Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cato 08 - Centurio

Cato 08 - Centurio

Titel: Cato 08 - Centurio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
Vom Netzwerk:
Wahl, als sich zurückzuziehen.«
    Macro beugte sich zu Cato hinüber. »Ein Angriff bei Nacht. Anscheinend hast du Recht – er ist ein Dummkopf.«
    Cato war sich da nicht so sicher. »Es könnte hinhauen. Wenn wir es schaffen, sie anzugreifen, bevor sie sich formieren können. Und wir sind zahlenmäßig überlegen.«

    »Trotzdem gefällt mir das nicht«, brummte Macro. »Kein Soldat mag so was. Es kann einfach zu viel schiefgehen.«
    »Das stimmt«, antwortete Cato entschieden. »Ich glaube, dass Longinus immer noch nicht begriffen hat, mit welcher Art Feind er es zu tun hat.«
    »Pst!«, zischte einer der in der Nähe stehenden Centurionen. »Seid so gut. Ich verstehe verdammt noch mal kein Wort von dem, was der Statthalter sagt.«
    Macro trat einen Schritt auf den Mann zu, doch Cato packte ihn am Arm. »Lass gut sein.«
    Einen Moment lang starrte Macro Cato an. Dann nickte er widerstrebend. »Na gut.«
    Der Statthalter hatte die traditionelle Rede vor der Schlacht fertig abgespult und entließ nun seine Offiziere zu ihren Einheiten. Als die kleine Gruppe sich auflöste, schüttelte Macro den Kopf. »Das war die Sache kaum wert. Was zum Jupiter zerren die uns bis ganz an die Spitze der Kolonne, nur für eine Scheißrede?«
    »Für die Nachwelt«, antwortete Cato. »Longinus denkt, dass er Geschichte schreibt, und er möchte, dass wir alle uns an diesen Moment erinnern.«
    »Ich werde nicht vergessen, wie müde er mich gemacht hat, das ist mal sicher.«
     
    Unter der Anleitung von Stabsoffizieren wurde jede Einheit zu ihrer Stellung dirigiert. Im matten Schein des Mondes und der Sterne stapften die Soldaten langsam vorwärts, brachen kohortenweise im rechten Winkel von der Spitze der Kolonne weg und marschierten müde über den geröllübersäten Boden. Die Dritte Legion stellte sich
rechts der Straße auf, die Zehnte links davon. Macros Kohorte befand sich an der Flanke der Legion, und die Zweite Illyrische formierte sich unmittelbar daneben. Eine weitere Kohorte, die Sechste Makedonische, marschierte als Reserve ein kurzes Stück dahinter. Hinter Cato brachte Prinz Balthus seine berittenen Bogenschützen in Stellung. Die beiden Kavalleriekohorten und die berittenen Kundschafter der Legionen wurden hinten postiert und sollten auf das Tageslicht warten, ehe sie eingriffen.
    Schließlich hatte die Armee ihre Schlachtreihen gebildet. Fünfzehntausend Infanteristen und beinahe tausend Kavalleristen standen schweigend da und warteten auf den Vormarschbefehl. Die schrillen Signale der Bucinen würden ausbleiben, da diese den Feind geweckt hätten. Stattdessen waren die Stabsoffiziere des Statthalters in kurzem Abstand voneinander vor der Front aufgestellt. Jeder dieser Männer hielt eine der kleinen Flaggen in Händen, mit denen die Bautrupps die Grenzen der Marschlager absteckten.
    Vor der Armee sicherte eine kleine Truppe von Kavalleriekundschaftern den Vormarsch ab. Nur eine Handvoll feindlicher Reiter und einige römische standen zwischen der Armee auf der einen und Artaxes mit seinen Rebellen auf der anderen Seite der Erhebung.
    Es kam Cato so vor, als stünden die Truppen endlos wartend da. Seine Füße taten von dem langen Tagesmarsch schrecklich weh, und sein Kopf war so dumpf vor Erschöpfung, dass er befürchtete, im Stehen einzuschlafen. Er zwang sich, vor seiner Kohorte auf und ab zu marschieren, sich hin und wieder mit den jeweiligen
Kommandanten der Centurien kurz zu besprechen und jeden Soldaten zu ermahnen, der so aussah, als würde er gleich einschlafen. Er kehrte an seinen Platz neben der Standarte zurück und wandte sich an Parmenion:
    »Sag mal, hast du schon mal an einem nächtlichen Angriff teilgenommen?«
    »Ich war bei einigen Nachtaktionen dabei, jawohl, Herr.«
    »Aber hast du jemals gesehen, dass eine komplette Armee im Schutz der Nacht angreift?«
    »Nein, Herr.«
    Cato schwieg einen Moment. »Ich auch nicht.«
    »Wir kommen schon klar, Herr.«
    »Tatsächlich?« Cato lächelte. »Sollen wir darauf wetten?«
    »Aber sicher doch, Herr«, machte Parmenion sofort bei dem abgedroschenen Scherz mit. »Und wohin soll ich das Geld schicken, falls du gewinnst?«
    Beide lachten leise in sich hinein, doch dann hielt Cato plötzlich inne. »Aufgepasst!«
    Fünfzig Schritt vor ihnen hatte der Stabsoffizier seine Flagge erhoben und schwenkte sie nun langsam hin und her. Die anderen Stabsoffiziere entlang der Kampflinie taten dasselbe. Cato wandte sich Parmenion zu. »Gib den Befehl weiter. Fertig machen

Weitere Kostenlose Bücher