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Cato 08 - Centurio

Cato 08 - Centurio

Titel: Cato 08 - Centurio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Osttor zu erkämpfen. Ihr müsst allerdings zuvor die Rebellen
von diesem Tor ablenken. Dann könnt ihr das Signal geben.«
    Der Kammerherr sah ihn aufmerksam an. »Du kommst besser herein. Dieser Hund von einem Sklaven kann draußen bleiben.«
    »Jawohl, Herr«, murmelte Carpex und verbeugte sich noch tiefer.
    »Was ist mit mir, Herr?«, fragte Archelaus.
    Der Kammerherr entließ ihn mit einem beiläufigen Wink. »Du kannst in die Kaserne zurückkehren, Tetrarch. Römer, folge mir.«
    Der Kammerherr führte Cato durch die Bronzetür in einen kurzen Korridor. Der Boden war mit rot gemasertem Marmor ausgelegt, und die Wände waren mit Szenen aus einem Pferderennen ausgemalt. Der Korridor führte durch einen Torbogen in eine große, gepflasterte Halle. Ein zweigeschossiger Säulenvorbau verlief um die Ecke, und in regelmäßigen Abständen flackerten Fackeln an der Wand. Auf der einen Seite standen bequeme Speiseliegen um einen Tisch, auf dem noch die Überreste eines kleinen Festessens zu sehen waren. Mehrere Sklaven waren damit beschäftigt, die Teller und Kelche abzuräumen, während andere die Handvoll Gäste bedienten, die noch immer tranken. Gespräche und gedämpftes Lachen klangen durch die Halle, als der Kammerherr Cato zu einer Treppe geleitete, die anscheinend zu einem weiteren großen Saal führte. Diesem war jedoch ein großer Vorraum vorgelagert, und der Kammerherr zeigte auf eine der Steinbänke, die dessen Wände säumten. »Setz dich dorthin.«
    Cato tat wie ihm geheißen, und der Kammerherr ging in den Hauptsaal weiter und schloss die Tür hinter sich.

    Eine Weile herrschte Stille, und Cato musste an Macro und die anderen denken, die ungeduldig auf sein Signal warteten, und er ärgerte sich erneut über die Verzögerung. Dann hörte er drinnen Stimmen, verstand jedoch nicht, was gesagt wurde. Die Tür ging auf, und der Kammerherr winkte ihn herein.
    »Komm.«
    Cato tat sein Bestes, sich durch die Schroffheit des Mannes nicht noch mehr reizen zu lassen, und trat in den Saal. Es war ein großer, quadratischer Raum, aber keineswegs der Audienzsaal eines reichen und mächtigen Königs; allerdings war dies ja auch nicht Vabathus’ Palast, sondern nur sein Zufluchtsort. Die Wände waren schlicht und hoch und der Boden wie zuvor der Korridor mit einfachen Marmorplatten ausgelegt. Am hinteren Ende des Saals waren mehrere Stühle im Halbkreis angeordnet. Dort saßen bereits zwei Männer. Der Kammerherr führte Cato zur offenen Seite des Halbkreises vor die Männer und setzte sich dann selber an den Rand. Ein großer, übergewichtiger Mann, der schon auf die sechzig zuzugehen schien, mit grauem Haar und einem müden Gesichtsausdruck, saß auf dem größten Stuhl. Er trug eine schlichte, weiße Tunika, Sandalen und einen Umhang um die Schultern. Der andere Mann trug eine Tunika mit einem breiten roten Streifen entlang der Mitte. Er wirkte drahtig, war deutlich jünger, höchstens vierzig, und hatte die hochmütige Haltung des römischen Aristokraten. Cato wusste sofort, dass es sich um den Botschafter Lucius Sempronius handeln musste.
    Cato nahm Haltung an, als Sempronius sich räusperte und das Wort ergriff.

    »Du hast eine Botschaft für uns?«
    »Für den König, ja.«
    Sempronius lächelte. »Für den König, natürlich. Gib sie mir.«
    Cato stockte, warf einen Blick auf Vabathus und wartete auf irgendein Zeichen der Zustimmung, aber Vabathus sah einfach nur mit leerer Miene vor sich hin, und so nahm Cato das Wachstäfelchen aus seinem Proviantbeutel und ging hinüber, um es dem römischen Botschafter zu geben. »Von Prinz Balthus und meinem Kommandanten, Centurio Macro von der Zehnten Legion.«
    »Und du bist?«
    »Quintus Licinius Cato, Herr. Stellvertretender Präfekt der Zweiten Illyrischen Kohorte.«
    Sempronius sah ihn prüfend an. »Stellvertretender Präfekt? So, so. Reichlich jung für eine solche Verantwortung, scheint mir«, fügte er mit einem Anklang von Misstrauen hinzu.
    »Der Statthalter war gezwungen, die beiden Einheiten zu schicken, die gerade marschbereit waren, Herr«, erklärte Cato mit aller Geduld, die er aufbringen konnte. »Centurio Macro wurde für die Dauer des gegenwärtigen Notfalls von der zweiten Illyrischen zur Zehnten Legion abkommandiert. Ich war sein Adjutant und Stellvertreter.«
    »Ich verstehe. Nun, Not kennt kein Gebot.« Sempronius schob kurz die Lippen vor. »Offensichtlich ist meine Botschaft zu Longinus durchgedrungen. Ich nehme an, dass er mit dem Rest seiner

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