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Cato 03 - Der Zorn des Adlers

Titel: Cato 03 - Der Zorn des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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einfach so raus.«
    »Reiß dich zusammen«, entgegnete der Legionär unwirsch. »Was hat man denn sonst davon, dass man dienstfrei hat.«
    »Du da!« Macro bohrte dem Mann förmlich den Finger in die Brust. »Halt einfach die Klappe. Du redest, wenn man dich dazu auffordert, und sonst nicht. Kapiert?«
    »Ich verstehe«, erwiderte der Legionär. »Aber ich gehorche nicht.«
    »Und ob, verdammt!« Macro boxte sein Gegenüber in die Magengrube und fluchte wild, als er nur die neue Rüstung traf. Mit der anderen Hand verpasste er ihm eine Ohrfeige, die ihn rückwärts gegen seine Kameraden schleuderte. Macros nächster Hieb ging jedoch ins Leere, er drehte sich im Kreis und taumelte unter Gelächter gegen den Mann, den er eben geschlagen hatte.
    »Los, Leute, ohne Rücksicht auf den Rang. Los geht’s!«
    Alle Offiziere bis auf Cato sprangen hoch und stürzten sich auf die Legionäre, die genau wie Cato völlig verdattert waren – bis die ersten Hiebe fielen. Dann aber wurden die Legionäre schnell nüchtern, sie wehrten sich, und die Kaschemme hallte vom Krachen zerschmetterter Tische und Bänke wider. Der Schankwirt brachte eilig seine Frauen aus dem Raum.
    »Los, Cato!«, rief Macro ihm unter einem Legionär hervor zu. »Komm, misch mit.«
    Cato kam schwankend auf die Beine, nahm den nächstbesten Legionär ins Visier und schlug so kräftig zu, wie er konnte. Doch er traf voll daneben, erwischte stattdessen die Wand und schürfte sich den Knöchel auf. Beim nächsten Schlag war es jedoch die Schläfe eines Gegners, die unter seinem Hieb hässlich knirschte. Dann wurde Cato einer Faust gewahr, die auf sein Gesicht zuschoss, und zum zweiten Mal in dieser Nacht versank die Welt in Weiß. Er ging in die Knie und schüttelte stöhnend den Kopf, um wieder klar zu werden. Sobald er wieder etwas sehen konnte, erblickte er einen Legionär, der einen Stuhl auf seinen Kopf niederkrachen lassen wollte. Ohne nachzudenken rammte er dem Mann den Kopf in den Schritt. Der Legionär krümmte sich zusammen und fiel unter Schmerzgeheul zu Boden, beide Hände krampfhaft vors Geschlecht gepresst.
    »Gut gemacht, Junge!«, brüllte Macro.
    Vor Catos Augen drehte sich alles. Vergeblich versuchte er, wieder auf die Beine zu kommen, doch nun gewahrte er hinter dem Gebrüll und dem Zerkrachen von Tischen und Bänken das Heranpoltern schwerer Schritte.
    »Legionspolizei!«, schrie jemand. »Raus hier!«
    Der Kampf hörte schlagartig auf, und alle drängten sich wie wild am Hinterausgang des Lokals. Die Haupttür ging auf, und ein Trupp Soldaten in schwarzen Umhängen drängte herein. Macro zerrte Cato auf die Beine und stieß ihn auf die kleine Hintertür zu, durch die die anderen Raufbolde nach draußen drängten. Ohne recht zu wissen, wie ihm geschah, war Cato plötzlich auf der Straße und rannte schwerfällig hinter Macro her. Der Zenturio trennte sich von der Hauptgruppe und bog in eine gewundene Gasse ein. Von den Verfolgern war nun nichts mehr zu hören, doch Cato merkte, dass er Macro verloren hatte. Nach Atem ringend blieb er stehen und lehnte sich gegen eine Wand. Er hätte am liebsten gekotzt, doch in seiner Kehle stieg nur Galle auf.
    »Macro!«, rief er. »Macro!«
    Ganz in der Nähe ertönte ein Ruf, und dann hörte man das Klirren von Kettenpanzern, das schnell näher kam.
    »Scheiße! Wie blöd von mir.«
    Eine Hand packte ihn am Arm, riss ihn zur Seite und zerrte ihn durch eine Tür in einen dunklen Raum. Etwas traf ihn heftig in der Magengrube, und Cato stürzte nach Atem ringend zu Boden. Draußen hörte man im Schnee knirschende Schritte näher kommen – und verklingen.
    »Tut mir Leid«, entschuldigte sich Macro und half Cato auf die Beine. »Aber ich musste dafür sorgen, dass du den Mund hältst. War nicht böse gemeint. Alles in Ordnung?«
    »N … Nein«, japste Cato. »Mir is’ schlecht!«
    »Heb’s dir für später auf. Wir haben was Besseres vor. Komm her.«
    Cato wurde durch eine Tür in eine kleine, von einer einzigen Lampe erhellte Kammer geschoben. Zwei Frauen saßen auf zwei abgenutzten Betten und lächelten Macro einladend an.
    »Cato, das hier sind Broann und Deneb. Sag den Mädels guten Tag.«
    »Guten Tag, Mädels«, nuschelte Cato. »Was sind das denn für Frauen?«
    »Weiß ich auch nicht recht. Hab sie eben erst kennen gelernt. Aber die Mädels sind zufällig gerade frei. Broann ist für mich. Du kriegst Deneb. Viel Spaß.«
    Macro ging zu Broann hinüber, die ihn mit einstudierter Warmherzigkeit

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