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Cato 08 - Centurio

Cato 08 - Centurio

Titel: Cato 08 - Centurio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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einen Moment lang an, bevor Macro plötzlich lachte und seinem Freund auf die Schulter schlug. »Noch nie! Du hast Eier aus Stahl. Ich hoffe nur, dass der Rest der Männer mit dir mithalten kann.«
    »Das hoffe ich auch«, gab Cato gleichmütig zurück.
    Macro stand auf und rieb sich das Hinterteil, das sich nach den langen Stunden auf der harten Holzbank der Schenke taub anfühlte. Er griff nach seinem Befehlsstab aus Rebholz. »Gehen wir.«

    Sie machten sich auf den Weg durchs Forum, das sich schon mit Bordellschleppern füllte, mit Händlern, die billigen Plunder verkauften, sowie mit den ersten Soldaten, die dienstfrei hatten. Junge, unbedarfte Rekruten zogen in lärmenden Gruppen in die nächstbeste Schenke, wo geübte Betrüger und Beutelschneider schon auf sie warteten. Sie hatten alle möglichen Gaunertricks auf Lager, um sie auszunehmen. Cato empfand einen Anflug von Mitleid mit den Rekruten, wusste aber, dass nur eigene Erfahrung sie alles lehren würde, was sie wissen mussten. Ein paar Beulen und der Verlust ihrer Geldbeutel würden dafür sorgen, dass sie in Zukunft wachsam blieben – falls sie lange genug lebten.
    Wie immer herrschte eine strikte Trennung zwischen den Legionären und den Angehörigen der Hilfskohorten. Die Legionäre wurden weit besser bezahlt und betrachteten die Nicht-Bürger unter den Soldaten des Imperiums mit einem gewissen Maß an professioneller Verachtung – eine Haltung, die Cato nachvollziehen konnte und der Macro vollkommen zustimmte. Dieses Gefühl herrschte auch außerhalb des Lagers in den Straßen Antiochias vor, wo die Männer der Kohorten im Allgemeinen respektvollen Abstand zu den Legionären hielten. Allerdings nicht alle, wie es schien. Als Cato und Macro in eine der Straßen einbogen, die vom Forum wegführten, hörten sie vor sich einen lauten, wütenden Wortwechsel. Unter dem Schein einer großen Kupferlampe, die über dem Eingang zu einer Schenke hing, hatte sich eine kleine Menschenmenge um zwei Männer geschart, die auf die Straße gefallen waren und sich nun, wild aufeinander einschlagend, dort wälzten.

    »Es gibt Ärger«, knurrte Macro.
    »Sollen wir uns überhaupt darum kümmern?«
    Macro beobachtete den Kampf im Nähergehen einen Moment lang und zuckte dann mit den Schultern. »Ich sehe nicht ein, warum wir uns einmischen sollten. Lass sie das unter sich ausmachen.«
    Genau da blitzte etwas in der Hand eines der Kämpfenden auf. »Er hat ein Messer!«, rief jemand.
    »Verflucht«, schimpfte Macro. »Jetzt müssen wir uns wohl doch einmischen. Komm!«
    Er ging schneller und stieß einige der umstehenden Männer zur Seite, die aus der Schenke gekommen waren, um zu sehen, was auf der Straße vor sich ging.
    »He!« Ein stämmiger Mann in roter Tunika wandte sich Macro zu. »Pass gefälligst auf!«
    »Halt den Mund!« Macro hob seinen Rebstab, so dass der Mann und alle anderen ihn sehen konnten, und schob sich zu den im Rinnstein Kämpfenden durch. »Auseinander, ihr beiden! Das ist ein Befehl.«
    Die Rauferei wurde noch einen Moment lang fortgesetzt, dann trennten sich die keuchenden Männer. Der eine, ein magerer, drahtiger Mann in einer Legionärstunika, sprang gewandt wie eine Katze auf und verharrte in geduckter Stellung, bereit, den Kampf jeden Moment fortzusetzen. Macro ging mit erhobenem Befehlsstab auf ihn zu.
    »Es ist vorbei, habe ich gesagt.«
    Da bemerkte Cato die schmale Klinge in der Hand des Mannes. Sie glitzerte nicht, sondern war mit einem dunklen Film überzogen. Von der Spitze fielen Tropfen. Auf dem Boden hatte sich der andere Mann auf den Ellbogen
gestützt und die andere Hand gegen die Seite gepresst. Er schnappte nach Luft und zuckte vor Schmerz zusammen.
    »Bei allen Göttern … Oh, verdammt, es tut weh … Der Bastard hat zugestochen.«
    Er starrte den Legionär einen Moment lang wütend an, stöhnte dann vor Schmerz auf und sank im matten Schein der Lampe auf den Boden zurück.
    »Ich kenne ihn«, sagte Cato leise. »Er gehört zu unseren Leuten. Gaius Menathus von einer Kavallerieschwadron.« Er kniete sich neben den Verletzten und befühlte seine Wunde. Die Tunika des Hilfssoldaten war durchtränkt von dem warmen Blutstrom, der aus der Stichwunde floss, und Cato sah zu den ihn umdrängenden Männern auf.
    »Zurück!«, befahl er. »Macht mir Platz!«
    Cato hatte seinen Rebstab im Lager zurückgelassen, und so zögerten aufgrund seiner Jugend einige Veteranen, seinem Befehl zu gehorchen. Doch die Männer der Zweiten

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