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Cato 05 - Beute des Adlers

Cato 05 - Beute des Adlers

Titel: Cato 05 - Beute des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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über den Köpfen schwangen.
    »In Deckung!«
    Die Römer ließen sich hinter ihre Schilde fallen. Dann war die Luft vom Zischen erfüllt, mit dem die Schleuderträger ihre Geschosse abfeuerten. Die Salve war gut gezielt – nur eine Handvoll Steine landete in den Ästen über ihnen, der Rest prallte mit einem gewaltigen Dröhnen gegen die römischen Schilde. Der Beschuss schien offenbar kein Ende zu nehmen. Jedes Mal, wenn er über seinen Schild linste, um nach dem Fortschritt von Caratacus ’ Angriffswelle zu sehen, lief Macro Gefahr, einen Treffer einzustecken. Der Feind konnte nun, da die Hindernisse am Grund beseitigt waren, steten Schrittes durch die Furt waten. Diese Krieger besaßen auch ohne den wilden keltischen Ansturm genug Kampfesmut, um mit tödlicher Entschlossenheit gegen die wenigen römischen Verteidiger vorzurücken.
    Dann ebbte der Beschuss durch die Schleudern mit einem Mal ab. Macro sah vorsichtig über den Schildrand hinweg. Der Feind war jetzt nur noch zwanzig Schritt entfernt, und die Schleuderschützen hatten das Feuer eingestellt, um ihre eigenen Leute nicht zu treffen.
    »Gegenfeuer!«, rief Macro. »Wurfspeere! Schleudern frei!«
    Die Römer richteten sich ohne jegliche Exerzierplatzfinesse auf. Jeder Mann aus den hinteren Reihen schrie aus voller Kehle, als er mit dem Wurfarm ausholte, die dicht gedrängten Feinde ins Visier nahm und den Speer von sich schleuderte. Die Schleuderträger an den Seiten bestrichen die ungeschützten Flanken der feindlichen Schlachtreihen mit einer Salve, die mehrere Krieger spritzend in die Fluten taumeln ließ. Die übrigen erholten sich jedoch schnell von dem Beschuss und bahnten sich einen Weg durch ihre toten oder verwundeten Kameraden auf die Barrikade zu. Macros Hoffnung, dass sie die letzten Schritte in ihrer typisch unüberlegten Weise heranstürmen würden, zerschlug sich. Diese Männer besaßen herausragende Selbstdisziplin. Einige reckten die Schilde den wartenden Römern entgegen, während ihre Mitstreiter auf das Gestrüpp in der Barrikade einhackten und Stücke davon herausrissen.
    »In den Nahkampf!«, schrie Macro und griff sich den Speer des nächsten Mannes. Er packte ihn in einem Überhandgriff und drückte seinen Schild so weit in die Barrikade, bis er in Reichweite des Feindes war. Ein Arm erschien zwischen den Schilden und ergriff einen Ast. Macro stieß die Speerspitze direkt über dem Ellbogen ins Fleisch und hörte einen Schmerzensschrei. Während er die Waffe zurückriss, spürte er, wie mit einem grellen Scheppern etwas heftig gegen seinen Schildbuckel prallte. Er sah sich um. Mehrere mit langen, schweren Lanzen bewaffnete feindliche Krieger wollten die Römer von der Barrikade abhalten.
    »Passt auf die Lanzen auf!«, schrie Macro.
    Auf der Suche nach einem neuen Opfer entdeckte er ein Augenpaar, das ihn zornig über einen Mandelschild hinweg anfunkelte. Macro täuschte einen Angriff an, und als der Schild nach oben gerissen wurde, änderte er die Richtung der Attacke und zielte auf den Oberschenkel des Mannes. Mühelos durchbohrte die Speerspitze die Wollhose seines Gegners, riss jedoch kaum die Haut darunter auf. Der Centurio grunzte enttäuscht und trat vorsichtig von der Barrikade zurück, wobei er dem Legionär in der nächsten Reihe zunickte, der seinen Platz einnehmen sollte.
    Macro nahm seine Centurie in Augenschein. Die Männer hielten stand. Die Schleuderträger, die er in sicherer Distanz vom Scharmützel an der Barrikade postiert hatte, waren ins Visier des feindlichen Gegenparts geraten. Es war ein ungleicher Kampf. Die Römer duckten sich, während sie die Schleudern schwangen, und richteten sich nur dann schnell auf, wenn sie ihre Geschosse abfeuerten. Ihre Gegner dagegen waren völlig schutzlos. Zufrieden registrierte Macro, dass bereits eine stattliche Zahl von Körpern langsam unterging oder mit der Strömung trudelnd von der blutbedeckten Furt fortgetrieben wurde. Schluss damit, beschloss er. Die Schleuderschützen wurden anderweitig benötigt. Er brüllte seinen nächsten Befehl über das Klirren und Krachen der Waffen und die Schreie der Männer hinweg.
    »Schleuderträger! Auf die Fußsoldaten zielen! Auf die Fußsoldaten!«
    Die Männer an den Flanken sahen ihn an und nickten. Ein Dummkopf erhob sich noch, um einen letzten Stein auf die feindlichen Schleuderschützen abzufeuern und wurde im Gesicht getroffen. Sein Kopf wurde zurückgeworfen, Blut spritzte in den Himmel und auf seine Kameraden zu beiden

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