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Catpower: Das ultimative Körperbuch (German Edition)

Catpower: Das ultimative Körperbuch (German Edition)

Titel: Catpower: Das ultimative Körperbuch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Benita Cantieni
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schweben in Bodenkontakt. Kronenpunkt dehnt Richtung Decke, Scham- und Steißbein nach unten. Hände verschränken und die Arme nach oben ausstrecken. Knie beugen, Sitzbeinhöcker nach hinten ziehen, bis die Knie exakt über den Fersen stehen.
    Hände lösen und locker auf den Rücken legen, Ellenbogen zur Seite dehnen, gleichzeitig den Kronenpunkt Richtung Boden dehnen. Hände lösen und auf dem Boden locker auflegen.
    Dehnen Sie nun alles über dem Hosenbund Richtung Decke, also Sitzbeinhöcker, Schambein, Steißbein, Kreuzbein. Alles unter dem Hosenbund fließt frei und entspannt Richtung Boden, die Wirbelsäule, die Brustwirbelsäule, der Hals, der Kopf. Nur die Schultern bleiben, wo sie sind: Ziehen Sie die Schulterblattspitzen näher zusammen und Richtung Hosenbund nach oben. Jetzt können Sie schielen mit den Sitzbeinhöckern. Oder mit den Schambeinspitzen. Sie können den Bauchnabel zu den Rippenbögen am Rücken dehnen.

     
    Durch die vorgestellte Mitte der Wirbelsäule einatmen, die Hälfte des Atems zum Steißbein, die andere zum Kronenpunkt schicken, noch länger, noch entspannter werden. Durch die Mitte des Brustbeins einatmen, den Atem zum Schambein und zum Kronenpunkt leiten, ausatmen.
    Die rückenkluge Aufrichtung kennen Sie schon: In die Knie, Arme nach hinten ausstrecken, die Mittelfinger weiter strecken, den Kronenpunkt nach vorne dehnen und aufrichten. Auspendeln, Arme und Beine lockern.

 

     
    12.
     
    Damit die Lachfalten voll zur Geltung kommen
     
    D ie Klientin kommt zur zweiten Lektion. Zu ihrem Strahlen gesellt sich ein verschmitztes Lachen: »Sie müssen eine Bestätigung für meinen Mann schreiben, dass ich zu Ihnen zum Training komme.« Jetzt schaue ich verdutzt. »Als ich letztes Mal nach Hause kam, fragte er mich, ob ich mir einen Liebhaber zugelegt hätte oder ob ich heimlich zum Schönheitschirurgen schleichen würde, so entspannt und frisch sah ich aus.« Die Freundin habe am nächsten Tag auch gefragt, ob sie »etwas« habe machen lassen.
    Eigentlich kam Frau F. zu mir, weil sie regelmäßig Migräneattacken plagten. Wir arbeiteten an der Haltung, an der Stellung des Kopfs auf dem obersten Wirbel. Wir mobilisierten die Schädelknochen und -gelenke, und wir vernetzten die Muskulatur des ganzen Kopfs. Dazu gehört die Mimikmuskulatur, und die reagiert extrem schnell und extrem positiv, wenn sie aufgehängt und vernetzt wird.

Reine Kopfsache
     
    Ich stieß auf die Feinarbeit am Kopf, als ich eines Tages am Körper nicht mehr weiterkam mit der Entdrehung meiner krummen Wirbelsäule. Die Bremse war am Kopf. Oberkiefer und Unterkiefer passten nicht mehr zusammen, und das Schädelbasisgelenk saß nicht einwandfrei auf dem Atlas. Ich spürte, dass die beiden Knochenringe nicht richtig aufeinander lagen. Reiste ich mit der Zunge an meinem Gaumen entlang, so spürte die empfindliche Zunge auf der linken Seite von Backenzahn zu Gaumenmitte einen kleinen Spalt und auf der Gegenseite eine kleine Erhebung.
    Ich fing an, mit der Zunge den Gaumen zu bearbeiten, das Zuviel von der rechten Seite auf die linke zu massieren. Der Gaumen reagierte zwar nicht so, wie ich das erhofft hatte, indes spürte ich, wie die Arbeit mit der Zunge meine Ohren in Bewegung setzte, Muskeln am Hinterkopf in Aufruhr brachte, die Halsmuskeln straffte und den Busen höher zog.
    Erinnerungen tauchten auf, wie ich 1983 mit einer Hirnund Hirnhautentzündung nach einem Zeckenbiss im Spital lag. Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) heißt die ziemlich gemeine Viruserkrankung, und mich hatte die Zecke natürlich nicht im Wald erwischt, sondern irgendwo zwischen Büro im Ringier Pressehaus und der Tramhaltestelle am Bellevue mitten in der Stadt Zürich. Das Gehirn war aufgeschwollen, es fühlte sich an, als würde gleich mein Schädel platzen. Ich lag im Bett und stellte mir vor, dass sich die Schädelknochen auseinanderbewegten, um den kolikartigen Schwellungen des Schädelinhalts mehr Raum zu verschaffen. Ich legte meine Hände an die Schläfen und stellte mir vor, dass ich die Hände mit den Schädelknochen wegschieben konnte. Und tatsächlich, ich spürte, wie sich die Knochen bewegten.
    Das fiel mir wieder ein, als ich mit der Zunge die Innenräume meines Schädels auslotete. Vielleicht ließ sich das ja ohne lebensbedrohende Entzündung wiederholen. Also. Hinsetzen. Aufspannen. Schädelknochen von innen öffnen. Das funktionierte sofort, als könnte ich den Kopf einfach von innen aufblasen. An diesem

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