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Cato 09 - Gladiator

Cato 09 - Gladiator

Titel: Cato 09 - Gladiator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Götter … Womit haben die Menschen das nur verdient?«
    »Wer kennt schon den Willen der Götter?« Macro gähnte. »Aber ganz gleich, womit die Kreter sie verärgert haben mögen, sie haben einen hohen Preis dafür bezahlt.«
    Julia schaute aus dem Fenster. Sie hatte noch immer Mühe, das Ausmaß der Zerstörungen zu begreifen, die sie auf dem Herweg gesehen hatte. Eigentlich unvorstellbar, dass viele andere Dörfer und Städte das gleiche Schicksal wie Matala erlitten hatten. Plötzlich erstarrte sie. »Meinst du, es ist vorbei? Oder glaubst du, es könnte sich wiederholen?«
    »Ich habe keine Ahnung, Herrin. Ich bin Soldat, kein Wahrsager.« Macro neigte sich vor und versuchte, einen beruhigenden Ton anzuschlagen. »Seit unserer Landung hat die Erde nicht mehr gebebt. Wir können nur hoffen und beten, dass die Götter uns weiteres Leid ersparen.«
    »Ja, du hast Recht. Falls Gebete helfen.«
    »Jedenfalls schaden sie nicht.«
    »Wohl wahr.« Julia schwieg einen Moment, dann sah sie wieder Macro an. »Glaubst du, es ist dort draußen sicher? Für meinen Vater und Cato?«
    »Ich wüsste nicht, was ihnen zustoßen könnte. Sie haben Schwerter, und die Menschen haben zu viele andere Dinge im Kopf, um ihnen Ärger zu machen. Ihnen wird nichts geschehen, Herrin. Cato ist ein zäher Bursche. Er wird deinen Vater wohlbehalten nach Gortyna bringen, und dann werden sie dort für Ordnung sorgen. Glaub mir, Cato weiß, was er tut. Es wird ihnen nichts geschehen.«

kapitel 7
    W as zum Hades haben wir uns eigentlich dabei gedacht?«, knurrte Cato mit zusammengebissenen Zähnen, als der Senator ihm den Oberschenkel mit einem Halstuch verband. »Wir hätten erst nach Tagesanbruch losreiten sollen.«
    »Schhhh!« Sempronius musterte unruhig die umliegenden Bäume. »Vielleicht sind sie uns ja gefolgt.«
    »Das glaube ich nicht. Wir sind mindestens zwei Meilen weit gekommen, bevor die Pferde schlappgemacht haben.« Cato stockte, als ein heftiger Krampf sein Bein durchzuckte. Als es vorbei war, atmete er zischend aus. »Ich bin sicher, die haben die Verfolgung längst aufgegeben.«
    »Hoffen wir’s.« Sempronius verknotete den Stoffstreifen und vergewisserte sich, dass der Verband nicht rutschte. »So. Das sollte genügen. Es war meine Schuld, Cato. Ich hätte langsamer reiten sollen. Es war verrückt, im Dunkeln die Straße entlangzugaloppieren. Ein Wunder, dass dein Pferd nicht schon eher gestürzt ist. Oder meins.«
    »Jetzt haben wir jedenfalls nur noch eins.« Cato grinste verbissen. »Mit dem Galoppieren ist Schluss.«
    Catos verletztes Pferd hatten sie mit blutigem Schaum vor dem Maul am Straßenrand liegen lassen. Sempronius hatte Cato zu sich aufs Pferd gezogen, dann waren sie noch eine Meile weitergeritten und schließlich auf einen schmalen Pfad abgebogen, der in ein Piniengehölz führte. Dort hatten sie angehalten, und Sempronius hatte Catos Verletzung versorgt. Die Zinke hatte den hinteren Oberschenkelmuskel durchbohrt, den Knochen und größere Blutgefäße aber verfehlt. Zwar blutete die Wunde stark, doch stellte Cato fest, dass er das Bein trotz der Schmerzen noch belasten konnte. Er humpelte ein paar Schritte weit, dann ließ er sich niedersinken. Sempronius untersuchte die Wunde und verband sie, so gut er das im Schein der Mondsichel und der Sterne vermochte.
    Anschließend hockte Sempronius sich auf den Boden. »Was sollen wir jetzt machen, was meinst du?«
    »Vor allem sollten wir Begegnungen mit aufständischen Sklavenbanden vermeiden. Am besten warten wir hier, bis es hell wird, dann ist es leichter, Ärger aus dem Weg zu gehen.«
    »Ja, du hast Recht.« Sempronius blickte zur Straße hinüber. »Bist du dir sicher, dass das Sklaven waren?«
    »Ich glaube schon. Sie waren zerlumpt, und wir befanden uns in der Nähe eines Anwesens …« Bei der Erinnerung zuckte Cato zusammen und räusperte sich geräuschvoll. »Offenbar haben sie auf der Straße nach leichter Beute Ausschau gehalten. Wir hatten Glück, dass wir lebend davongekommen sind. Wenn es überall auf der Insel so aussieht, haben wir ein Problem mehr.«
    »Wie das?«
    »Was ist, wenn wir es mit einem Sklavenaufstand zu tun bekommen?«
    »Ein Aufstand? Glaube ich nicht. Die Unordnung ist nur vorübergehend. Es ist ja durchaus verständlich, dass sie die Gelegenheit nutzen, über ihre Aufseher herzufallen. Ich wette, wenn sie sich bis zur Besinnungslosigkeit besoffen haben und mit einem Kater aufwachen, werden sie keine Ahnung haben, wie es

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