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Cato 08 - Centurio

Cato 08 - Centurio

Titel: Cato 08 - Centurio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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ihren Schilden ab. Dann hörte Cato ein lautes Ächzen, blickte sich um und sah, dass Archelaus rückwärts zu Boden ging. Unmittelbar unter seiner Schulter ragte ein Pfeil aus seiner Brust.
    »Hört auf zu schießen!«, schrie Cato verzweifelt.

KAPITEL 18
    M acro lief ein kalter Schauder über den Rücken, als er Catos Schrei hörte. Sofort drehte er sich um und brüllte Balthus und seinen Männern zu: »Halt! Hört auf zu schießen!« Er zeigte verzweifelt auf die verschwommenen Gestalten, die sich hinter ihren Rundschilden in Deckung brachten. »Sie stehen auf unserer Seite!«
    Balthus senkte den Bogen und befahl seinen Männern das Gleiche. Sie gehorchten und lockerten die eingelegten Pfeile. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass die Gefahr vorüber war, schob Macro sich durch die vordersten Reihen und rannte die Straße hinauf auf seinen Freund zu. Dabei brüllte er der Kolonne den Befehl zu, den Vormarsch zur Zitadelle fortzusetzen.
    »Cato! Cato! Wo bist du, Junge?« Macro lief langsamer, als er sich den Männern näherte, die misstrauisch hinter ihren Schilden hervorkamen. Ein Mann lag bewegungslos auf dem Rücken, einen Pfeil im Hals. Ein anderer umklammerte einen Schaft, der in seinen Oberschenkel eingedrungen war. Ein Dritter war an der Schulter verwundet. Einer seiner Kameraden, der den Pfeil schon herausgezogen hatte, half ihm auf die Beine.
    »Cato?«
    Im Dämmerlicht wandte sich Macro ein Gesicht zu. Ihn überkam eine Welle der Erleichterung, als er seinen Freund erkannte. Er zwang sich zu einem Lachen. »Hätte
ich mir denken können, dass du Glück hast und diesen Pfeilen entgehst.«
    Catos Miene blieb finster. »Es ist ein verdammtes Wunder, dass überhaupt noch jemand von uns auf den Beinen steht.«
    »Tja.« Macro tat die Sache mit einer Handbewegung ab. »Wir konnten wohl kaum damit rechnen, freundliche Gesichter zu sehen, bevor wir die Zitadelle erreichen. Außerdem verwechselt man in der Dunkelheit gerne mal Freund und Feind, wie wir alle wissen.«
    Cato starrte ihn einen Moment lang kalt an, und Macro wünschte sich inständig, er hätte den Mund gehalten. Er trat vor und griff nach dem Mann, dem Cato auf die Beine half. »Ich nehme ihn bei der anderen Seite.«
    »Nein, warte.«
    Doch Macro hatte dem Mann bereits die Hand unter den Arm geschoben und hob ihn mit einem mächtigen Ruck hoch. Der Söldner kam mit einem gequälten Stöhnen zu stehen, und Macro sah, dass aus der Wunde immer noch ein abgebrochener Pfeilschaft ragte.
    »Tut mir leid, Kumpel. Das habe ich nicht gesehen.«
    Der Söldner biss sich auf die Zähne und kämpfte mit rollenden Augen gegen den Schmerz an, der in seiner Schulter brannte.
    Cato schüttelte den Kopf. »Na bravo, Herr.«
    »Ich versuche nur zu helfen.« Macro klang etwas verdrossen. »Wie auch immer – wie ist die Lage, und wieso zum Jupiter kommst du eigentlich in dieser Aufmachung?«
    »Ich hätte mich wohl kaum mit einer römischen Ausrüstung nach Palmyra einschleichen können, oder? Jedenfalls«,
Cato, der Archelaus stützte, blickte zur Seite, »wollte ich da sein, um dafür zu sorgen, dass die Entsatztruppe die Zitadelle sicher erreicht.«
    Macro war von der Sorge des Freundes um seine Sicherheit tief gerührt und wurde verlegen. Sofort versuchte er, das Gefühl zu verbergen, bevor Cato es erraten konnte. Er drehte sich um und befahl der Entsatztruppe, zu ihnen aufzuschließen, bevor er sich wieder so weit im Griff hatte, dass er sich an Cato wenden konnte. »Deine Griechen da sehen ganz schön zäh aus. Vermutlich sind in der Zitadelle noch mehr von der Sorte.«
    »Das sind nicht meine Griechen. Diese Männer stehen unter dem Kommando von Archelaus.« Cato deutete mit einem Nicken auf den Mann, den er stützte.
    »Archelaus? Freut mich, dich kennenzulernen.« Macro streckte ihm die Hand hin, aber der Grieche, der noch immer die Zähne zusammenbiss, blickte mit hochgezogenen Augenbrauen erst auf seine Wunde hinunter und dann auf Macro.
    »Ah, ja. Tut mir leid.« Macro lächelte verlegen. »Trotzdem schön, deine Bekanntschaft zu machen.«
    Cato ächzte unter seiner Bürde. »Dann können wir ja jetzt, da die Formalitäten erledigt sind, zur Zitadelle marschieren.«
    »Ja, natürlich. Diese Männer können sich uns anschließen.« Macro blickte die Straße hinauf, als der Kampflärm von der Agora zu ihm gelangte. »Was ist da vorn los?«
    »Die Leibwachen des Königs halten die Tore der Zitadelle für euch frei«, erklärte Cato. »Aber wir müssen uns

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