Cato 03 - Der Zorn des Adlers
Schienenpanzer und hockten bei einem großen Krug Wein zusammen. In einer Ecke saß eine Gruppe jüngerer Offiziere der Zweiten Legion. Einer von ihnen schaute zu den Neuankömmlingen auf, und augenblicklich breitete sich ein Lächeln über sein Gesicht.
»Macro, alter Junge!«, grölte er laut, und die drei an der Theke blickten irritiert auf. »Komm rüber und trink mit.«
Während die anderen enger zusammenrückten, machte Macro alle miteinander bekannt. »Burschen, das hier ist mein Optio. Cato, dieser Haufen versoffener Flegel ist die absolute Elite des Offizierskorps unserer Legion. Bei etwas mehr Licht würdest du vielleicht ein oder zwei Gesichter erkennen. Ich darf dir jedenfalls Quintus, Balbus, Scipio, Fabius und Parnesius vorstellen.«
Die Männer schauten mit glasigen Blicken auf und nickten ihm zu. Offensichtlich hatten sie schon ganz schön gepichelt.
»Ein wackerer Haufen«, meinte Macro herzlich. »Ich habe mit ihnen zusammen gedient, bevor sie ins Zenturionat aufstiegen. Seit meiner Beförderung ist das die erste Gelegenheit, mal wieder zusammenzusitzen. Wenn du lange genug am Leben bleibst, wirst du eines Tages garantiert als Zenturio zu uns stoßen, nicht wahr, Männer?«
Während die anderen zustimmend grölten, tat Cato sein Bestes, bei dieser Aussicht nicht allzu entsetzt dreinzuschauen, und schenkte sich einen Becher Wein ein. Wie sich herausstellte, war es ein herbes, aus Gallien importiertes Gesöff, und Cato zuckte zusammen, als das saure Zeug brennend seine Kehle hinunterfloss.
»Steigt einem zu Kopf, hm?«, meinte Balbus grinsend. »Das bringt dich in die richtige Stimmung für einen Zweikampf mit den Mädels.«
Falls man von den Vertreterinnen an der Theke auf ihre Kolleginnen schließen konnte, hatte Cato nicht die geringste Absicht, den Nutten so nahe zu kommen. Außerdem hatte er nur eine einzige Frau im Kopf, nämlich Lavinia, und die konnte er am besten vergessen, wenn er trank.
Mehrere Becher Wein später drehte sich alles im Kreis, und wenn er die Augen schloss, wurde es noch schlimmer. Er schaute sich Halt suchend um und als sein vernebelter Blick bei den Legionären am anderen Tisch ankam, fielen ihm deren Schienenpanzer ins Auge.
Er stieß Macro den Zeigefinger unter die Nase. »Das Zeug da, bringt das was, Herr?«
»Zeug? Was für Zeug?«
»Diese Montur, die die tragen. Statt der Kettenpanzer.«
»Das, mein Junge, ist die neue Ausrüstung, mit der die Legionen jetzt ausgestattet werden.«
Parnesius hob den Kopf, der bis eben auf seinen Armen geruht hatte, und rief im Paradeton: »Schutzwaffen, Rüstung, Schienenpanzer, zum Gebrauch der Legionäre! Sag’s doch verdammt noch mal richtig, Mann!«
»Beachte ihn gar nicht«, flüsterte Macro Cato zu. »Er arbeitet im Zeughaus.«
»Hab ich mir fast gedacht.«
»Hey, ihr!«, rief Macro zum anderen Tisch hinüber. »Jetzt seid ihr an der Reihe. Der Optio hier möchte eure neuen Panzer sehen.«
Die Legionäre wechselten Blicke. Schließlich antwortete einer von ihnen: »Du hast uns nichts zu befehlen. Wir haben dienstfrei.«
»Mir scheißegal. Bewegt eure Ärsche hierher«, brüllte Macro. »Und zwar SOFORT!«
Einer erhob sich, die anderen folgten gehorsam seinem Beispiel. Sie blieben am Tisch stehen, während die Offiziere ihre Ausrüstung mit einer gewissen Neugierde in Augenschein nahmen.
»Wie trägt sich das?«, fragte Macro und stand für eine genauere Inspektion auf.
»Nicht schlecht, Herr«, antwortete derjenige, der zuerst aufgestanden war. »Leichter als die Kettenpanzer. Und widerstandsfähiger. Weil er aus stabilen Teilen zusammengesetzt ist.«
»Sieht beschissen aus. Wie kann man sich denn darin bewegen? «
»Es sind verschiedene Panzerglieder, Herr. Die passen sich den Bewegungen an.«
»Was du nicht sagst.« Macro nestelte an dem Panzer herum und hob dann den Mantel, der ihn hinten verdeckte. »Er wird mit diesen Schnallen geschlossen, wenn ich recht sehe.«
»Ja, Herr.«
»Leicht anzuziehen?«
»Ja, Herr.«
»Teuer?«
»Billiger als die Kettenpanzer.«
»Wie kommt es eigentlich, dass nur ihr Typen in der Zwanzigsten diese neue Ausrüstung kriegt? Viel kämpfen tut ihr ja nicht gerade.«
Die Offiziere lachten, als sie merkten, dass dieser Hieb saß. Der Legionär beherrschte sich mühsam. »Weiß nicht, Herr. Bin nur ein einfacher Soldat.«
»Nenn ihn doch nicht ständig Herr«, zischte einer der anderen Legionäre. »Das brauchen wir im Moment doch überhaupt nicht.«
»Es rutscht mir
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