Catpower: Das ultimative Körperbuch (German Edition)
Sprunggelenken, den Knien und den Hüftgelenken.
Füße schön in V-Stellung ausrichten, Oberkörper aufspannen. Ballon zwischen den Knien. Mit dem Fersenbein kleine Achterbewegungen machen, wie eine liegende Acht, die sich an den Seiten aufrichten möchte. Erst links, dann rechts. Wiederholen, sooft Sie wollen. Wenn Sie spüren, wie sich das Scharniergelenk des Knies und der Sitzbeinhöcker leicht mitbewegen, machen Sie es genau richtig.
Murmel fassen
Was diese Übung will: Ausrichtung und Spannkraft in die Füße bringen. Meine Lieblingsübung gegen akuten Hallux valgus.
Genau unter die Mitte des Fußballens (Quergewölbe) eine kleine Glasmurmel legen und sie mit dem Querfuß vom Boden aufnehmen, so, als wäre der Fuß noch Hand. Die Zehen bleiben möglichst gestreckt und entspannt. Nicht frustriert sein, wenn es nicht auf Anhieb klappt, es geht um die Übung.
10.
Mein Gewicht? Interessiert mich nicht (mehr) – mit Muskeln muss es ein bisschen mehr sein
H ilfe, liebe Frau Cantieni! Seit ich mit Ihrer Methode trainiere, fühle ich mich zwar großartig, doch werde ich immer schwerer. Ich habe schon fast fünf Kilogramm zugenommen. Allerdings muss ich sagen, dass keine Hose, kein Rock spannt, im Gegenteil, meine Lieblingsjeans sitzt besser denn je. Ich kann mir darauf keinen Reim machen.«
Solche und ähnliche Zuschriften erhalte ich immer wieder von Frauen, die auf ihre Körperwaage fixiert sind. Muskeln sind schwerer als Fett. Punkt. Der geltende Body-Mass-Index, die geltenden Idealgewichtsvorgaben werden willkürlich von selbst ernannten Fachleuten festgesetzt, basierend auf Statistiken und auf dem gerade herrschenden Schönheitsideal. Wird die Fülle einer Marilyn Monroe wieder modern, gelten die Idealgewichtigen von heute wohl als krankhaft mager... Frauen mit 100 Prozent Muskeln sind in diesen Listen und Werten nicht vorgesehen. Frauen mit 100 Prozent Muskulatur sind schwerer als der Durchschnitt. Wer die Tiefenmuskulatur konsequent und anatomisch gut trainiert, muss Gewicht zulegen, sonst wären die Muskeln nicht Muskeln.
Ich bin so schwer wie nie und trage immer noch Kleidergröße 38/40/42, was meine Ärztin bei einem Check-up ausrufen ließ: »Dann wiegt so ein Levator Ani mindestens sieben Kilo, so schwer sehen Sie nämlich niemals aus!« Wenn ich in Ausbildungen oder im Freundeskreis heiteres Gewichteraten mache, schätzen mich alle zehn Kilo leichter ein.
Für das skalierte Übergewicht kann ich ein paar gute Gründe vorbringen: In unserer Familie haben die Frauen dicke Beine, ausladende Hüften. Auch Stress macht dick, und der Aufbau meiner Methode war streckenweise sehr stressig. Der Stress führte zu einer Autoimmunerkrankung (Schilddrüse). Diese Ursachen machen vielleicht die Hälfte der Wahrheit aus. Die andere Hälfte: Ich habe mit Diäten meinen Stoffwechsel versaut. Ich bin die Tochter der Jo-Jo-Generation. Ich fand mich schon mit 18 zu dick, da wog ich 54 Kilo. Ich machte 101 Diäten. Nach jeder Diät wurde ich ein bisschen schwerer, Sie kennen die Leier. Bis mir aufging, dass ich da einen ganz prima Körper hatte, der auf jede Hungersnot mit noch sparsamerem Verbrauch reagierte. So ein superkluges System, das sich von meiner Dummheit nicht überlisten ließ. Ich versprach meinem Körper: Nie mehr Diät.
Nun bin ich eben, na ja, wie soll ich es nennen, »schlank auf hohem Niveau«. Die Beine immer noch dick, der Po ausladend, und trotzdem finde ich mich durch die Haltung und durch die Straffheit der Muskulatur unter dem durch Diäten lädierten Gewebe zum ersten Mal in meinem Leben fast schön. Die Proportionen stimmen. Der Po, der früher hing, steht in seiner prallen Pracht. Der Busen ist richtig schön. Die Füße haben sich von den Stöckeltorturen erholt. Der Bauch ist flach. Ich finde mich richtig schön 58. Nein, nicht schön für 58, sondern einfach okay, auch für mein Alter. Das ist ein großer Unterschied. Ich fühlte mich immer älter, als ich war, mit 13 und mit 18, mit 28 und mit 35. Mit 40 fühlte ich mich uralt, und jetzt fühle ich mich einfach gut und bin 58.
Meine Muskeln haben mit diesem Gutfühlen sehr viel zu tun. Wenn Sie mich fragen würden, was ich für mich und mein Well-Aging 10 als die wichtigste Altersvorsorge betrachte, ich würde die Muskelmasse nennen. Meine Muskeln und meine Haltung sind meine Garanten für gute Ausstrahlung, gutes Aussehen und – gute Laune.
Wer sich für 100 Prozent Muskeln entscheidet, kann sich darauf
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