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Cato 05 - Beute des Adlers

Cato 05 - Beute des Adlers

Titel: Cato 05 - Beute des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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in die Hände der kaiserlichen Behörden, deren Makler beim Weiterverkauf ein Vermögen machen würden. Sobald sie genug Wein intus hatten, pflegten sich die Legionäre bitter über dieses ungerechte Verteilungssystem zu beklagen, und die Empörung über den gewaltigen Unterschied zwischen dem Anteil eines Legionärs und dem eines Centurio lenkte davon ab, dass die kaiserlichen Landmakler einen weitaus größeren Profit einstrichen.
    »Weitere Fragen?« Nach einem Augenblick des Schweigens wandte sich Legat Vespasian an seinen Lagerpräfekten. »Also gut. Sextus, du kannst die Männer entlassen.«
    Die Offiziere erhoben sich und standen stramm. Sobald der Legat das Zelt verlassen hatte, erlaubte Sextus ihnen, sich wieder zu setzen, und erinnerte sie daran, die schriftlich ausgeführten Befehle beim Generalsekretär abzuholen, bevor sie das Hauptquartier verließen. Als die Centurionen der Dritten Kohorte aufstehen wollten, hob Maximius die Hand.
    »Nicht so schnell, Freunde. Ich will euch in meinem Zelt sprechen, sobald ihr die Nachtwache eingeteilt habt.«
    Macro und Cato warfen sich einen Blick zu, was Maximius sofort bemerkte. »Es freut meine neuen Centurionen sicher zu hören, dass ich sie nicht lange aufhalten und ihre kostbare Zeit verschwenden will.«
    Cato wurde rot.
    Einen Augenblick lang musterte Maximius den jungen Mann geringschätzig, dann verzog sich sein Mund zu einem Lächeln. »Ihr seid vor dem ersten Wachwechsel in meinem Zelt, verstanden?«
    »Jawohl, Herr«, antworteten Cato und Macro.
    Maximius nickte barsch, drehte sich auf der Ferse um und stolzierte davon.
    Macro sah ihm nach. »Was war das denn gerade?«
    Ein Centurio näherte sich ihnen, wartete nervös ab, bis Maximius das Zelt verlassen hatte, und richtete dann das Wort an Macro und Cato.
    »An eurer Stelle wäre ich vorsichtig.«
    »Vorsichtig?« Macro runzelte die Stirn. »Tullius, wovon redest du?«
    Nach Maximius war Caius Tullius der dienstälteste Centurio der Dritten Kohorte – ein Veteran, der in über zwanzig Jahren Dienstzeit mehrere Feldzüge miterlebt hatte. Als Macro und Cato der Dritten Kohorte zugeteilt wurden, hatte er sie als Erster willkommen geheißen, obwohl er üblicherweise eher zurückhaltend war. Caius Pollius Felix und Tiberius Antonius, die beiden anderen Centurionen, hatten mit Cato bis jetzt kaum mehr als das Nötigste gesprochen und ließen ihn ihre Feindseligkeit deutlich spüren. Macro hatte da mehr Glück. Ihn kannten sie noch aus der Zeit vor seiner Beförderung und behandelten ihn zuvorkommend – zwangsweise, war er doch lange vor ihnen zum Centurio berufen worden.
    »Tullius?«, fragte Macro noch einmal.
    Einen Augenblick lang stand Tullius mit offenem Mund da, als würde er etwas sagen wollen. Dann schüttelte er nur den Kopf. »Ach, nichts. Passt bloß auf, dass ihr Maximius nicht verärgert. Ganz besonders du, Jungspund.«
    Cato presste die Lippen zu einer dünnen Linie zusammen, worüber Macro sich ein Lachen nicht verkneifen konnte.
    »Jetzt hab dich nicht so, Cato. Du magst zwar Centurio sein, aber es ist ganz normal, dass man dich ab und zu mit einem Grünschnabel verwechselt.«
    »Ich glaube nicht, dass Grünschnäbel so etwas hier tragen«, zischte Cato und tippte auf seine Orden, bereute dieses geradezu kindische Bedürfnis, sich selbst zu beweisen, jedoch sofort.
    Macro hob die Arme mit einem gleichzeitig höhnischen und beschwichtigenden Lächeln. »Natürlich! Tut mir leid. Aber sieh dich doch mal um, Cato. Ist hier auch nur einer annähernd in deinem Alter? Du wirst mir wohl zustimmen, dass du hier eher die Ausnahme bildest, oder?«
    »Ausnahme hin oder her«, fügte Tullius leise hinzu. »Es wäre besser für ihn, wenn er nicht zu sehr auffällt.«
    Der Veteran drehte sich um und folgte Felix und Antonius zum Zeltausgang. Macro sah ihm nach und kratzte sich am Kinn.
    »Was meint er denn damit?«
    »Dreimal darfst du raten«, murmelte Cato verbittert. »Unser Kohortenkommandant ist wohl der Meinung, dass ich meiner Aufgabe nicht gewachsen bin.«
    »Quatsch!« Macro boxte ihn leicht gegen die Schulter. »Jeder in der Legion kennt dich. Du musst niemandem was beweisen.«
    »Sag das mal Maximius.«
    »Mache ich vielleicht auch. Irgendwann. Wenn er es nicht vorher selbst rausfindet.«
    Cato schüttelte den Kopf. »Maximius ist erst vor ein paar Monaten zur Legion gestoßen. Zusammen mit der Verstärkung, als wir im Lazarett in Calleva waren. Wahrscheinlich weiß er so gut wie nichts über

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