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Cato 09 - Gladiator

Cato 09 - Gladiator

Titel: Cato 09 - Gladiator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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dumpfen Geräusch landete er auf dem Boden und blieb stöhnend liegen.
    »Hoch mit dir!«, befahl Ajax. Chilo beugte sich im Sattel vor, packte den Gefangenen bei den Haaren und zerrte ihn auf die Beine. Dann versetzte er ihm einen Fußtritt, woraufhin der Mann Ajax und den beiden Römern entgegentaumelte.
    »Es könnte sein, dass du ihn nicht wiedererkennst«, sagte Ajax verächtlich, »aber ich glaube, du kennst Centurio Portillus, den ehemaligen Befehlshaber der Garnison von Matala. Ich habe ihn am Leben gelassen, damit er dir meine Angaben persönlich bestätigen kann. Hier, Senator, der Gefangene gehört dir.«
    Chilo geleitete Portillus zu Sempronius, der vor dem verdreckten, stinkenden Wesen unwillkürlich zurückwich. Der Senator schluckte und sprach Portillus an, wobei er sich bemühte, sich seine Erschütterung nicht anmerken zu lassen.
    »Ist das wahr?«
    »Ja, Herr«, murmelte Portillus, der seinem Vorgesetzten nicht in die Augen sehen konnte.
    »Sind sie alle tot?«
    »Ja, Herr.« Die Stimme des Centurios bebte. »Ich habe gesehen, wie sie getötet wurden. Die Zivilisten, bis auf den letzten Mann, und auch die Kinder.«
    »Verstehe.« Sempronius funkelte ihn an. »Und stimmt es, dass du dich kampflos ergeben hast?«
    »Wir hatten keine Wahl«, wandte Portillus ein. »Sie haben damit gedroht, uns mit dem Schwert zu töten. Du hast es selbst gehört.«
    »Das haben sie ja nun auch getan.« Sempronius’ Miene verhärtete sich. »Du hast dich entehrt.«
    »Sei nicht so hart mit ihm«, warf Ajax ein. »Ich habe ihn meinerseits verraten. Das konnte er nicht ahnen.«
    »Nicht ahnen?«, blaffte Sempronius. »Dass auf das Wort eines Sklaven niemals Verlass ist?«
    »Was zählt schon mein Wort? Oder deins?« Ajax legte eine Pause ein. »Es kommt nur darauf an, dass du weißt, welche Folgen es haben wird, wenn du meine Forderungen zurückweist. Zum letzten Mal, Senator. Du wirst Gortyna an mich übergeben. Andernfalls werdet ihr alle das gleiche Schicksal erleiden wie die Menschen von Matala. Du hast bis morgen Mittag Bedenkzeit.«
    Er wandte das Pferd zum Lager herum, dann drehte er sich im Sattel und deutete auf Portillus. »Ich überlasse dir diesen Mann. Ich habe keine Verwendung mehr für ihn.«
    Sempronius warf einen Blick auf Centurio Portillus und räusperte sich. »Ich will ihn nicht haben. Ich und meine Männer wollen nicht von seiner Feigheit besudelt werden.«
    Ajax zuckte mit den Schultern. »Wie du meinst. Chilo!«
    »Ja, General?«
    »Töte ihn.«
    Chilo nickte und saß ab. Er zog einen Dolch mit breiter Klinge hinter dem Gürtel hervor und näherte sich Portillus mit grausamem Lächeln. Die Augen des Centurios weiteten sich vor Entsetzen. Er schwankte Sempronius entgegen, stolperte über die Ketten und fiel auf die Knie.
    »Verschone mich! Ich flehe dich an, rette mich!«
    Sempronius wich behände zurück. »Wage es ja nicht, mich um etwas zu bitten, du Hund!«
    Chilo trat hinter Portillus und fasste ihm mit einer Hand unters Kinn. Portillus wimmerte gurgelnd, da zog Chilo ihm auch schon die Klinge über den Hals. Blut spritzte auf den Boden. Chilo ließ den Mann los und trat zurück. Portillus fasste sich an den Hals, dann kippte er nach hinten und fiel auf die Seite. Krampfhaft zitternd verblutete er.
    Chilo wischte die Klinge an seiner Tunika ab.
    »Du Schwein«, knurrte der Centurio an Sempronius’ Seite. Er zog das Schwert und trat vor.
    »Steck das Schwert wieder ein!«, rief Sempronius.
    Ohne auf ihn zu hören, schritt der Centurio Chilo entgegen. »Wir wollen doch mal sehen, ob du auch dann deinen Mann stehst, wenn dein Gegner sich wehrt!«
    »Lass ihn!« Sempronius fasste den Offizier bei der Schulter. »Ich habe dir einen Befehl erteilt, Centurio Macro! Lass ihn.«
    Ajax erstarrte. Einen Moment lang verharrte er reglos, dann wandte er sich im Sattel um und musterte den römischen Offizier. »Macro? Centurio Macro?«
    Eine Gefühlswoge schlug über ihm zusammen. Bitterer Hass, Zorn und ein eigenartiges Hochgefühl. Er zitterte vor Erregung und verspürte ein beinahe unmenschliches Verlangen, sich auf Macro zu werfen und ihn in Stücke zu reißen. Das Blut pochte ihm in den Adern, als er die Hand hob und die Finger krümmte, als drückte er dem Römer die Kehle zu. Dann war es vorbei, seine Selbstbeherrschung gewann die Oberhand. Es stand zu viel auf dem Spiel.
    »Ajax, der Sohn des Piraten.« Macro nickte langsam, das Schwert erhoben, um sich im Falle eines plötzlichen Angriffs zu

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