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Cato 09 - Gladiator

Cato 09 - Gladiator

Titel: Cato 09 - Gladiator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Mann fällt oder bis Cato mit Entsatz eintrifft.«
    »Wir müssen versuchen, sie auf unsere Seite zu bringen, obwohl ich bezweifle, dass die Aussicht, bis zum letzten Mann zu kämpfen, dazu angetan ist, ihre Unterstützung zu gewinnen. Wir müssen sie darauf hinweisen, dass wir Unterstützung von außen erwarten.« Sempronius gähnte und fuhr sich mit der Hand durchs grau gesträhnte Haar. »Jedenfalls müssen wir den Rat zusammenrufen und die Situation erklären. Ich lasse die Männer binnen einer Stunde hierher bringen. Und ich möchte, dass du dabei bist.«
    Macros Schultern sackten herab. »Ich sollte besser auf der Mauer bleiben, Herr. Für den Fall, dass der Gegner irgendetwas vorhat.«
    »Nein. Du nimmst an der Versammlung teil. Das ist ein Befehl. Sie sollen aus dem Mund eines Berufssoldaten hören, wie sich die Stadt verteidigen lässt. Wir müssen ihnen die Kapitulation ausreden, also gib dir Mühe, Macro. Das Letzte, was wir im Moment brauchen, ist eine uneinige Stadt im Rücken.«
    Die Stadträte betraten das Arbeitszimmer mit besorgter Miene und nahmen auf den Bänken Platz, die Sempronius hatte aufstellen lassen. Zunächst hatte er erwogen, sie stehen zu lassen, war aber zu dem Schluss gelangt, dass es besser wäre, wenn er stünde und sie säßen. Diesen uralten Trick hatte er von seinem griechischen Rhetoriklehrer übernommen. Als alle Platz genommen hatten, blickte Sempronius Macro an, der in der Ecke des Raums auf einem Stuhl saß. Der Centurio hatte die Ellbogen auf die Knie und das Kinn auf die Hände gestützt und sah resigniert zu Boden. Sempronius runzelte kurz die Stirn, dann wandte er sich wieder den Stadträten zu, die sich in gedämpftem Ton unterhielten.
    »Ich danke euch, dass ihr gekommen seid, meine Herren …« Er wartete, bis die Unterhaltungen verstummt waren. »Wie ihr wisst, sind die Aufständischen eingetroffen und belagern Gortyna. Einige von euch werden erfahren haben, dass mein oberster Offizier und ich am Abend mit dem Anführer der Sklaven zusammengetroffen sind: mit Ajax, dem Gladiator. Er hat seine Forderungen vorgebracht und Freiheit und freies Geleit für sich und seine Anhänger gefordert.«
    »Weshalb gehen wir nicht darauf ein?« Eines der Ratsmitglieder, ein beleibter Kaufmann, beugte sich vor. »Wir geben ihm, was er verlangt, und lassen ihn ziehen.«
    Mehrere Anwesende nickten und bekundeten halblaut ihre Zustimmung.
    Sempronius fixierte den Kaufmann. »Du bist Polokrites, nicht wahr? Du handelst mit Olivenöl.«
    Der Mann nickte und verschränkte die Arme, und Macro brummte: »Wie der Vater, so der Sohn. Hat nicht den Mumm zu kämpfen.«
    »Ganz so einfach ist es nicht, Polokrites. Ajax besteht darauf, Geiseln mitzunehmen, um sicherzustellen, dass wir die Vereinbarung auch einhalten. Er will, dass die Stadt kapituliert und ihm die Tore öffnet. Die Geiseln will er so lange behalten, bis er das römische Territorium hinter sich gelassen hat.«
    Als den Zuhörern klargeworden war, was das bedeutete, ergriff ein anderer Stadtrat das Wort. »Das ist lachhaft. Er kann schließlich nicht die ganze Einwohnerschaft mitnehmen. Wie sollte er so viele Menschen ernähren? Wie sollte er sie an der Flucht hindern?«
    »Ajax hat nicht die Absicht, alle als Geiseln zu nehmen. Nur die Römer …«
    Polokrites nickte. »Darüber kann man reden.«
    »Und die reichsten Familien Gortynas«, fuhr Sempronius fort.
    Polokrites stutzte. »Das ist empörend! Bei dieser Auseinandersetzung geht es nur um den Gladiator und Rom. Wir haben nichts damit zu schaffen.«
    »Wie wär’s, wenn du ihm das selbst sagen würdest?«, schlug Sempronius vor. »Andernfalls halt den Mund und lass mich weiterreden. Ajax hat es auf wertvolle Geiseln abgesehen. Er setzt darauf, dass es sich der Kaiser zweimal überlegen wird, eine von mir getroffene Vereinbarung zu brechen, wenn damit unser Leben in Gefahr gerät. Ich muss euch sagen, ich halte es für ausgeschlossen, dass Claudius sich mit der Freilassung der Sklaven abfinden wird. Ich glaube vielmehr, dass er alles in seiner Kraft Stehende unternehmen wird, um Ajax und dessen Anhänger zur Rechenschaft zu ziehen. Wenn dies unseren Tod zur Folge hätte, würde er ihn notgedrungen in Kauf nehmen.« Er legte eine Pause ein, straffte sich ein wenig und fuhr fort: »Aber es gibt noch schlimmere Nachrichten. Ich glaube – nein, ich bin überzeugt, dass Ajax im Falle einer Kapitulation Gortynas alle bis auf die Geiseln dem Schwert überantworten würde.«
    »Woher

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