Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cato 09 - Gladiator

Cato 09 - Gladiator

Titel: Cato 09 - Gladiator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
Vom Netzwerk:
unten sehen. Die Zisterne wird trockengelegt, gründlich gereinigt, ausgebessert und zur Aufnahme der nächsten Regenfälle vorbereitet.«
    »Jawohl, Herr.«
    Macro fixierte den Quartiermeister. »Moment … wie war noch mal dein Name?«
    »Corvinus, Herr. Lucius Junillus Corvinus.«
    »Corvinus, wie?« Macro lächelte. »Die Krähe – das passt. Also, die Leute da draußen brauchen unsere Hilfe. Erst mal helfen wir nur den Überlebenden. Wir graben die Verschütteten aus, geben ihnen zu essen, versorgen sie mit Trinkwasser und einer Unterkunft. Sollte die Nahrung knapp werden, wird es schwer, den Frieden zu bewahren. Für den Fall, dass es so weit kommt, muss jeder einzelne Mann der Zwölften Hispania ordentlich ausgerüstet und einsatzbereit sein. Das heißt, du ziehst den Daumen aus deinem Arsch und sorgst gefälligst dafür, dass die Leute bekommen, was sie brauchen. Verstanden?«
    »Jawohl, Herr. Ich werde mein Bestes tun.«
    Macro schüttelte den Kopf. »Das Beste reicht nicht. Du wirst tun, was ich von dir verlange. Wenn du versagst, wirst du wieder ein einfacher Soldat, und ich suche mir einen neuen Quartiermeister.«
    »A-aber das kannst du doch nicht machen!«, stammelte Corvinus. »Ich werde beim Präfekten Protest einlegen. Du hast nicht die Befugnis, mich zu versetzen.«
    »Du kannst protestieren, so viel du willst. Der Präfekt ist tot.«
    »Tot?«
    »Er kam in Gortyna um, als dort die Erde bebte. Er und die meisten Würdenträger, die für die Provinz verantwortlich waren. Deshalb hat Senator Sempronius die Verantwortung übernommen. Deshalb befehlige ich jetzt die Kohorte, und deshalb musst du dir zum ersten Mal seit Jahren deinen Sold wieder verdienen.« Macro hielt inne und boxte den Mann gegen die Brust. »Es liegt in unseren Händen, Corvinus. Wir allein können die Menschen da draußen vor dem Hunger und dem Chaos bewahren. Also, ich frage dich nur einmal. Fühlst du dich der Aufgabe gewachsen?«
    Corvinus atmete tief durch und nickte.
    »So ist’s recht! Als Erstes möchte ich eine vollständige Auflistung der verfügbaren Ausrüstung in der Hand halten, bevor die erste Nachtwache endet. Fang am besten gleich damit an.«
    »Jawohl, Herr.« Corvinus salutierte und eilte zu den Proviantlagern. Macro sah ihm hinterher, dann seufzte er. Er konnte nur hoffen, dass dieses Kommando das kürzeste seiner Laufbahn sein würde. Er musste die Kohorte wieder auf Trab bringen, die Krise in Matala bewältigen und warten, bis ein neuer Präfekt eintraf. Dann könnten er, Cato und die anderen die Reise nach Rom fortsetzen. Je eher, desto besser, dachte er und ging zurück zur Amtsstube des Präfekten.
    Als er die Wachstafeln studiert hatte, ließ Macro Portillus holen. Während er wartete, wandte er sich den Weinkrügen zu, die der Präfekt in einem kleinen Regal in der Ecke der Stube aufbewahrt hatte. Mehrere Ziegel waren herabgefallen und hatten die Krüge auf den oberen Ablagen zerschmettert, doch weiter unten waren alle unversehrt geblieben. Er entfernte den Korkstopfen und schnupperte. Als ihm das edle Aroma in die Nase stieg, lächelte er. Der Präfekt war anscheinend ein Genießer gewesen. Er kniff ein Auge zusammen und spähte in den Krug.
    »Noch dazu halbvoll.« Lächelnd trug er den Krug und einen Silberbecher zum Schreibtisch und füllte den Becher fast bis zum Rand. »Alles könnte schlimmer sein.«
    An der Tür klopfte es, und gleich darauf trat Portillus ein. Als er den Weinkrug bemerkte, runzelte er kurz die Stirn, dann wanderte sein Blick zu den Krügen in der Ecke des Raums. Offenbar hatte er sie jetzt, da der frühere Kommandant keine Verwendung mehr für solch irdische Freuden hatte, für sich selbst vorgemerkt gehabt.
    »Ähem, du wolltest mich sprechen, Herr.«
    »Ja. Schließ die Tür.«
    Als die Tür geschlossen war und Portillus in lockerer Haltung vor dem Schreibtisch stand, räusperte sich Macro. »Das hier ist keine gute Kohorte, Centurio, und das weißt du wohl selbst. Es herrscht keine Disziplin, die Männer sich größtenteils zweite Wahl, und um die Offiziere ist es noch schlechter bestellt. Aber« – er legte eine Pause ein –, »das wird sich ändern. Und da du nach mir der Ranghöchste bist, wirst du mir helfen, den Wandel herbeizuführen. Ist das klar?«
    Portillus nickte skeptisch.
    »Ich kann dich nicht hören, Centurio.«
    »Jawohl, Herr. Geht klar.«
    »Gut.« Macro tippte auf die Wachstafeln. »Ich möchte, dass die fähigsten achtzig Männer der Kohorte eine

Weitere Kostenlose Bücher