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Cato 05 - Beute des Adlers

Cato 05 - Beute des Adlers

Titel: Cato 05 - Beute des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Andererseits war es durchaus möglich, dass sie überlebten und ihre Ehre zurückgewannen – es bestand immerhin die geringe Chance, dass der Schaden, den Maximius angerichtet hatte, durch eine ruhmreiche Schlacht, die den Feldzug beendete, wiedergutgemacht wurde.
    Ein Offizier aus dem Stab des Generals hob die Hand.
    »Ja, Tribun?«
    »Selbst wenn Caratacus aus seinem Versteck kommt, um die Dritte Kohorte anzugreifen, könnte er uns noch mal entkommen. Er müsste uns nur eine Nachhut entgegenschicken, dann hätte er genug Zeit, um sich erneut in seinen Unterschlupf zu verkriechen. Und wir wären wieder am Anfang. Abzüglich einer Kohorte natürlich.«
    »Ja, diese Möglichkeit besteht.« Vespasian nickte nachdenklich. »In diesem Fall müssen wir ihn aushungern. Wie dem auch sei – wenn wir jetzt handeln, können wir ihn schlagen. Der Vorteil, ihn in eine Schlacht zu verwickeln, läge darin, ihn so schnell wie möglich zu vernichten, bevor er weitere Truppen aus den Reihen der rebellierenden Stämme ausheben kann.« Vespasian wandte sich wieder dem General zu. »Außerdem erhalten Maximius und seine Männer dann gleichzeitig eine sinnvolle Aufgabe und eine Strafe.«
    Der General blickte finster drein. »Und wenn wir Glück haben, macht ihnen Caratacus den Garaus.«
    »Ja, Herr. Ich glaube nicht, dass sie überleben werden, wenn Caratacus sich auf sie stürzt. Nicht angesichts dessen, was sie bis dahin seinem Volk angetan haben.«
    »Verstehe.« General Plautius kratzte sich am Kinn und überdachte den Plan des Legaten. »Er soll so grausam wie möglich vorgehen, verstanden?«
    Vespasian grinste. »Bei der miesen Stimmung, die bei ihm und seinen Männern herrscht, muss man ihn wohl nicht groß dazu überreden. Ich kann mir gut vorstellen, dass er darauf brennt, es den Einheimischen heimzuzahlen.«
    »Also schön.« Plautius trat vom Tisch zurück und streckte den Rücken. »Mein Stab wird die Befehle sofort ausstellen.«

KAPITEL 25
    B ataver?« Figulus sah zur Hügelkuppe hinauf, als erwartete er, dass ihre Verfolger jeden Moment auftauchten. »Herr, wie viele hast du gezählt?«, fragte er seinen keuchenden Centurio.
    Cato schnappte nach Luft, bevor er antworten konnte. »Nicht mehr … nicht mehr als eine Schwadron … weniger … sie kommen direkt auf uns zu. Die Männer sollen in Deckung gehen.«
    Figulus warf noch einen letzten Blick auf den Hügel, dann gab er den Befehl mit so leiser Stimme an die Legionäre weiter, als ob ihn die Bataver von hier aus hören könnten. Eilig verließen die Männer den Pfad und schlugen sich in das hohe Gras und Gebüsch auf den Seiten. Sie duckten sich, zogen die Schwerter und Dolche und hielten sie fest umklammert. Nun standen nur noch Cato und Figulus auf dem Weg. Der Centurio beugte sich vor und holte Atem.
    »Sollen wir sie uns vorknöpfen?«, fragte Figulus.
    Cato sah ihn an, als wäre er verrückt geworden. »Nein! Nur wenn wir müssen. Das ist das Risiko nicht wert.«
    »Wir sind in der Überzahl, Herr.«
    »Dafür sind sie besser bewaffnet und haben Pferde. Wir haben keine Chance.«
    Figulus zuckte mit den Schultern. »Auf diesem Terrain schon. Außerdem könnten wir die Pferde gut gebrauchen.«
    »Im Sumpf würden sie uns kaum von Nutzen sein.«
    »In diesem Fall«, meinte Figulus grinsend, »können wir sie ja essen.«
    Cato schüttelte verzweifelt den Kopf. Sie standen kurz davor, aufgespürt und vernichtet zu werden, und sein Optio dachte nur ans Essen. Er tat einen letzten tiefen Atemzug, dann richtete er sich auf.
    »Wir werden einen Kampf nach Möglichkeit vermeiden, verstanden?«
    »Ja, Herr.«
    »Ich bleibe bei den Männern auf dieser Seite des Pfades. Du übernimmst die andere. Sorg dafür, dass sie unten bleiben und sich ruhig verhalten, bis ich mich bei dir melde.«
    »Und wenn sie uns entdecken?«
    »Du unternimmst nichts ohne meinen Befehl. Gar nichts.«
    Figulus nickte und rannte zu seinen Männern hinüber. Er zog eine Spur aus raschelndem Gras und Regentropfen hinter sich her. Cato bemerkte, dass die Männer auf der Suche nach einem Versteck das Unterholz platt getrampelt hatten. Doch jetzt war es zu spät, um etwas dagegen zu unternehmen. Cato ging zu den Männern auf der anderen Straßenseite. Nur einige zitternde Schilfhalme an der Stelle, wo die letzten ihre Position einnahmen, verrieten ihre Stellung.
    »Ruhig bleiben, verflucht noch mal!«, rief Cato.
    Sofort hörten die braunen Schilfkolben auf zu zittern. Cato ließ sich zwischen zwei

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