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Cato 05 - Beute des Adlers

Cato 05 - Beute des Adlers

Titel: Cato 05 - Beute des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Männern auf ein Knie sinken und legte die Hände um den Mund. »Figulus!«
    Auf der anderen Seite des Pfads tauchte in etwa dreißig Schritt Entfernung ein Kopf aus dem Gras auf. »Herr?«
    »Vergiss nicht, was ich dir gesagt habe. Erst auf meinen Befehl!«
    »Jawohl!« Figulus duckte sich wieder. Cato warf einen letzten Blick auf die Flüchtigen unter seinem Kommando. Eine Handvoll Männer lag ganz in der Nähe flach auf dem Boden und lauschte nach den Geräuschen der heranrückenden Bataver. Auch Cato legte den Kopf schief, wartete und hoffte, dass die Reiter ihre Spur verloren hatten und jetzt in einer anderen Richtung weitersuchten. Sein Herz klopfte wie wild, und das rhythmische Pochen in den Ohren beeinträchtigte sein Hörvermögen. Außer dem immer noch ständig aus dem bewölkten Himmel auf das Gebüsch herunterprasselnden Nieselregen war alles ruhig. Die Zeit schien stillzustehen, und die Spannung wurde unerträglich.
    Dann, gerade als Cato gedacht hatte, dass die Bataver vorbeigezogen waren, hörte er das leise Klirren von Pferdegeschirr und Ausrüstung, gefolgt von dumpfen Hufschlägen auf dem Pfad. Cato sah sich nach seinen Männern um und bemerkte mit wachsendem Zorn, dass einige die Köpfe nach dem Ursprung der Geräusche reckten.
    »Runter!«, flüsterte er ungehalten, und die Köpfe verschwanden wieder. Cato war als Letzter in Deckung gegangen. Er presste sich in die weiche, torfige Erde und wartete, das Schwert fest umklammert, den Kopf zur Straße gewandt. Seine Anspannung war so groß, dass seine Beinmuskeln zitterten, doch er konnte nichts dagegen tun. Gedämpfte, abgehackte, tiefe Stimmen dröhnten durch die feuchte Luft, bis der scharfe Befehl des Kommandanten die Bataver zum Schweigen brachte. Die darauffolgende Stille wurde nur durch das leise Kauen der grasenden Pferde unterbrochen. Cato vermutete, dass der Kommandant die Schwadron angehalten hatte, um seinerseits nach seiner Beute zu lauschen.
    Für eine Weile waren nur die Geräusche der umgebenden Natur zu hören. Cato, den der sanfte Takt des Regens üblicherweise beruhigte, hielt es vor Anspannung fast nicht mehr aus. Mit aller Kraft musste er der Versuchung widerstehen, aufzuspringen und den Befehl zum Angriff zu geben. Alles, nur um nicht länger warten zu müssen. Stattdessen biss er die Zähne zusammen und ballte die Hand so fest zur Faust, dass sich seine Nägel schmerzhaft in die Handfläche bohrten. Er betete, dass Figulus mehr Nerven zeigte. Der Kampf war die zweite Natur des Optio, daher konnte sich Cato nicht darauf verlassen, dass Figulus sein heißes keltisches Blut tatsächlich im Zaum halten würde.
    Endlich brüllte der batavische Kommandant einen Befehl, und die Patrouille setzte sich in Bewegung – nicht mehr als zehn Schritte von der Stelle entfernt, an der Cato reglos und mit angehaltenem Atem lag. Dem Hufgetrappel nach zu schließen waren wohl zwei bis drei Männer vorgeschickt worden, um den Pfad zu erkunden. Die anderen Reiter folgten ihnen in gleichmäßigem Trab. Wenn Fortuna heute gnädig auf sie herabsah, würden die Bataver ahnungslos an ihnen vorbeimarschieren. Cato sandte der Göttin ein Stoßgebet und versprach ihr einen Weihespeer, sollte er diesen Albtraum überleben.
    Langsam zog das Hufgetrappel an ihm vorbei. Dann ertönten mehrere Stimmen. Cato spannte jeden Muskel an, bereit, beim ersten Anzeichen, dass die Bataver sie entdeckt hatten, aufzuspringen und sich auf sie zu stürzen. Dann dämmerte ihm, dass ihr kläglicher Versuch, sich zu verstecken, von vornherein zum Scheitern verurteilt gewesen war. Wenn die Spuren, die die Bataver hierhergeführt hatten, plötzlich verschwanden, dann konnte das nur eins bedeuten.
    Jeden Augenblick war es so weit …
    Cato bemerkte einen Schatten zur Linken und drehte den Kopf. Einer der Reiter ging mit dem Rücken zu Cato kaum sechs Schritte entfernt an ihm vorbei. Er hob die Tunika und löste die Kordel, die seine Beinkleider zusammenhielt. Über den Regen waren ein Grunzen und ein lauteres Plätschern zu hören. Plötzlich brach das Plätschern ab. Cato sah, wie sich der Mann schnell vorbeugte, dann herumwirbelte und zu einem Schrei ansetzte.
    »Auf sie!«, rief Cato und sprang auf. »Hoch mit euch! Auf sie!«
    Der Bataver neben ihm rannte los. Mit einer Hand riss er am Schwertgriff, die andere hielt noch immer seinen Penis umklammert. Cato stürzte sich auf ihn. Sein Schwert bohrte sich in seinen Bauch, dann stieß er mit dem Bataver zusammen. Gemeinsam

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