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Cato 09 - Gladiator

Cato 09 - Gladiator

Titel: Cato 09 - Gladiator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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alle«, setzte Sempronius hinzu. »Und mit gutem Grund. Ich hoffe, er lässt uns nicht hängen.«
    »Bestimmt nicht«, bekräftigte Macro.
    Sempronius blickte seine Tochter an. »Was führt dich her?«
    »Ich wollte den heutigen Nahrungsverbrauch melden. Die Wachen haben mir gesagt, es fände eine Versammlung statt. Ich habe draußen gewartet, bis sie vorbei war.«
    »Ich nehme an, du hast alles mitbekommen.«
    »Das meiste.« Julia nickte. »Und ich kann nicht behaupten, dass die Einheimischen mich sonderlich beeindruckt haben. Was hast du mit ihnen vor, Vater?«
    »Was ich mit ihnen vorhabe? Nichts. Jedenfalls solange sie uns keinen Ärger machen. Sollte das passieren, können sie Glabius im Verlies der Akropolis Gesellschaft leisten.«
    »Diesen Polokrites würde ich an deiner Stelle gut im Auge behalten.«
    »Sie hat Recht«, sagte Macro. »Der Mann stellt ein Problem dar. Wir sollten ihn einsperren, bevor er noch mehr Gift verspritzt.«
    Sempronius ließ sich den Vorschlag durch den Kopf gehen, dann schüttelte er den Kopf. »Wir warten erst mal ab. Ich kann es mir nicht leisten, mir in der Stadt Feinde zu machen. Die Lage ist auch so schon gefährlich genug. Deshalb bin ich zu einem Entschluss gelangt.« Er beugte sich vor und fasste seine Tochter in den Blick. »Ich möchte, dass du Gortyna verlässt.«
    »Ich soll weg von hier?« Julia schüttelte überrascht den Kopf. »Was redest du da? Ich bleibe hier. Bei dir.«
    »Das geht nicht. Es ist zu gefährlich. Es ist nicht auszuschließen, dass Ajax und seine Armee Gortyna einnehmen werden. Wenn die Stadt fällt und dir passiert etwas, könnte ich damit nicht leben.«
    »Vater, es ist nicht das erste Mal, dass wir belagert werden.«
    »Stimmt, aber beim letzten Mal hatte ich keine Wahl. Wir saßen in Palmyra fest. Du aber kannst Gortyna noch verlassen und dich in den Norden der Insel begeben. Dort kannst du abwarten, bis die Lage sich entspannt hat.«
    »Ich gehe nicht weg«, entgegnete Julia entschlossen. »Ich bleibe bei dir und warte hier auf Cato. Und sollte die Stadt fallen, werde ich von eigener Hand sterben, bevor die Aufständischen mich anrühren. Das gelobe ich, Vater.«
    Sempronius schaute gequält drein. Er musterte seine Tochter und rang mit seiner Angst um ihre Sicherheit. »Julia, du bist mein einziges Kind und das Wichtigste in meinem Leben. Ich kann dich nicht an einem Ort lassen, wo dein Leben bedroht ist.«
    »Ähem …« Macro rutschte verlegen auf der Bank. »Soll ich euch vielleicht besser allein lassen?«
    »Nein«, sagte Sempronius. »Bleib hier.«
    Julia ergriff lächelnd seine Hände. »Vater, ich weiß, was ich dir bedeute.«
    »Nein, das weißt du nicht. Das kannst du erst dann ermessen, wenn du selbst Kinder hast.«
    Sie erwiderte einen Moment lang seinen Blick, dann schüttelte sie betrübt den Kopf. »Ich kann nicht von hier fortgehen. Ich will dich nicht allein lassen, und ich will hier sein, wenn Cato zurückkehrt.«
    Er lehnte sich resigniert zurück. »Mein Entschluss steht fest. Du wirst Gortyna verlassen.«
    Julia funkelte ihn an, dann senkte sie den Kopf und sah auf ihre Hände nieder. Als sie weitersprach, war ihr die Anspannung deutlich anzuhören. »Wann soll ich aufbrechen?«
    »Heute noch. Ich vermute, Ajax wird die Stadt umzingeln, sobald ihm klarwird, dass wir seine Forderungen nicht erfüllen werden. Wenn du im Schutz der Dunkelheit aufbrichst, liegt Gortyna bei Tagesanbruch schon meilenweit hinter dir. Ich gebe dir eine kleine Eskorte mit. Die Kundschafter der Aufständischen werden euch nicht bemerken, wenn ihr unauffällig nach Norden in die Berge reitet. Nach Knossos.« Er wandte sich an Macro. »Ich möchte, dass du für meine Tochter ein paar gute Leute als Eskorte auswählst.«
    »Herr?«
    »Du begleitest sie, bis sie in sicherer Entfernung von der Stadt ist. Dann kehrst du um.« Auf einmal wirkte er verlegen. »Ich weiß, dass sich die Rückkehr für dich schwierig gestalten könnte, deshalb erteile ich dir keinen Befehl. Ich bitte dich als meinen Freund.«
    »Keine Sorge, Herr«, erwiderte Macro entschlossen. »Das mache ich gern. Für dich und für Cato.«
    »Ich danke dir.« Sempronius erhob sich, trat ans Fenster und fasste Macro beim Arm. »Ich weiß, du bist ein guter Mensch. Einer der besten.«
    »Ich habe gesagt, ich mache das, Herr. Und damit hat sich’s.«
    Sempronius lachte. »Na schön. Geh jetzt. Such dir ein paar Männer und die besten Pferde aus und vergiss nicht den Reiseproviant. Melde dich,

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