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Cato 04 - Die Brüder des Adlers

Cato 04 - Die Brüder des Adlers

Titel: Cato 04 - Die Brüder des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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darauf hinter dem Kamm. Cato hatte ihnen befohlen, den Fluss ein Stück weiter flussabwärts zu überqueren, um keine Spuren an der Furt zu hinterlassen. Macros Kohorte hatte sich unter den Bäumen versteckt; die Kundschafter verbargen sich mit ihren Pferden hinter dem Wald, um im richtigen Moment durchs Tal heranzugaloppieren und die Falle zu schließen. Die berittenen Kundschafter hatten die besten Pferde aus Vericas Stallungen erhalten und würden fliehende Feinde mühelos einholen.
    »Die Schufte kommen hier allenfalls schwimmend raus«, bemerkte Macro und wandte sich grinsend an Cato. »Du brauchst dich natürlich keineswegs verpflichtet zu fühlen, sie flussabwärts zu verfolgen.«
    Cato lief rot an. »Ich habe einfach keine Gelegenheit gehabt, es richtig zu lernen. Das weißt du genau.«
    »Ich frage mich nur, ob du jemals die Gelegenheit dazu finden wirst. Ich habe schon Katzen gesehen, die sich bereitwilliger unter Wasser tauchen ließen als du.«
    »Irgendwann einmal, Macro, das schwöre ich dir.«
    »Du kannst nicht schwimmen?« Tincommius war überrascht. »Ich dachte, das könntet ihr Legionäre alle.«
    Cato lächelte schmallippig. »Ausnahmen bestätigen die Regel.«
    »He!« Macro verdrehte den Hals nach rechts. Ein Kundschafter bog um den Hügel und galoppierte tief über die flatternde Mähne seines Pferdes gebeugt auf sie zu. Als er näher kam, eilten Macro und die anderen den Hang hinunter ihm entgegen. Der Mann riss sein Pferd herum und brachte es zum Stehen. Er sprach sehr schnell auf Keltisch und schnappte zwischendurch nach Luft. Als er geendet hatte, stellte Tincommius ihm eine kurze Frage und schickte ihn dann in die Deckung des Waldes. Der Kundschafter saß ab und führte sein Pferd den Hang hinauf außer Sichtweite.
    »Und?«, fragte Macro.
    »Sie sind noch zwei Meilen entfernt und marschieren in einer einzigen Kolonne, aber mit einer kleinen Kavallerievorhut, die einige hundert Schritte vor der Haupttruppe reitet. Etwa fünfhundert Mann, genau wie erwartet.«
    »Cato, du musst diese Reiter abfangen, bevor sie Alarm schlagen können.«
    »Das wird knifflig.«
    »Ich würde mich gerne mit ihnen befassen.« Tincommius schlug auf den Griff seines Dolchs.
    »Du?«, fragte Cato. »Warum?«
    »Ich möchte den ersten Stoß für mein Volk führen.«
    »Nein.« Macro schüttelte den Kopf. »Dir fehlt die entsprechende Ausbildung. Wahrscheinlich würdest du die Sache verbocken. Außerdem brauche ich dich in meiner Nähe, zum Übersetzen.«
    Tincommius senkte den Blick und zuckte mit den Schultern. »Wie du wünschst, Herr.«
    »Also dann, Cato.« Macro klopfte ihm auf die Schulter. »Zurück zu deinen Leuten. Du weißt, was zu tun ist. Sorge dafür, dass wir sie auf beiden Seiten der Furt erwischen. Bis dann.«
    Cato lächelte, wandte sich um und lief den Weg zur Furt hinunter, während die anderen wieder zu ihrem Versteck im Wald hochstiegen. Seit seiner Rückkehr in den Dienst schmerzte Catos Körperseite immer stärker, und der rasche Querfeldeinmarsch der letzten zwei Tage, um die Durotriges abzufangen, hatte die Sache sogar noch schlimmer gemacht.
    Cato trat platschend in das flache Wasser am Rande der Furt und watete durch den Fluss. Am anderen Ufer kam er tropfnass heraus und rannte den Weg zu dem niedrigen Hügel hinauf, der zusammen mit der gegenüber liegenden Erhebung den Fluss einfasste. Hinter der Hügelkuppe hatte sich seine Zenturie schon wie befohlen parallel zum Fluss aufgestellt.
    »Legt euch hin!«, schrie er auf Keltisch, und die Atrebates ließen sich ins lange Gras fallen, nun unsichtbar.
    »Bedriacus! Zu mir!«
    Die Standarte mit dem Wolfskopf hob sich aus dem Gras, gleich darauf vom Grinsegesicht des Jägers gefolgt. Er eilte zu seinem Zenturio und Cato bedeutete ihm, sich neben ihm niederzukauern und dann geduckt mit ihm zum Hügelkamm zurückzuhuschen. Oben angelangt, ließ er sich am Wegesrand auf den Bauch fallen. Bedriacus legte sich neben ihn und deponierte die Standarte behutsam an seiner Seite. Cato nahm seinen Helm mit dem allzu auffälligen Helmbusch ab, legte ihn hin, stemmte sich auf die Ellbogen und suchte mit den Augen den Weg jenseits der Furt ab. Einen Moment lang wanderte sein Blick den Waldrand entlang, wo Macros Kohorte versteckt lag, doch er entdeckte keinerlei Bewegung. Alle waren gut versteckt, und die Landschaft lag so friedlich da, dass die misstrauischen Durotriges wohl keinen Verdacht schöpfen würden.
    Die Sonne stand tief am Himmel und die

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