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Cato 02 - Im Auftrag des Adlers

Titel: Cato 02 - Im Auftrag des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Zenturie gegenüber und drängte sie in den Fluss zurück. Mehrere von Catos Männern gingen nieder, wurden über den Haufen gerannt oder verloren im glitschigen Schlamm den Halt, und plötzlich zerfiel die Mauer aus Schilden. Bevor Cato seine Männer neu um sich sammeln konnte, bemerkte er eine Gestalt an seiner Seite. Er hatte gerade noch Zeit, nach rechts zu blicken und das zähnefletschende Gesicht eines schwarzhaarigen Briten zu erhaschen, da krachte der Mann auch schon auf ihn, und beide taumelten in das flache Uferwasser.
    Ein blendender Lichtblitz der Sonne. Dann ein Moment glitzernder Gischt, und die Welt wurde dunkel vor Catos Augen. Wasser füllte ihm Mund und Lungen, und instinktiv schnappte er nach Luft. Noch immer war der Brite über ihm und suchte mit den Händen fieberhaft nach seiner Kehle. Cato hatte beim Hinfallen Schwert und Schild losgelassen; nun packte er seinen Angreifer, um sich an ihm aus dem Wasser zu zerren, in dem sich der Schlachtenlärm sonderbar gedämpft anhörte. Doch der Brite war enorm groß und kräftig und hielt ihn fest nach unten gepresst. Das quälende Verlangen nach Luft und die Todesgefahr setzten bei Cato ungeahnte Kraftreserven frei. Er griff mit der Hand ins Gesicht des Gegners und stieß ihm die Finger in die Augen. Ganz plötzlich gab der Mann seinen Hals frei, und Cato kam Wasser spuckend und nach Luft schnappend hoch. Noch immer hielt er die Finger in das Gesicht des Gegners gekrallt, und der Brite kreischte vor Schmerz auf und hieb nach Catos Arm, bevor er instinktiv die Faust auf Cato niederkrachen ließ. Der Schlag traf Cato an der Wange, und die Welt erstrahlte einen Moment lang in Weiß, bevor er wieder unter Wasser gedrückt wurde und das Gewicht des Gegners erneut auf sich spürte.
    Diesmal meinte Cato, gewiss ertrinken zu müssen. Ihm schien fast der Kopf zu zerspringen, und mit seinem verzweifelten Sich-Winden erreichte er gar nichts. Mühsam starrte er zu der silbrigen Wasseroberfläche hinauf. Die Leben spendende Luft, kaum zwei Handbreit von ihm entfernt, hätte ebensogut eine Meile weit weg sein können, und als die Welt immer verschwommener wurde, galt Catos letzter Gedanke Macro: Er bedauerte, dass es ihm nicht gelungen war, den Zenturio zu rächen. Dann färbte sich das Wasser plötzlich rot, und über ihm leuchtete die Sonne trübe durch dickes Blut. Noch war die Hand des Briten um seine Kehle geklammert, doch jetzt griff eine andere Hand zu Cato ins Wasser hinunter, packte ihn bei der Rüstung und zerrte ihn ins strahlende Sonnenlicht hinauf. Cato spürte, wie die Luft brennend in seine Lungen strömte. Dann erblickte er die Leiche des Briten. Sein Kopf war beinahe vollständig abgeschlagen, nur ein paar Sehnenstränge hielten ihn noch am Rumpf.
    »Alles in Ordnung?«, fragte der Legionär, ihn beim Panzer festhaltend, und Cato brachte ein Nicken zustande, während er weiter nach Luft schnappte. Ein kleiner Trupp Legionäre seiner Zenturie umstand ihn und wehrte dabei die Schläge der Briten ab.
    »Mein Schwert?«
    »Hier, Herr.« Der Legionär fischte es aus dem Wasser. »Schöne Klinge, das. Du solltest gut darauf Acht geben.«
    Cato nickte. »Danke.«
    »Schon gut, Herr. Die Zenturie kann es sich nicht leisten, mehr als einen Zenturio pro Tag zu verlieren.«
    Mit einem letzten Kopfschütteln, um wieder zu sich zu kommen, nahm Cato seinen Schild zurück und hob sein Schwert hoch. Das Tempo des Kampfes hatte sich merklich verlangsamt, die Erschöpfung forderte ihren Tribut. Römer wie Briten schienen es mit dem Märtyrertum nicht mehr ganz so eilig zu haben wie noch kurz zuvor. An manchen Stellen standen die Gruppen einander einfach gegenüber, und jeder wartete nur noch darauf, ob der andere eine Bewegung machte. Über dem Fluss sah Cato, dass die Legionäre der zweiten Angriffswelle mittlerweile fast vollständig in die Transportschiffe eingestiegen waren.
    »Jetzt dauert es nicht mehr lange, Leute!«, rief er, wobei er hustete, weil ihm noch immer Wasser in der Lunge steckte. »Die nächste Welle ist auf dem Weg!«
    Eine Folge krachender Knalllaute von der Trireme lenkte seine Aufmerksamkeit auf sich, und als er mit den Augen dem Bogen folgte, den die Bolzen beschrieben, sah er, dass sich eine neue Kolonne britischer Krieger dem Flussufer näherte. Mitten in der Kolonne fuhr ein Kriegswagen, reich verziert selbst nach dem Maßstab der Einheimischen, und darauf stand ein hoch gewachsener Häuptling mit langem, fließendem blonden Haar. Den Speer

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