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Cato 08 - Centurio

Cato 08 - Centurio

Titel: Cato 08 - Centurio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Schilde, um Schaden von ihren Kameraden abzuwenden, die sich noch immer gegen die Torflügel stemmten. Gleich war der richtige Moment zum Angriff gekommen, und Macro stieß sich vom Tor weg.
    »Macht den Weg frei! Du, nimm meinen Platz ein!«
    Er schob sich zu den Männern durch, die sich vor dem Spalt formierten, und zog sein Schwert.
    »Auf mein Kommando …«
    Rundum machten die Legionäre sich bereit, die Schilde erhoben, die Köpfe dahinter geduckt und die Schwerter fest gepackt. Macro holte tief Luft.

    »Zum Angriff!«
    Er stieß ein animalisches Brüllen aus, das sofort in einem tosenden Lärm unterging, als die anderen Männer in seinen Schrei einfielen und die ganze Formation in die Stadt hineinwogte. Sobald der Angriff losbrach, wichen die Verteidiger zurück. Das Tor flog krachend auf und zerquetschte einen der Rebellen, der nicht schnell genug weggekommen war. Der Offizier, der für die Verteidigung des Tors verantwortlich war, hatte vielleicht fünfzig Mann zum Gegenangriff versammelt, und diese stießen nun ihrerseits einen Kriegsschrei aus und marschierten hinter ihren leichteren Rundschilden vorwärts. Eine Handvoll Verteidiger geriet zwischen die beiden gegeneinander anbrandenden Fronten brüllender Männer und wurde zertrampelt oder zerquetscht, als Holz, Metall und Leiber krachend zusammenstießen.
    Macro befand sich in der zweiten Angriffsreihe, und einen Moment lang war sein Instinkt übermächtig, ganz nach vorne durchzustoßen und seine Männer in den Kampf zu führen. Dann aber behielt die kalte Vernunft die Oberhand. Er hatte das Kommando über mehr als tausend Mann. Ihr Überleben hing von ihm ab, und es wäre mehr als rücksichtslos, sein Leben in diesem Scharmützel wegzuwerfen: Es wäre geradezu eine Verschwendung. Er holte tief Luft, steckte sein Schwert in die Scheide und zog sich ein kleines Stück vom Kampf zurück. Er schaute sich nach oben um und sah, dass die flankierenden Centurien zu beiden Seiten des Tors auf die Mauer vorgedrungen waren und den Wehrgang von den Rebellen säuberten, während der Rest der Kolonne sich bereit machte, unter ihnen durchzuziehen. Plötzlich spürte er einen Schatten
hinter seiner Schulter, fuhr herum und sah Balthus, wie er sich aus dem Sattel schwang.
    »Die Männer der Legionen kämpfen wirklich wie die Löwen.«
    Die Bemerkung war ehrlich gemeint, und Macro war stolz darauf und menschlich genug, sich nach der demütigenden Rettung durch den Prinzen und sein Gefolge nun einen kleinen Moment der Selbstgefälligkeit zu gestatten. Dann verging dieses Gefühl wieder, und er blickte über die Köpfe der Kämpfenden hinweg die Straße in Richtung der Zitadelle hinauf.
    »Es ist ja gerade erst losgegangen, Herr. Wir haben noch einiges vor uns.«
    Balthus’ Lächeln verblasste. »Ja. Sobald wir das Tor von den Rebellen gesäubert haben, gehe ich voran.«
    »Sehr gut. Und jetzt, wenn du mich entschuldigst.« Macro machte kehrt und schritt auf das Kampfgetümmel zu. Er konnte sehen, dass seine Männer die Oberhand gewannen. Das war keine Überraschung. Die Rebellen waren tapfer, aber ihre Waffen und ihre Rüstung waren leicht und der Aufgabe nicht gewachsen. Die Legionäre reckten den Verteidigern einen Wall breiter Schilde entgegen und stießen diese gelegentlich vor, wenn ein Feind zu nahe kam. Zwischen den Schilden zuckten die Klingen der Kurzschwerter heraus wie Silberzungen. Sie hieben und stießen auf die dicht gedrängten Aufständischen ein und trieben diese die Straße hinauf. Die Ersten wichen bereits zurück, machten kehrt, rannten weg und schlüpften in die Seitengassen, um dem römischen Angriff zu entgehen. Macro nickte befriedigt, als die Legionäre die letzten Rebellen niedermachten, die noch immer tapfer oder
töricht genug zum Kämpfen waren, und dann befand sich die Straße in ihrer Hand.
    »Erste Centurie! Reihen schließen!«, brüllte Centurio Horatius, und die verbliebenen Männer bildeten eine vier Mann breite Kolonne, die die Straße hinaufsah.
    Als die nächste Centurie durch das Tor kam, befahl Macro ihrem Kommandanten, sich hinter Horatius’ Männern aufzustellen, und wandte sich dann wieder Prinz Balthus zu.
    »Herr, ich brauche deine Männer in kleinen Gruppen zwischen jeder von meinen Centurien.«
    »Warum das?«
    Macro zeigte auf die eng stehenden Gebäude, die die Straße zu beiden Seiten säumten. »Ich weiß, wie es beim Straßenkampf zugeht. Wenn wir tiefer in die Stadt vordringen, werden die Rebellen sich neu formieren

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