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Cato 10 - Die Legion

Titel: Cato 10 - Die Legion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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aufgebrochen wurde. Die Römer näherten sich den wartenden Gladiatoren, und der Pfeilbeschuss verebbte. Cato umklammerte sein Schwert und seinen Schild fester. Als die beiden Seiten nur noch zehn Schritte voneinander entfernt waren, hörte man plötzlich einen lauten Schmerzensschrei von links, und dann schnitt Centurio Rufus’ Stimme durch die Dunkelheit:
    »Vorwärts zum Angriff! Es lebe die Zweiundzwanzigste!«
    Seine Männer griffen seinen Ruf mit einem Brüllen auf. Gleich darauf hörte man noch einen Schmerzensschrei, dann einen Ruf und dann ein lautes Stöhnen.
    »Was beim Jupiter ist dort los?«, fragte einer der Männer hinter Cato.
    »Ruhe!«, schrie Cato. »Vorwärts!«
    Ajax lächelte, als er die Schmerzensschreie neben dem Deich hörte. Seine Vermutung, dass die Römer versuchen würden, ihm in die Flanke zu fallen, hatte sich als richtig erwiesen. Deshalb hatte er seinen Männern kurz nach dem Hinterhalt auf die Kundschafter befohlen, das lange Gras mit angespitzten Pfählen zu spicken. Jetzt war der feindliche Angriff anscheinend gescheitert – besser noch, die Legionäre waren in die Falle gestürmt. Ajax wandte sich zu Karim um.
    »Führe deine Bogenschützen dort hinüber und mach Schluss mit ihnen.« Er zog sein Schwert. »Ich befasse mich mit der anderen Truppe.«
    Karim nickte, trabte nach links davon und rief seinen Männern zu, ihm zu folgen. Ajax stellte sich kurz die Situation vor, auf die Karim nun stoßen würde. Die Römer waren in die angespitzten Pfähle gelaufen, und so, wie es klang, waren mehrere von ihnen verwundet. Wenn sie nun versuchten, sich vorsichtig zwischen den Pfählen hindurchzuschlängeln, würden sie von Pfeilen getroffen werden. Wenn sie in Panik gerieten, würden sie wahrscheinlich in einen weiteren Pfahl laufen. Aber selbst wenn sie die Nerven behielten und sich zwischen den Hindernissen hindurchtasteten, würden sie den Bogenschützen ein leichtes Ziel bieten. So oder so würden sie teuer bezahlen. Er lächelte zufrieden und trat zu seinen Männern, die sich darauf vorbereiten, die auf der Straße vorrückenden Römer zu empfangen.
    »Dein Schild, General.« Einer seiner Leibwächter streckte ihn Ajax entgegen, und er legte seine Hand um den Griff, packte fest zu und schob sich zur vordersten Reihe durch.
    »Diesen römischen Bastarden werden wir es zeigen!« Ajax stieß seinen Schwertarm zu dem Gruß hoch, den er in der Gladiatorenschule in Capua gelernt hatte. »Kampf oder Tod!«
    »Kampf oder Tod!«, antworteten seine Männer im Chor. Dann gingen sie in die Hocke und taxierten die feindlichen Legionäre, die im Gleichschritt auf sie zukamen.
    Ajax spürte, wie die vertraute Erregung seinen Körper erfasste, doch sein Verstand blieb kühl und berechnend. Er richtete seine Aufmerksamkeit auf den Anführer der kleinen Formation. In den Jahren seit ihrem ersten Zusammenstoß vor der Küste Illyriens hatte er seinetwegen Schreckliches erlitten.
    »Präfekt Cato!« Der Ruf entriss sich seiner Kehle. »Heute Nacht wirst du sterben.«
    Er stürmte los, und seine Männer rannten zu beiden Seiten neben ihm her und brüllten mit vor Wut und Hass wild verzerrten Gesichtern ihren Schlachtruf heraus. Jahrelanges hartes Training hatte Ajax’ Körper gestählt, und er warf sein ganzes Gewicht hinter seinen Schild, als dieser mit dem des Präfekten zusammenprallte. Er sah, wie Catos Helmbusch nach hinten ruckte und wie die römische Kampfreihe sich unter dem Anprall verschob. Ajax drängte seinen Schild gegen seinen Gegner und legte seine ganze Kraft dahinter. Er spürte, wie der Widerstand wuchs und wie die Stiefel seines Feindes auf dem harten Boden Halt suchten, hörte, wie er von der Anstrengung, die Stellung zu halten, laut keuchte. Ajax stemmte seine Schultern mit mächtigem Druck gegen den Schild, zog sich dann plötzlich zurück, wandte sich zur Seite, hob sein Schwert und richtete die Spitze gegen seinen Gegner. Die ersterbenden Flammen reichten noch, um den Kampf zu beleuchten, und Ajax sah das schmale Gesicht des Präfekten. Seine Miene war angespannt, und die weit geöffneten Augen waren auf ihn geheftet.
    Ajax stieß mit dem Schwert nach Catos Gesicht, doch der Römer parierte den Stoß rasch und schlug zurück. Ajax fing den Hieb mit dem Schild auf, und die Klinge glitt davon ab. Kampfgeräusche füllten Ajax’ Ohren, lenkten ihn aber nicht ab. Er konzentrierte seine ganze geistige und körperliche Kraft auf Cato. Wieder stieß er seinen Schild vor, und die

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