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Cato 10 - Die Legion

Titel: Cato 10 - Die Legion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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und Macro nicht allein im Zelt waren. Er wälzte sich langsam zurück, hob den Kopf und blickte sich um. Die Lagerfeuer brannten noch und erfüllten das Zelt mit einem schwachen, rötlichen Schein. Ein kleines Stück entfernt, am Fußende von Macros Schlafmatte, erhob sich eine schlanke Gestalt leise schwankend vom Boden.

Kapitel 17

    C
ato spürte, wie ihm das Blut in den Adern gefror. Er setzte sich auf, und das Zischen ertönte erneut. Gleichzeitig bog sich die Gestalt zur Seite und schob sich zwischen die beiden Schlafmatten.
    »Oh, verdammt«, flüsterte Cato. Er verharrte so reglos wie möglich, die Augen auf die Schlange geheftet. Hinter ihr sah er den Zeltpfahl, wo sein und Macros Schwert am Haken hingen. Sein Herzschlag beschleunigte sich zu einem schnellen Hämmern. Er dachte verzweifelt nach. Wenn er sich erneut bewegte, würde die Schlange ihn gewiss angreifen. Stattdessen befeuchtete er die Lippen nervös mit der Zunge und flüsterte, so laut er es wagte:
    »Macro … Macro … Wach auf.«
    Das Schnarchen brach ab, und von der anderen Seite des Zelts ertönte ein unverständliches Brummen.
    »Macro.«
    »Wa…Was ist denn los, verdammt?«, stöhnte Macro und wandte sich Cato zu.
    »Rühr dich nicht«, warnte Cato ihn.
    »Was ist?« Macro hob den Kopf.
    Die Schlange zischte erneut, diesmal lauter, und schwoll am Kopf an. Sie schlängelte sich mit ihrem geschmeidigen Körper vorwärts.
    »Verdammt«, flüsterte Macro. »Wir stecken in der Klemme. Was sollen wir tun?«
    Cato starrte die Schlange an. Sie war so nah, dass er die einzelnen Schuppen und den Glanz eines ihrer Augen erkennen konnte. Ein kurzes Züngeln zeigte, wo ihr Maul war. Der Kopf der Kobra ragte über den beiden Männern auf.
    »Nicht … bewegen«, flüsterte Cato.
    »Richtig.«
    Cato hatte auf den Märkten Alexandrias einige Schlangenbeschwörer gesehen und wusste, wie schnell die Tiere zustoßen konnten. Aufzuspringen und an der Schlange vorbei zu den Schwertern zu hechten – nun, das war wohl keine Option. Wenn einer von ihnen es versuchte, war das sein sicherer Tod. Mit der Linken griff er langsam nach der Tunika, die zerknüllt neben der Schlafmatte lag. Seine Finger glitten verstohlen über die Erde und schlossen sich um die Falten des Stoffs.
    »Macro, ich versuche jetzt, sie abzulenken. Wenn ich mich bewege, springst du zu den Schwertern. Alles klar?«
    »Wie willst du sie denn ablenken?«
    »Das spielt keine Rolle, halt dich einfach bereit. Auf drei.«
    Die Schlange war von den Stimmen beunruhigt, zischte noch lauter, und nahm den Kopf zurück, zum Zustoßen bereit.
    Cato befeuchtete sich die Lippen und sprach leise. »Eins … zwei … drei!«
    Er riss die Tunika hoch, sprang auf und schleuderte sie in Hüfthöhe durch die Luft auf die Schlange zu. Die Kobra schoss sofort darauf los, stieß heftig gegen den Stoff, änderte dann die Richtung und zischte erneut. Macro war emporgeschnellt und hatte einen Schritt auf den Zeltpfosten zugetan, als die Schlange herumfuhr und sich auf ihn stürzte. Er sprang auf seine Schlafmatte zurück.
    »Verdammt, das war knapp.«
    »Ich versuche es nochmal«, sagte Cato. Er wickelte sich einen Zipfel der Tunika um die Faust und hielt der Schlange den Rest des Stoffs vorsichtig hin. Sofort drehte sie ihm wieder den Kopf zu. Ihre Augen funkelten wie Rubine. Cato führte die Tunika nach rechts und schüttelte sie. Die Schlange stieß erneut zu, und Cato riss das Tuch im selben Moment zurück. Die Giftzähne hatten sich in dem dichten Wollgewebe verfangen, und Cato stieß einen entsetzten Schrei aus, als der Körper der Schlange auf ihn zuflog. Er warf der Kobra die Tunika über den Kopf und packte sie mit der freien Hand unmittelbar unterhalb der Haube am Hals. Die Haut der Schlange war trocken und rau, und ihr Leib wand sich heftig. Cato versuchte krampfhaft, sie festzuhalten und ihr gleichzeitig mit der anderen Hand die Tunika um den Kopf zu schlingen.
    Macro sprang zum Zeltpfosten vor und riss sein Schwert an sich. Er drehte sich um, schlug auf den sich windenden Schlangenleib ein, traf aber stattdessen den Boden.
    »Macro!«, schrie Cato, während er mit dem Schlangenkopf in der Tunika rang. »Bring die Bestie endlich um.«
    Macro schlug erneut zu und traf die Kobra mitten in den Leib. Der nächste Hieb durchtrennte den Schlangenkörper. Der hintere Teil zappelte zuckend auf dem Boden herum, und Macro beförderte ihn rasch mit einem Tritt zur Seite. Der vordere Teil schien sogar noch wilder zu

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