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Cato 02 - Im Auftrag des Adlers

Titel: Cato 02 - Im Auftrag des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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nicht unbemerkt.
    »Oh, du bist ganz in Ordnung, Cato! Beim Exerzieren machst du vielleicht nicht so viel her, und das Schwimmen musst du auch noch lernen, aber im Kampf bist du recht gut zu gebrauchen. Man kann dich durchgehen lassen.«
    »Danke«, murmelte Cato schwach, der nicht recht wusste, wie er mit dem Tadel umgehen sollte, der in einem derart kümmerlichen Lob steckte. Nicht, dass es ihm etwas ausgemacht hätte, denn er war nun einmal damit geschlagen, dass er an Lob ohnehin nicht glauben konnte. Jedenfalls schmeckte der Eintopf köstlich, und inzwischen war sein Teller vollkommen leer, sodass er mit dem Löffel über den Boden kratzte.
    »Es ist genug da, Junge.« Macro tauchte den Schöpflöffel wieder in den Kessel und holte von tief unten, damit Cato auch ordentlich Fleisch bekam. »Iss dich satt, solange es möglich ist. In der Armee ist die nächste Mahlzeit niemals garantiert. Übrigens, wie steht es mit deinen Brandwunden?«
    Cato griff instinktiv nach dem Verband, der seine Seite bedeckte, und stellte fest, dass er gewechselt worden war. Jetzt trug er wieder sauberes Leinen auf der Brust, das so fest saß, dass es nicht rutschte, aber trotzdem nicht drückte. Da hatte jemand gute Arbeit geleistet, und Cato blickte dankbar auf.
    »Danke, Herr.«
    »Bedank dich nicht bei mir. Dieser Wundarzt hat das gemacht. Nisus. Anscheinend ist er jetzt für unsere Zenturie verantwortlich, und du hast dafür gesorgt, dass ihm die Arbeit nicht ausgeht.«
    »Nun, ich werde mich gelegentlich bei ihm bedanken.«
    »Das kannst du sofort erledigen.« Macro deutete mit einem Nicken hinter Catos Schulter. »Da kommt er selbst.«
    Cato verdrehte den Kopf und sah die massige Gestalt des Wundarztes aus dem Dämmerlicht zwischen den Zelten hervorkommen. Er hob grüßend die Hand.
    »Cato! Endlich wach. Als ich dich das letzte Mal sah, wirktest du, als hättest du aus der Lethe getrunken. Kaum ein Piep, als ich dir den Verband anlegte.«
    »Danke.«
    Nisus ließ sich zwischen Cato und dessen Zenturio beim Feuer nieder und schnüffelte zum Kessel hinüber. »Hase?«
    »Was sonst?«, erwiderte Macro.
    »Habt ihr was über?«
    »Bedien dich.«
    Nisus nahm Essgeschirr und Löffel vom Haken an seinem Gürtel, beachtete den Schöpflöffel nicht und schöpfte direkt mit dem Teller, den er bis fast zum Rand füllte. Mit gierigem Blick leckte er sich voll Vorfreude die Lippen.
    »Fühl dich wie zu Hause«, brummelte Macro.
    Nisus nahm mit seinem Löffel von ganz oben, pustete und schlürfte dann vorsichtig. »Köstlich. Zenturio, eines Tages wirst du einmal für jemanden eine wunderbare Ehefrau abgeben.«
    »Halt’s Maul.«
    »Na schön. Cato, wie steht es mit deinen Brandverletzungen? «
    Der Optio berührte vorsichtig den Verband und zuckte sofort zusammen. »Tun weh.«
    »Das überrascht mich überhaupt nicht. Du hast ihnen keinen Moment Ruhe gegönnt. Einige der Blasen sind aufgegangen und hätten sich entzünden können, hätte ich sie nicht beim Wechseln des Verbandes gereinigt. Du musst wirklich ein bisschen besser auf dich aufpassen. Das ist übrigens ein Befehl.«
    »Ein Befehl?«, protestierte Macro. »Für wen haltet ihr Wundärzte euch eigentlich, verdammt noch mal?«
    »Wir sind mit der Aufgabe betraut, uns um die Gesundheit der kaiserlichen Truppen zu kümmern, und genau das tun wir. Außerdem ist es ein Befehl von ganz oben. Der Legat hat mich beauftragt, dafür zu sorgen, dass Cato sich ausruht. Er ist von seinen Pflichten entschuldigt und bleibt allen Gefechten fern, bis ich etwas anderes sage.«
    »Das kann er doch nicht einfach so anordnen«, wehrte sich Cato. Macro sah ihn scharf an, und Cato, der die Dummheit seines Protests einsah, ließ sich zurücksinken.
    »Dann solltest du das Beste daraus machen, Junge, wenn der Befehl vom Legaten kommt«, meinte Macro kurz angebunden.
    Nisus stimmte mit einem lebhaften Nicken zu und kümmerte sich dann wieder um seinen Teller. Macro griff nach einem der grob gehauenen Holzscheite und legte ihn sorgsam in die Flammen. Ein kleiner Funkenregen schoss nach oben, und Cato folgte ihm mit den Augen in den Abendhimmel, bis die Glut verlosch und den leuchtenden Lichtpünktchen der Sterne wich. Obgleich Cato den größten Teil des Tages geschlafen hatte, fühlte er die Erschöpfung noch immer wie ein schweres Gewicht in jeder Faser seines Körpers und hätte vor Kälte gezittert, wäre da nicht das Feuer gewesen.
    Nisus aß seinen Teller leer, stellte ihn dann auf den Boden, legte

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