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Cato 04 - Die Brüder des Adlers

Cato 04 - Die Brüder des Adlers

Titel: Cato 04 - Die Brüder des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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mir Sorgen. Sie haben zu viel Selbstvertrauen. Das kann gefährlich werden. Sie brauchen mehr Übung.«
    »Aber klar doch!« Macro schlug ihm auf die Schulter. »Und wir sind genau die richtigen Leute, um dafür zu sorgen. Also, wir werden sie in Grund und Boden drillen, bis sie den Tag verfluchen, an dem sie geboren wurden. Am Ende werden sie so gut sein wie die anderen Hilfssoldaten, die unter dem Adler Dienst tun. Das lass dir gesagt sein.«
    »Hoffentlich.« Cato zwang sich zu einem Lächeln.
    »Genau die richtige Einstellung! Und jetzt lass uns ins Lager zurückkehren und schauen, ob wir nicht ein oder zwei Krüge Wein auftreiben können.«

13

    Verica kehrte von der ausgelassen feiernden Menschenmenge direkt in seine königliche Umfriedung zurück und rief seine Berater und die vertrauenswürdigsten Mitglieder seiner Familie zu sich. Er wartete, bis auch der letzte Küchensklave den Raum verlassen hatte, bevor er das Wort ergriff. Seine Zuhörerschaft saß an einer langen Tafel und beobachtete den König gespannt. Mehrere Krüge mit Wein standen für die Versammelten bereit und jeder Geladene hatte einen Weinbecher vor sich. Verica wollte zwar, dass sie die Lage mit klarem Kopf besprachen, doch es sollte sich auch jeder so ehrlich wie möglich äußern, und ein ordentlicher Schluck Wein war ein probates Mittel, um die Zunge zu lösen.
    Neben seinem Rat weiser Männer, der aus den ältesten und geachtetsten atrebatischen Adligen bestand, war auch die draufgängerische Jugend vertreten, nämlich durch die jungen Edelleute Tincommius, Artax und Cadminius, den Hauptmann der königlichen Leibwache. Verica brauchte ein möglichst breites Meinungsspektrum all jener Anhänger, auf deren Loyalität seine Herrschaft beruhte. Die jungen Männer wirkten aufgeregt und auch recht beeindruckt, dass man sie zu einer so wichtigen Beratung hinzugezogen hatte.
    Nachdem die Tür zugefallen war, entstand eine kurze Pause, bevor Verica das Wort ergriff. Er wusste, wie sehr ein Moment erwartungsvollen Schweigens die Konzentration fördert.
    Dann räusperte er sich und begann: »Bevor wir uns dem eigentlichen Thema dieser Versammlung zuwenden, möchte ich euch einen Eid schwören lassen, dass alles, was an diesem Nachmittag besprochen wird, nicht aus diesen Wänden hier hinausdringt. Schwört jetzt!«
    Seine Gäste legten die Hände auf ihre Dolchgriffe und stimmten ein gemeinsames Gemurmel an. Ein oder zwei wirkten durch die Anweisung ein wenig gekränkt.
    »Nun gut, so lasst uns beginnen. Inzwischen wisst ihr alle, dass beim Hinterhalt auch einige atrebatische Gefangene gemacht wurden. Die meisten von euch waren dabei, als die Kohorten empfangen wurden. Vielleicht habt ihr die unglückselige Szene beobachtet, als eine Frau das Haupt ihres Sohnes unter den Kriegstrophäen entdeckte.«
    Cadminius musste bei dieser Erinnerung grinsen, und ein grausames Gefühl der Belustigung über die grässliche Entdeckung der Frau brachte andere zum Kichern. Vericas Gesicht blieb, abgesehen von seinen Augen, die sich bei diesem Gelächter bestürzt und missbilligend weiteten, ausdruckslos. Als es wieder ruhig geworden war, beugte er sich leicht vor.
    »Meine Herren, das ist überhaupt nicht komisch. Wenn Angehörige unseres Volkes sich gegenseitig umbringen, ist das kein Grund zur Freude.«
    »Aber Majestät«, protestierte ein alter Krieger. »Der Mann hat uns verraten. All diese Männer haben uns verraten. Sie haben ihr Schicksal verdient, und diese Frau sollte sich schämen, um einen Sohn zu trauern, der sich gegen sein eigenes Volk und seinen eigenen König gekehrt hat.«
    Diesen Worten folgte ein zustimmendes Gemurmel, doch Verica gebot mit einer Handbewegung Ruhe.
    »Ich stimme dir zu, Mendacus. Aber was ist mit dem Volk da draußen? Mit den Bewohnern Callevas und der Gebiete jenseits unserer Stadtmauern? Wie viele von denen werden uns zustimmen? Gewiss nicht alle. Woran liegt es, dass so viele von ihnen für Caratacus kämpfen? Und damit gegen uns und unsere römischen Verbündeten. Beantworte mir diese Frage!«
    »Solche Männer sind Narren, Majestät«, antwortete Mendacus. »Heißsporne. Junge Männer, die sich leicht zu allem Möglichen hinreißen lassen …«
    »Narren?« Verica schüttelte traurig den Kopf. »Sie sind keine Narren. Es ist nicht leicht, dem eigenen Vok den Rücken zu kehren. Wer sollte das besser wissen als ich?«
    Der König hob die Augen und musterte die Tischgesellschaft. Seine Scham spiegelte sich in ihren Mienen

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