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Cato 05 - Beute des Adlers

Cato 05 - Beute des Adlers

Titel: Cato 05 - Beute des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Furten. »Caratacus weicht gerade vor General Plautius ’ Armee zurück und sollte bald diesen Punkt direkt oberhalb der Flussübergänge erreichen. Bis jetzt hat er immer den Rückzug angetreten, sobald ihm der General und die drei anderen Legionen zu nahe kamen. Er geht davon aus, dass wir auch dieses Mal ein ähnliches Manöver von ihm erwarten, und plant daher etwas völlig anderes. Anstatt den Rückzug anzutreten, wird er seine Streitmacht über die Furten führen, um uns in den Rücken zu fallen. So kann er unsere Versorgungslinien bedrohen und die Legionen von den Depots in Londinium abschneiden. Selbst wenn er damit erfolgreich ist, wird er dadurch natürlich nicht den Sieg erringen, doch wir wären mehrere Monate damit beschäftigt, dieses Durcheinander wieder in Ordnung zu bringen.
    Wie dem auch sei – wer die Karte genau studiert hat, dem wird nicht entgangen sein, dass er damit ein gewaltiges Risiko eingeht. Wo sich die drei Furten befinden, macht die Tamesis eine große Schleife. Sollte er die Furten versperrt vorfinden und es dem General gelingen, den Zugang zu dieser Schleife zu blockieren, steht er mit dem Rücken zum Fluss. Und ohne Fluchtmöglichkeit muss er sich entweder ergeben oder kämpfen.
    Morgen mit Sonnenaufgang wird die Zweite Legion vorrücken, um diese drei Furten zu besetzen. Wir werden das Flussbett mit Fußangeln und Holzpfählen spicken und auf unserer Uferseite eine Verteidigungslinie errichten. Der Hauptteil seines Vorstoßes wird sich auf diese beiden Übergänge hier und hier konzentrieren. Sie sind recht breit und müssen massiv verteidigt werden. Daher werde ich zusammen mit der Ersten, Zweiten, Vierten und Fünften Kohorte die Furt stromabwärts sichern. Lagerpräfekt Sextus wird mit der Sechsten, Siebten, Achten, Neunten und Zehnten Kohorte die Verteidigung der stromaufwärts gelegenen Furt übernehmen.«
    Vespasian schritt die Karte entlang und tippte mit dem Stab darauf. »Es ist sehr unwahrscheinlich, dass Caratacus ’ Hauptarmee den Fluss an der letzten Furt überschreiten wird. Sie ist zu schmal, außerdem herrscht dort eine ziemlich starke Strömung. Trotzdem ist es möglich, dass er dort einige schnellere Einheiten hinüberschaffen wird. Das zu verhindern ist die Aufgabe der Dritten Kohorte. Maximius, werden deine Leute das schaffen?«
    Alle drehten sich zu der Reihe um, in der auch Cato saß. Der schmalgesichtige Centurio mit der langen Nase, der Catos und Macros Kohorte befehligte, spitzte die Lippen und nickte.
    »Du kannst dich auf die Dritte verlassen, Herr. Wir werden dich nicht enttäuschen.«
    »Das weiß ich.« Vespasian lächelte. »Und deshalb habe ich auch dich für diese Aufgabe ausgewählt. Es gibt nichts, womit ein ehemaliger Prätorianeroffizier nicht fertig wird. Vergesst nicht – es darf nicht ein Mann den Fluss überqueren. Wir müssen sie vollständig vernichten, wenn wir diesen Feldzug zu einem schnellen Ende bringen wollen … also gut, gibt es noch Fragen?«
    Cato sah sich in der Hoffnung um, dass jemand den Arm hob. Als er bemerkte, dass die anderen Centurionen teilnahmslos dasaßen, schluckte er nervös und hob die Hand.
    »Herr?«
    »Ja, Centurio Cato?«
    »Was, wenn der Feind die Verteidigungslinie an einer Furt durchbricht? Wie werden die anderen Einheiten davon erfahren?«
    »Zwei unserer berittenen Schwadronen unterstehen direkt meinem Befehl, Sextus und Maximius jeweils eine weitere. Wenn etwas schiefgeht, können die Reiter die anderen warnen, damit wir uns im Notfall im Schutze der Dunkelheit wieder hierher ins Lager zurückziehen können. Doch so weit darf es nicht kommen, also haltet stand und holt das Letzte aus euren Männern heraus. Das Überraschungsmoment ist auf unserer Seite. Bisher waren sie immer so verdammt schnell, dass sie uns jedes Mal entwischt sind. Diesmal wird sich diese Schnelligkeit allerdings zu ihrem Nachteil auswirken, wenn sie in aller Eile vor Plautius zu diesen Furten fliehen. Wenn wir uns tüchtig ins Zeug legen, ist diese Provinz so gut wie gewonnen. Dann bleibt nur noch, ein paar letzte Widerstandsnester auszuräuchern – und die Kriegsbeute zu verteilen.«
    Bei diesen letzten Worten erhob sich zustimmendes Murmeln. Cato sah, wie die Augen der Männer neben ihm beim Gedanken an ihren Anteil leuchteten. Als Centurionen hatten sie das Anrecht auf eine erkleckliche Summe aus den Erlösen, die der Verkauf der im letzten Jahr gemachten Kriegsgefangenen auf dem Sklavenmarkt einbrachte. Das eroberte Land fiel

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