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Cato 05 - Beute des Adlers

Cato 05 - Beute des Adlers

Titel: Cato 05 - Beute des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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landeten sie im hohen Gras. Überall um sie herum erhoben sich die schlammbedeckten Legionäre und rannten auf das Getümmel aus Männern und Pferden zu. Cato sah, wie sich Figulus und seine Männer von der anderen Straßenseite her näherten. Der Kommandant der Schwadron, offenbar ein erfahrener Veteran, hatte sich im Nu vom ersten Schrecken erholt. Noch bevor er den ersten Befehl brüllte, lag sein Schwert in seiner Hand. Doch für Befehle war es zu spät. Jetzt brach Chaos aus, ein wütendes Handgemenge zwischen dreckverschmierten Gestalten und den hoch aufragenden Silhouetten der Reiter, die verzweifelt versuchten, in diesem Kampf auf Leben und Tod ihre durchgehenden Pferde unter Kontrolle zu bringen. Obwohl die Legionäre in der Überzahl waren und das Überraschungsmoment auf ihrer Seite hatten, trugen sie nur Klingenwaffen, während ihre Gegner mit Schilden, Helmen und Kettenhemden ausgerüstet waren – nicht zu vergessen die langen Reiterschwerter, die sie zischend in tödlichem Bogen auf die ungeschützten Leiber der Angreifer niedersausen ließen.
    Aus den Augenwinkeln bemerkte Cato ein Blitzen. Schnell duckte er sich. Im selben Augenblick durchschnitt die Klinge die Luft an der Stelle, an der gerade noch sein Kopf gewesen war. Cato spürte den Luftzug über seinem Schädel. Muffiger, beißender Pferdegestank stieg ihm in die Nase. Er sah zu dem Mann auf, der ihn beinahe getötet hatte. Durch den Schwung des Hiebes hatte er sich im Sattel gedreht. Bevor er erneut ausholen konnte, schlug Cato auf seinen Ellbogen ein. Der Knochen brach mit einem dumpfen Knacken. Der Bataver schrie auf, und das Schwert fiel aus seinen tauben Fingern. Dann packten Hände seinen Umhang und zerrten ihn in den Schlamm, wo er unter Schwerthieben und den Hufschlägen seines eigenen Pferdes das Leben aushauchte.
    »Tötet sie!«, brüllte Figulus über das Klirren der Waffen, die Schreie der Kämpfenden und dem schrillen Wiehern der Pferde hinweg. »Tötet sie alle!«
    Der Legionär unmittelbar vor Cato konnte den gegnerischen Reiter nicht erreichen und stieß seinen Dolch stattdessen in den Hals des Pferdes. Eine Blutfontäne schoss unter der zottigen Mähne aus dem glänzenden schwarzen Fell. Als der Reiter sah, was man seinem Tier angetan hatte, brüllte er vor Mitleid und Wut auf und durchtrennte mit einem schnellen Vorwärtshieb Kehle und Rückgrat des Legionärs. Unter einem heißen Blutschwall sprang der Kopf des Mannes von den Schultern.
    »Lasst keinen entkommen!«, rief Cato, der sich nach einem neuen Ziel umsah. Mehrere Bataver waren bereits gefallen. Einer war unter seinem Pferd eingeklemmt, das auf dem Rücken lag und mit den Hufen durch die Luft strampelte. Es versuchte ungeachtet der Todesschreie unter sich wieder auf die Beine zu kommen. Cato lief um das Tier herum, bis auf der anderen Seite hoch über ihm plötzlich der Helm mit dem schwarzen Kamm auftauchte: der Kommandant. Als er Cato erblickte, kniff der Mann die Augen zusammen und holte aus, um den Centurio niederzuhauen. In diesem Augenblick geriet sein Pferd ins Stolpern, und der Schlag ging ins Leere. Brüllend riss der Bataver das Tier herum. Einen Augenblick lang kehrte er dadurch dem Römer den Rücken zu. Cato sprang vor, packte den Mann beim Saum seiner Tunika und versuchte, ihn aus dem Sattel zu zerren. Der Kommandant presste die Oberschenkel gegen die Sattelhörner, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren. Dann ergriff ein weiterer Römer seinen linken Arm und zog ihn von Cato weg. Sobald der Bataver wieder fest im Sattel saß, hackte er seinem Widersacher mit einem Hieb den Arm ab. Beim Schrei seines Kameraden biss Cato die Zähne zusammen und trieb sein Schwert in den unteren Rücken des Kommandanten. Die Klinge durchbohrte das Kettenhemd und das Rückgrat dahinter. Nach einem kurzen Zucken erlahmten die Beine des Mannes. Er rutschte hilflos und mit rudernden Armen aus dem Sattel und landete mit einem dumpfen Aufschlag auf dem Boden. Cato trat vor und schlitzte ihm die Kehle auf. Dann rannte er geduckt auf den Rand des Sumpfes zu.
    »Du!« Er packte einen Mann am Arm und hielt nach weiteren Angreifern Ausschau. »Und ihr beiden! Mitkommen.«
    Die kleine Gruppe löste sich aus dem Kampfgeschehen. Cato führte sie um den Sumpfrand herum, bis sie die Straße erreicht hatten, die aus dem Morast führte.
    »Schwärmt aus. Lasst keinen durch!«
    Die Männer nickten und hoben kampfbereit die Schwerter. Langsam näherte sich das Scharmützel seinem Ende. Die

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