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Cato 08 - Centurio

Cato 08 - Centurio

Titel: Cato 08 - Centurio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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interessiert. Geh, mein Kind. Spazieren, Reden, aber mehr nicht, wohlgemerkt. Cato, ich vertraue dir als einem ehrenwerten Mann.«
    »Jawohl, Herr.«
    Sempronius sah ihn an, und einen Moment lang zuckte sein Gesicht unruhig, doch dann lächelte er. »Dann also euch allen gute Nacht.«
    Er wandte sich ab und ging durch das Mondlicht zu seinen Räumlichkeiten. Macro trat verlegen zurück. »Ich gehe auch. Ich sehe dich später, Cato. Und dich auch, mein Fräulein. Morgen, meine ich.« Macro machte kehrt,
ging ein paar Schritte und blieb dann stehen. »Soll ich dir was von dem Essen aufheben?«
    »Nein, danke. Ich brauche nichts.«
    »Nun gut. Sei brav.« Macro nickte und stapfte in die Dunkelheit davon. Cato und Julia lauschten den verhallenden Schritten und kehrten sich dann mit schüchterner Miene einander zu. Julias Lippen öffneten sich zu einem Lächeln.
    »Jetzt, wo die Eltern weg sind …«
    Sie lachten beide. Cato nahm ihren Arm in den seinen und zog leicht daran. »Dann lass uns also gehen.«
    Die Nervosität, die er gerade eben noch empfunden hatte, war verschwunden, und stattdessen verspürte er nun einfach nur Freude, mit ihr zusammen zu sein, selbst hier in der belagerten Zitadelle. In der kühlen Nachtluft berührte ihr Arm warm und weich den seinen. Sie gingen einen Moment lang schweigend, bevor Julia etwas sagte.
    »Er tut mir so leid.«
    »Hmm?«
    »König Vabathus. Er sieht so erschöpft aus, so untröstlich.«
    »Ja«, antwortete Cato unbestimmt. Der Kommentar hatte ihn aus seiner kleinen Träumerei herausgerissen, und jetzt legte sich die Aussicht auf die bevorstehenden schwierigen Tage wie ein Bleigewicht auf ihn. »Es ist gewiss nicht leicht für ihn, aber er muss stark sein, um unser aller willen. Wenn er sich von der Situation in der Zitadelle überwältigen lässt, hat Artaxes gewonnen, und wir …« Er konnte den Satz nicht beenden, da ihm die Vision einer zwischen niedergemetzelten Römern liegenden Julia durch den Kopf schoss. »Na ja, lass uns nicht
darüber nachdenken. Es ist noch früh, und ich möchte dir so vieles sagen.«
    »Wie zum Beispiel?«
    Cato lachte. »Ich weiß auch nicht. Nichts … Alles. Es ist mir egal.«
    »Oje.« Julia runzelte die Stirn. »Das klingt nicht gerade präzise. Aber ich bin mir sicher, wir werden es schaffen.« Sie drückte leicht seinen Arm, als sie den Fuß des Signalturms erreichten und in den dunklen Eingang traten.
    »Vorsicht«, warnte Cato sie. »Hier drinnen ist es stockdunkel.«
    Julia ging leichtfüßig einen Schritt voraus. »Du Feigling. Es gibt nichts zu …«
    Sie stieß einen lauten Schrei aus und stürzte.
    »Julia!« Cato beugte sich vor und ertastete ihren Arm. Als er ihn gefunden hatte, schlossen sich seine Finger darum, und er zog sie wieder auf die Beine und aus dem dunklen Eingang heraus. Sie sah erschüttert aus, und Cato bemerkte etwas Dunkles, das vorn auf ihrer Stola verschmiert war.
    »Da drinnen ist jemand.« Ihre Stimme zitterte. »Ich bin über ihn gestolpert.«
    »Bleib da. Ich sehe nach.«
    Cato hockte sich hin und schob sich, den Steinboden abtastend, in den Eingang. Seine Finger streiften über Stoff und fühlten sich weiter vor, bis er ein in einem weichen Stiefel steckendes Bein erspürte. Er packte es am Knöchel, zerrte den Körper ins Mondlicht hinaus und stand auf. Der dunkle Umhang des Mannes war über seinen Kopf gezogen.

    »Wer ist das?«, fragte Julia. »Ist er … tot?«
    »Es gibt nur eine Möglichkeit, das herauszufinden«, murmelte Cato, beugte sich vor und zog den Stoff vom Gesicht. Im schwachen Licht kamen das dunkle, gewellte Haar und das gut geschnittene Gesicht eines Adligen zum Vorschein. Als Cato den Umhang noch weiter zurückzog, sahen sie den tiefen Schnitt, der quer über die Kehle verlief. Die Kleidung war am Oberkörper blutdurchtränkt und schimmerte im Mondlicht.
    Julia legte die Hände vor den Mund. »Oh, nein … Prinz Amethus.«

KAPITEL 24
    D ie Leiche lag auf einem niedrigen Tisch im Wachraum dicht beim Tor. Cato hatte eilig Macro aufgesucht, und gemeinsam hatten sie die Leiche hergeschleppt. Julia war kurz darauf mit ihrem Vater eingetroffen.
    »Dann ist es also wahr.« Der Botschafter nickte, als er den Umhang zurückzog und die blutverschmierten Gesichtszüge des Mannes erkannte. »Prinz Amethus.«
    Julia blickte auf das Gesicht und sah schnell wieder weg. »Der arme Mann.«
    Sempronius legte den Umhang so zurück, dass er den tiefen Schnitt in Amethus’ Kehle verbarg, das Gesicht aber

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