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Cato 10 - Die Legion

Titel: Cato 10 - Die Legion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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auf dem Weg nach Norden bis Ombos vorgedrungen sind.«
    »Wo liegt das?«
    »Etwa hundert Meilen flussaufwärts.«
    Macro wandte sich an Cato. »Der Feind schlägt nicht gerade eine Schneise durch den Südteil der Provinz, oder? Und man kann auch nicht behaupten, dass Candidus sich beeilt, ihn zurückzudrängen.«
    Cato zuckte die Schultern. »Der Legat wird seine Gründe haben.«
    »Die würden mich wirklich interessieren.«
    Sie durchschritten den letzten Pylon und erblickten eine weitere Sphingenallee, die zum eine Meile entfernten Amun-Tempel führte. Neben der Allee lag ein großes, niedriges Gebäude, das von einer weiteren Lehmziegelmauer umfasst war. Eine Abteilung Legionäre stand am Eingangstor Wache.
    »Hier entlang, Herr.« Der Führer winkte Cato. Der Optio, der am Tor den Befehl hatte, hob bei ihrem Näherkommen die Hand.
    »Halt! Was wollt ihr?«
    »Das sind Offiziere, die sich zur Stelle melden«, erklärte der Legionär und trat zur Seite. Cato griff in seine Tunika, nahm seine Befehle heraus und reichte sie dem Optio. Der überflog das Schriftstück auf der Papyrusrolle und salutierte. »Willkommen bei den Schakalen, Herr.«
    »Schakale?«
    Der Optio drehte sich um und zeigte auf die Standarte, die über dem Tor zum Priesterquartier wehte. Über der Nummer der Legion hob sich die goldene Abbildung einer Art Hundekopf vom roten Stoff ab. Cato und Macro betrachteten die Standarte kurz und wechselten einen wissenden Blick: Kein einziges Schlachten-Ehrenabzeichen prangte an der Fahnenstange.
    »Ihr wollt euch gewiss in die Offiziersliste eintragen lassen, Herr.«
    Cato nickte. »Aber erst möchte ich den Legaten sehen.«
    »Er ist nicht hier, Herr. Du musst dich mit dem Lagerpräfekten begnügen. Caius Aurelius.«
    »Wo ist denn der Legat?«
    »Er ist vor mehreren Tagen von hier aufgebrochen, Herr. Wie ich hörte, hat er die befestigten Lager am Nil entlang besichtigt, um sicherzustellen, dass sie einem Angriff der Nubier gewachsen sein werden.«
    »Wann wird er zurückerwartet?«
    »Das kann ich nicht sagen, Herr. Am besten fragst du den Lagerpräfekten.«
    »Wo finde ich den?«
    »Geh durch das Tor und dann einfach geradeaus, Herr. Die Verwaltungsräume liegen unmittelbar hinter dem Wasserbassin.«
    »Wasserbassin?«, meinte Macro lächelnd, als sie durch das Tor gingen. »Das klingt ja nach einem komfortablen Posten.«
    In krassem Gegensatz zu der schlichten Mauer, die das Priesterquartier umschloss, bot das Innere auf den ersten Blick beträchtliche Annehmlichkeiten. Palmen beschatteten gepflasterte Wege, die um die Gebäude herumführten. Bewässerungsrohre versorgten Blumenbeete. Allerdings waren nur noch wenige, extrem vernachlässigte Pflanzen am Leben. Die Blätter waren von einer Schicht feinen Staubs bedeckt. Der Weg führte vom Eingang zwischen zwei doppelten Säulenreihen hindurch auf einen gefliesten Innenhof, der von luftigen Priesterzellen umgeben war. Der Hof lag im Schatten eines großen Sonnendachs, und dort hatte der Verwaltungsstab des Hauptquartiers seine Tische aufgestellt. Die Schreiber waren damit beschäftigt, vor dem Abendessen ihre Schreibfedern zu säubern und ihre Arbeit beiseitezulegen. Auf der gegenüberliegenden Seite des Hofes stand noch eine Säulenreihe, und dahinter sah man Wasser, das in der Sonne spiegelte. Die Zellen des zweiten Innenhofs waren den führenden Offizieren der Armee vorbehalten. In jeder Zelle stand hinten ein Feldbett und vorn ein Schreibtisch. Mehrere Offiziere waren noch in ihre Arbeit vertieft. Cato fragte einen vorbeikommenden Ordonnanzoffizier nach dem Lagerpräfekten.
    »Dort drüben, Herr. Hinter dem Wasserbassin.« Er zeigte auf einen schmächtigen Mann mit dunklem, stark gelocktem Haar, der, über einen großen Schreibtisch gebeugt, ein Schriftstück betrachtete. Cato führte seine kleine Gruppe um das flache Wasserbecken herum. Als er sich der Zelle näherte, blickte der Lagerpräfekt auf. Er wirkte müde und angespannt.
    »Ja?«
    »Präfekt Cato meldet sich zur Stelle, Herr. Ich bin von Alexandria geschickt worden, um die frei gewordene Stelle des Obertribuns einzunehmen. Hier ist mein Befehl.« Er überreichte dem Offizier das Schriftstück. »Dies hier ist Centurio Macro, der zur hiesigen Legion beordert wurde.«
    »Und wer ist das?« Der Lagerpräfekt nickte zu Hamedes hinüber.
    »Unser Kundschafter, Herr.«
    Aurelius warf einen kurzen Blick auf den Befehl und schob ihn dann zur Seite. »Gut, dass ihr kommt. Gestern ist zwar ein

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