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Cato 04 - Die Brüder des Adlers

Cato 04 - Die Brüder des Adlers

Titel: Cato 04 - Die Brüder des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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grober Unfug, findest zu nicht?«
    »Zenturio, hast du eine Ahnung, was die jungen Kerle in Rom sich alles so ausdenken … Aber dennoch, vielleicht ist an diesem Fall mehr daran. Fahre bitte fort, Zenturio Cato. Was war mit dieser Intrige?«
    »Nun ja, Herr. Bedriacus starb, bevor er uns Näheres berichten konnte.«
    »Er hat euch nicht zufällig gesagt, wer ihn erstochen hat?«
    »Nein, Herr«, räumte Cato ein.
    »Also hör mal! Das ist doch lächerlich. Das kann doch nicht alles gewesen sein.«
    »Vielleicht nicht, Herr. Bevor Tincommius losging, um uns zu suchen, war noch ein weiterer Mann hinzugekommen. «
    »Und wer ist dieser Mann? Lass mich raten – noch so einer von Vericas Helferlein?«
    »Zufällig ja, Herr. Allerdings einer, der Rom weit ablehnender begegnet als einige seiner Kameraden.«
    »Sieh mal einer an.«
    Cato zuckte mit den Schultern. »Ich kann nicht recht glauben, dass er wirklich nur rein zufällig in der Nähe war, als Tincommius unmittelbar vor meinem Quartier den Sterbenden fand. Umso mehr, als Bedriacus mir etwas Entscheidendes berichten wollte. Ein allzu großer Zufall, meinst du nicht auch, Herr?«
    »Möglich. Aber andererseits könnte es eben doch Zufall sein, dass Artax zur selben Zeit dort war. Hast du sonst noch irgendeinen Beweis?«
    Einen winzigen Moment lang starrte Cato den Tribun verblüfft an, doch er wurde von Macro unterbrochen, bevor er antworten konnte.
    »Artax ist ein ganz schön verdächtiger Typ. Der arrogante Drecksack grollt uns schon seit unserer Ankunft in Calleva. «
    »Aber dennoch dient er in der Kohorte«, bemerkte Quintillus.
    »Nun ja … Wie könnte er uns besser im Auge behalten?«
    Der Tribun schüttelte den Kopf. »Nein. Ich bezweifle, dass er irgendwelche Ränke schmiedet. Ein Verschwörer gibt sich normalerweise Mühe, nicht aus der Reihe zu tanzen, um keinen Verdacht zu erregen.«
    »Sprichst du aus Erfahrung, Herr?«
    »Das sagt mir der gesunde Menschenverstand, Zenturio …«
    Manche Leute konnten gar nicht anders, sie gerieten immer wieder aneinander, dachte Cato. Aber das führte zu nichts. Artax wurde auf der Rückseite des Hauptquartiersgebäudes in einer Zelle festgehalten, und Cato war sich sicher, dass der Brite etwas über den Mord wusste, oder vielleicht sogar etwas über den von Bedriacus erwähnten Plan. Er musste befragt werden und zwar schnellstmöglich.
    »Herr, wir müssen Artax verhören. Er verbirgt etwas vor uns. Da bin ich mir sicher.«
    »Du bist dir sicher?«, fragte der Tribun spöttisch. »Auf welcher Grundlage denn? Einfach so ein Gefühl?«
    Darauf konnte Cato nichts erwidern. Er hatte ja tatsächlich keine handfesten Beweise gegen Artax, sondern nur seine Beobachtungen der letzten Zeit, die Unwahrscheinlichkeit eines Zufalls und, wenn er ehrlich mit sich war, tatsächlich eine Art intuitives Gefühl.
    »Dann habe ich also Recht?« Quintillus lächelte triumphierend. »Nun, Zenturio?«
    Cato nickte.
    »Nun also, dieser Artax, wie nahe steht er dem König?«
    »Nahe. Ein Blutsverwandter. Er gehörte zum Gefolge des Königs, bevor er in die Kohorte eintrat.«
    »Klingt wie das Bild eines Verbündeten und dabei ist er so hoch gestellt, dass ihr ihm mit Achtung begegnen solltet, meinst du nicht auch?«
    »Jawohl, Herr.«
    »Dann solltet ihr ihn so schnell wie möglich entlassen, bevor er seine Meinung über Rom ändert. Angesichts der heiklen Lage sollten wir wirklich niemanden unnötig kränken.«
    »Herr, wenn wir ihn einfach zuerst befragen könnten …«
    »Nein! Du hast schon genug angerichtet, Zenturio. Ich befehle dir, ihn sofort zu entlassen. Auf der Stelle. Und jetzt muss ich wieder zum Üben.« Quintillus schritt zur Tür, blieb im Türrahmen stehen, den er mit seinem durchtrainierten Körper beinahe vollständig ausfüllte, und sah Macro und Cato noch einmal eindringlich an: »Sollte mir zu Ohren kommen, dass ihr meinem Befehl nicht sofort Folge geleistet habt, werdet ihr beide zum normalen Soldaten degradiert. Verstanden?«
    »Jawohl, Herr.«
    »Ich möchte diesen Artax im Gefolge des Königs sehen, wenn wir morgen zur Jagd aufbrechen. Wenn er auch nur den kleinsten Kratzer hat, könnt ihr was erleben.«
    Als die Schritte des Tribuns im Korridor verklangen, schlug Macro sich mit der geballten Faust in die Hand.
    »Dieser Schuft! Dieser verdammte Drecksack! Kommt hier rein und kommandiert uns rum. Für wen hält der sich eigentlich? Für Julius Cäsar persönlich, verdammt noch mal? Cato? Ich fragte, für wen der

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