck vorbei und fuhr zum noch hundert Schritte entfernt liegenden Ufer weiter. Die Schleudergeschosse prasselten unaufhörlich auf das Fahrzeug nieder, doch die Bootsbesatzung und die Legionäre kauerten sich so tief nieder, dass der Beschuss keinen Schaden anrichtete.
    »Langsamer rudern!«, donnerte der Kapitän des Transportschiffs, und die Ruderer ruhten an ihren Riemen und warteten darauf, dass die anderen Schiffe sie einholten und mit ihnen eine Linie bildeten, damit sie das Ufer alle gleichzeitig erreichten und die Truppen nicht etwa in kleinen Partien absetzten. Unter dem Geschosshagel feindlicher Steine und Pfeile wurden die schwerfälligen Schiffe in die richtige Position manövriert und warteten nun darauf, dass die Trireme den Beschuss der britischen Truppenmassierung am Ufer aufnahm.
    Eine plötzliche Folge heftiger Knalllaute zerriss die Luft, als die Spannarme der Katapulte freigegeben wurden und die schweren Eisenpfeile auf die Briten am Ufer zuschnellten. Die Verwirrung in den Reihen des Feindes ließ die Bahn der Bolzen erkennen, und das Geschrei und Geheul der Verwundeten kam nun zum Kriegsgebrüll dazu. Gleich darauf verstärkten die Bogenschützen der Hilfstruppen auf der Trireme den Beschuss mit ihrem Pfeilhagel, und diejenigen unter den Briten, die keine oder kaum Rüstung trugen, wurden einfach niedergemäht. Als das unterstützende Feuer immer mehr Lücken in die Verteidigungslinien am Ufer gerissen hatte, gab der Kapitän des ersten Transportschiffs das Signal zum Angriff, und die Schiffsmannschaft warf sich in die Riemen. Die Schiffe glitten voran, und die Legionäre an Bord hoben die Schilde zum Schutz vor dem Stein- und Pfeilhagel über den Kopf. Die Schiffsmannschaft erhielt keinen solchen Schutz, und als das vorderste Lastschiff sich dem Ufer näherte, hing plötzlich das Ruder an Backbord unbemannt ins Wasser, da beide Ruderer zu Boden gegangen waren; der eine, von zwei Pfeilen getroffen, wand sich schreiend auf dem Deck, während sein Kamerad bewegungslos dalag, von einem Schleudergeschoss erwischt, das ihm durchs Auge ins Gehirn gedrungen war. Sofort drängte die auf das Backbordruder einwirkende Strömung den Bug langsam herum. Cato, der die Gefahr sah, ließ Schild und Speer fallen, packte den Ruderschaft und zog das Ruderblatt aus dem Wasser. Ungeübt, wie er mit dem unhandlichen Ruder war, musste er sich abmühen, den Bug des Schiffs aufs Ufer zuzuhalten, während Steinhagel niederprasselten und Pfeile knirschend in die Decksplanken einschlugen.
    Er riskierte einen Blick und sah, dass das Ufer bereits dicht vor ihnen lag; jeden Moment würde das Schiff auflaufen und der Angriff beginnen. Das plötzliche Empfinden der Strömung ließ erkennen, dass der Kiel Bodenberührung hatte. Nun bewegte sich das Schiff nicht mehr vorwärts, und der Kapitän befahl der Schiffsmannschaft, in Deckung zu gehen. Cato ließ das Ruder fallen, griff sich Schild und Speer und war sich dabei bewusst, dass die Augen der ganzen Zenturie auf ihm ruhten.
    »Denkt dran, Soldaten«, schrie er, »das hier ist für Macro – Speere bereit!«
    Die Männer standen auf, und die ersten rückten aufs Vordeck vor, die Speere wurfbereit.
    »Feuer frei!«
    Die anderen Legionäre gaben ihre Speere allmählich nach vorne durch, und der stete Beschuss brachte viele der Feinde zu Fall, bis keine Speere mehr da waren. Cato blickte sich um und sah, dass die Trireme das Feuer eingestellt hatte.
    Es war so weit.
    Einen Moment lang wägte er die schrecklichen Risiken und die Absurdität des nächsten Schrittes ab, und er wusste: Wenn er noch länger zögerte, würde ihn der Mut verlassen. In höchster Anspannung sprang er von Bord, wobei er den anderen den Befehl zuschrie, ihm zu folgen. Das Wasser war brusthoch, und mit seinen Militärsandalen glitt er in den weichen Schlick des Flussgrundes. Um ihn her platschte der Rest der Zenturie ins Wasser, und dann drängten sie aufs Ufer zu.
    »Los! Los!«, schrie Cato über das Getöse

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