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Cato 08 - Centurio

Cato 08 - Centurio

Titel: Cato 08 - Centurio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Befehle zu erteilen, hielt Cato inne und sah Macro durchdringend an. »Warum hast du das gemacht?«

    »Was gemacht?«
    »Warum bist du zu unserer Rettung gekommen?«
    Macro versuchte, die Frage beiseitezuwischen. »Wir sind ohnehin schon in der Unterzahl. Da kann ich es mir nicht leisten, eine Centurie guter Männer zu verlieren, selbst wenn es nur Hilfssoldaten sind. Deswegen. Außerdem, wozu sind Freunde denn da? Du hättest für mich dasselbe getan.«
    Cato nickte, musste aber unwillkürlich lächeln. Er trat einen Schritt zurück und schnitt eine Grimasse angesichts des Gestanks, der seinem Freund anhaftete. »Aber wenn du diese Sauerei nicht von dir abwäschst, überlege ich’s mir vielleicht noch mal, ob ich mich revanchiere.«
    »Ha, ha, sehr witzig. Am besten verpisst du dich jetzt ins Hospital, bevor ich dir noch ein paar auf die Nase gebe.«

KAPITEL 19
    D as Hospital war mit Verwundeten vollgestopft. Selbst der Säulengang vor den für die Verwundeten bestimmten Räumen war von Männern gesäumt, die an der Wand lehnten oder auf dem nackten Boden lagen. Die Handvoll Krankenwärter war überwältigt von der Zahl der Verletzten aus der Leibwache des Königs und der Entsatztruppe. Der Legionärschirurg, der die Verantwortung übernommen hatte, sah sich einen Mann nach dem anderen an, und die, denen nicht mehr zu helfen war, wurden über den Hof in eine kleine Kammer in der Ecke getragen. Als Cato einem seiner Männer auf den Boden half, damit der Chirurg ihn untersuchen konnte, deutete er mit einer Kopfbewegung zu der Kammer hinüber.
    »Was geschieht mit den Männern dort drinnen?«
    Der Chirurg warf ihm einen warnenden Blick zu und antwortete: »Die werden von ihren Schmerzen erlöst.«
    »Oh … ich verstehe.« Cato blickte voller Unbehagen auf den Verwundeten. Ein Lanzenstoß hatte einen schwachen Punkt in seinem Kettenpanzer gefunden und war ihm in den Bauch gedrungen. Der Gestank seiner verletzten Eingeweide wehte zu ihnen herauf, und Cato hätte beinahe gewürgt. Mit fest zusammengekniffenen Augen hielt der Mann beide Hände über die Wunde geklammert. Cato wandte sich dem Chirurgen zu und sah den Ausdruck
von Mitleid und Resignation in seinem Gesicht, als dieser leise sagte:
    »Glaub mir, Herr, sie spüren kaum Schmerzen, und es ist schnell vorbei.«
    Cato fühlte sich nicht beruhigt, stand auf und trat mit einem Gefühl der Hilflosigkeit und der Scham von dem Verwundeten weg. Der Chirurg winkte den Gehilfen, die Tragbahrendienst hatten, und zeigte auf den Verletzten. »Sonderfall«, sagte er gleichmütig, bevor er sich über den Mann beugte und seine Schulter sanft drückte. »Wir kümmern uns um dich, mein Freund. Du wirst dich ausruhen, und deine Schmerzen werden verschwinden.«
    Er stand auf und ließ den Mann von den Krankenwärtern auf die Tragbahre legen. Dann nahmen die beiden die Bahre auf und trugen den Verletzten weg. Der Chirurg wandte sich Cato zu und betrachtete mit schief gelegtem Kopf die Wunde an seinem Arm. »Lass mich das ansehen.«
    »Es ist nichts Ernstes«, sagte Cato alarmiert. »Eine reine Fleischwunde.«
    »Überlass das meinem Urteil. Steh still und lass mich sehen.«
    Der Chirurg schob den Kettenpanzer und den Ärmel der Tunika zu Catos Schulter hinauf, untersuchte den Schnitt aufmerksam und betastete ihn vorsichtig. Cato biss die Zähne zusammen und starrte geradeaus, bis der Chirurg seinen Arm wieder freigab.
    »Die Wunde ist sauber. Sie wird heilen, sobald sie genäht wurde.«
    »Genäht?«

    »Genau.« Der Chirurg klopfte Cato auf den Rücken und zeigte auf den Raum am Ende des Korridors. »Dort drinnen. Ich habe eine ausgesprochen charmante Mitarbeiterin, die sich deiner annehmen wird.«
    »Wir sind uns schon begegnet«, murmelte Cato.
    »Gut. Lass dich nicht dadurch verdrießen, dass sie eine Frau ist. Wie ich höre, ist sie brauchbarer als die meisten Krankenwärter zusammengenommen.«
    »In Ordnung.« Cato nickte dem Chirurgen zu, und der eilte davon, um sich um seine Patienten zu kümmern. Cato ging durch den Korridor, nicht gerade begeistert von der Aussicht, seine Bekanntschaft mit der scharfzüngigen Tochter des Botschafters zu erneuern. Als er den Raum betrat, strömte die Frühmorgensonne durch die beiden hohen Fenster herein und badete das Innere in ein zartes goldenes Licht. Julia verband gerade behutsam den Kopf eines Hilfssoldaten.
    »Ich kümmere mich gleich um dich«, sagte sie erschöpft, ohne aufzublicken. »Warte bei der Tür.«
    Cato stockte,

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