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Cato 05 - Beute des Adlers

Cato 05 - Beute des Adlers

Titel: Cato 05 - Beute des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Legionäre hatten die Oberhand, nur sechs Bataver lebten noch. Sie saßen dicht gedrängt auf ihren Pferden und hielten sich die schlecht bewaffneten Männer vom Leib, die sie müde umkreisten und mit ihren Kurzschwertern nach allem – ob Mensch oder Pferd – stießen, was in ihre Nähe kam. Cato bemerkte die Gefahr sofort. Sobald die Reiter begriffen hatten, dass ihr einziges Heil in der Flucht lag, würden sie sich zum Angriff formieren und darauf vertrauen, dass das Gewicht und der Schwung ihrer Pferde die römische Reihe durchbrechen würde.
    »Steht da nicht so rum!«, schrie er. »Figulus! Attacke!«
    Einen Augenblick später stieß ein Bataver einen Schlachtruf aus, der von den anderen fünf Männern aufgenommen wurde. Sie hoben die Schwerter und gaben ihren Pferden die Fersen. Die Legionäre, die den vorpreschenden Tieren am nächsten standen, wichen zurück, um sich vor den trampelnden Hufen in Sicherheit zu bringen. Die Römer weiter hinten traten beiseite, um sich für einen Hieb auf die vorbeistürmenden Reiter vorzubereiten. Für die Bataver stellten sie jedoch keine Gefahr dar. Diese wollten fliehen und nicht in einem elenden Sumpf am Ende der Welt verrecken. Deshalb schützten sie sich mit ihren ovalen Schilden, duckten sich und trieben ihre Pferde an.
    Der Pfad war so schmal, dass nur zwei Reiter nebeneinander darauf Platz hatten. Schon wurden die Bataver langsamer, um sich dementsprechend zu formieren. In diesem Augenblick sprangen die Mutigeren unter den Legionären vor, rammten ihre Klingen in die Pferdeflanken oder hieben nach der bloßen Haut zwischen den Lederhosen und den Stiefeln der Reiter. Ein an der Seite verwundetes Tier wirbelte herum und versperrte dadurch den drei nachfolgenden Tieren den Weg. Sie rannten in das verletzte Pferd, das daraufhin zurücktaumelte und auf die Seite fiel. Im letzten Moment sprang der Reiter ab und landete direkt vor den Legionären, die ihn augenblicklich in Stücke hackten. Die übrigen drei Reiter gewannen mühsam die Kontrolle über ihre Tiere zurück und versuchten, sich einen Weg um das verwundete Pferd herum zu bahnen. Doch es war zu spät. Der Schwung des Sturmangriffs war dahin. Sie wurden von den Legionären umzingelt, aus dem Sattel gerissen und an Ort und Stelle niedergemetzelt.
    Inmitten des Durcheinanders fiel Catos Blick auf die beiden Bataver, die den Ausbruch angeführt hatten. Sie preschten immer noch mit gefletschten Zähnen und wilden, verzweifelten Augen vor. Cato hob ein Reiterschwert vom Boden auf. Er war nur Kurzschwerter gewohnt – Gewicht und Länge dieser Waffe waren ihm nicht vertraut. Er bemerkte, wie die Männer an seinen Seiten vor den anstürmenden Pferden zurückwichen.
    »Hiergeblieben! Lasst sie nicht entkommen!«
    Kurz bevor ihn die Bataver erreicht hatten, hob Cato das Schwert und richtete die Klinge auf die schweißnasse Brust des nächsten Tiers. Das Pferd galoppierte direkt auf die Klingenspitze zu, die sich in seine Haut bohrte und tief durch die Muskeln ins Herz drang. Cato hatte sein ganzes Gewicht in das Schwert gelegt. Durch die Erschütterung des Aufpralls wurde er zur Seite geschleudert, und er landete so hart im hohen Gras neben dem Pfad, dass es ihm die Luft aus den Lungen drückte.
    Der helle Lichtblitz, der bei der Landung durch seinen Kopf geschossen war, verwandelte sich in eine Wolke aus wirbelnden weißen Sternen, die sich nur langsam legte. Cato starrte in einen von dunklen Grashalmen eingerahmten Wolkenhimmel. Er konnte nicht atmen, riss den Mund auf und schnappte nach Luft. Seine Ohren klingelten, und als sich Figulus mit besorgter Miene über ihn beugte, konnte er den Optio zunächst nicht verstehen. Dann ließ das Klingeln nach, und die Worte wurden deutlicher.
    »Herr? Herr? Hörst du mich, Herr?«
    »Hör … «, keuchte Cato und versuchte erneut, Luft zu holen.
    »Hören? Was soll ich hören, Herr?«
    »Hör … verflucht noch mal … auf … mich anzubrüllen.«
    Figulus grinste, dann legte er Cato einen Arm um die Schulter und setzte den Centurio auf. Um ihn verstreut lagen Leichen in Blutlachen. Mehrere Pferde waren tot, andere traten noch schwach um sich. Der Rest war ohne Reiter davongestürmt. Nur ein verletztes Tier war geblieben und rieb seine Schnauze am Körper des batavischen Kommandanten.
    »Was ist mit dem letzten Bataver?«, fragte Cato.
    »Der ist entkommen. Ich wette, dass er jetzt schneller als Merkur zur Legion zurückreitet.«
    »Scheiße … wie viele Männer haben wir

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