Catpower: Das ultimative Körperbuch (German Edition)
hohe, elegante Sanduhr, weil ich mich bei dieser Atmung lang und elegant fühle, mit langer, schlanker Taille. Am »Mittelstück« um die Taille herum haben schwerere Menschen auch meistens die Länge versteckt. Kreuzschmerzen, Ischias, Hexenschuss, Lendenwirbelprobleme, Bandscheibenvorfälle an der Lendewirbelsäule sind oft Resultat dieser Stauchung. Und auch die Speckröllchen …
Schritt 2: Den linken Arm nach vorne ausstrecken und über den Kopf strecken. Den rechten Arm genau so anheben, ohne Umwege, direkt nach vorne, auf Schulterhöhe, über den Kopf. Mit der rechten Hand das linke Handgelenk umfassen. Sitzbeinhöcker schön schielen lassen, das stabilisiert Beine und Becken. Mit der rechten Hand den linken Arm nach rechts ziehen, der Kronenpunkt zieht mit, die Schultern bleiben entspannt. Achtung, die Dehnung kommt aus der Brustwirbelsäule, die Taille bleibt lang, auch auf der rechten Seite. In der Dehnung die linke Schulter nach außen unten setzen und die Muskeln der Oberarme ausdrehen. Zurück in die Mitte, Seite wechseln, linke Hand umfasst das rechte Handgelenk, nach links wiederholen. Jede Seite 3-mal.
11.
Was die Katze kann, kann der Mensch auch: entspannte Aufspannung
C atpower steht als Titel dieses Buchs, weil Katzen für mich der Inbegriff für kraftvolle Leichtigkeit sind, für entspannte Aufspannung und aufgespannte Entspannung. Der Katzenkörper ist selbst in größter Konzentration bei der Mäusejagd immer noch entspannt. Streckt sich die Katze, um sich anschließend einzurollen, so bleibt sie in dieser Entspannung jederzeit reaktionsbereit. Diese immerwährende entspannt-dynamische Körperspannung besitzen eigentlich alle Wirbelsäugetiere – außer dem hochzivilisierten Menschen. Er ist das einzige Tier, das Kollabieren im Fernsehsofa mit Entspannen gleichsetzt, das entweder angespannt oder verspannt oder entspannt ist.
Menschsein an sich ist nicht anstrengend. Im Gegenteil. Wenn wir uns aus dem Fisch entwickelt haben, haben wir auch die Eleganz des Wals und des Delfins in uns. Die Wendigkeit der Echse. Die Geschmeidigkeit der Katzen. Die Bewegungslust der Affen. Als Krone der Schöpfung müssten wir eigentlich die Krönungen aller Eigenschaften verkörpern, die wir während unserer Evolution durchlaufen haben. Tun wir ja auch – während der Kindheit. Dann sitzen wir in körperfeindlichen Schulräumen auf körperfeindlichen Stühlen an körperfeindlichen Pulten und trennen das Denken und Lernen, das ganze Gescheitsein, vollkommen vom Körper ab. Geist und Körper gehen getrennte Wege. Die instinktive oder intuitive Körperlichkeit geht verloren. Anstelle des Selbstbewusstseins für das, was einem guttut, tritt die Imitation: Wie machen’s die anderen, was machen die anderen. Das von innen genährte, gespürte Wohlbefinden bleibt auf der Strecke. Gut für die wenigen, die sich Schwimmer, Leichtathleten, Tänzer zum Vorbild nehmen, die bleiben länger in ihrem Körperselbst beheimatet. Wer sich an den Hollywood-Starlets oder Laufstegmodels misst, mit künstlichen Brüsten, nach vorne gezogenen Schultern, verrenktem Becken, verliert das Innengefühl für gute Haltung, es weicht der Außenschau. Und wer sich von innen nicht gut fühlt, das kenne ich aus eigener Erfahrung, nimmt wichtig, wie er, sie von außen gesehen wird. Die Wirkung wird wichtiger als das Befinden.
Schönheitsoperationen oder Catpower. Beides zusammen geht nicht
Tamara 11 ist 29, verheiratet, erfolgreich im Marketing. Sie kommt aus Norddeutschland zu mir in eine Privatlektion, weil sie immer häufiger unter Migräneattacken und Verspannungen der Schultern leidet. Neu kommen starke Kreuzschmerzen dazu. Meine Klienten erhalten vor der ersten Privatlektion einen ausführlichen Fragebogen zum Ausfüllen. Damit kann ich mich vor dem Termin vorbereiten, auf intuitiver oder energetischer Ebene Kontakt aufnehmen, allenfalls nachfragen, nach Unfällen Röntgen- oder Computerbilder mitbringen lassen. Zwar sind wir alle einmalig, dennoch sagt mir der Fragebogen sehr viel über die Haltung. Beschwerden haben ihre Logik. Fersensporn, O-Beine, Hüftgelenkarthrose gehören zusammen wie Plattfüße, X-Beine, steife Hüften.
Mir fällt auf, dass Tamara den Abschnitt mit den Fragen nach Operationen, Schönheitsoperationen, Narben ausgelassen hat. Sie schreibt bei der Frage nach dem Grund der Privatlektion, dass sie mit dem Buch »Tiger Feeling« arbeite und die Schmerzen seither noch schlimmer geworden
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