Caylebs Plan - 6
Pause eine Stimme aus dem ›Sicherheits-Kommunikator‹.
»Owl, ich füge Kaiserin Sharleyan, Kaiser Cayleb und Erzbischof Maikel zur Liste autorisierter Netzwerk-User hinzu. Und wo ich gerade darüber nachdenke: Nehmen wir doch auch noch Sergeant Seahamper dazu, nur zur Sicherheit. Bitte bestätigen.«
»Jawohl, Lieutenant Commander«, erwiderte die Stimme. »Kaiserin Sharleyan, Kaiser Cayleb, Erzbischof Maikel und Sergeant Seahamper sind jetzt als autorisierte Netzwerk-User eingetragen.«
»Gut. Das ist alles, Owl.«
»Jawohl, Lieutenant Commander.«
»War das wirklich dieses ›Computer‹-Ding, von dem Ihr gesprochen habt?«, fragte Sharleyan in einem Tonfall, der ihre Begeisterung deutlich erkennen ließ.
»Ja«, gab Merlin zurück und schüttelte mit einem schiefen Grinsen den Kopf. »Leider ist Ding mehr als richtig. Für eine Computer-KI ist Owl nicht gerade helle, aber die Gebrauchsanweisung hat mir fest versprochen, Owl verbessere sich noch.«
»Für mich klingt das schon jetzt wundersam!«
»Das vergeht, spätestens wenn Ihr Owl etwas erklären müsst, was außerhalb ihrer normalen Betriebsparameter liegt.« Merlin schloss die Augen und schüttelte sich kurz. Dann öffnete er die Augen wieder und reichte der jungen Kaiserin das Gerät.
Äußerst vorsichtig griff sie danach, und er lächelte sie beruhigend an.
»Macht Euch keine Sorgen, Eure Durchlaucht. Ich werde das alles noch einmal mit Euch durchgehen, bevor ich wieder aufbreche. Und ich werde Euch noch ein weiteres dieser Geräte hier lassen, mit der Bitte, es dem Erzbischof auszuhändigen.«
»Glaubt Ihr tatsächlich, ich könnte dem Erzbischof Eure Erläuterungen dazu einfach weitergeben?« Sharleyan bemühte sich ernstlich, sich ihre Beklommenheit nicht anmerken zu lassen. Doch es war Merlins Gesichtsausdruck anzusehen, dass sie dabei kläglich versagt hatte.
»Macht Euch keine Sorgen!«, wiederholte er. »Das ist tatsächlich viel einfacher als die Dinge, die Ihr ohnehin schon jeden Tag tut. Aber zu dem Kommunikator gehört noch das hier.«
Wieder griff er in seine Tasche und holte noch etwas anderes hervor. Es war schwierig, die Form des kleinen Gegenstandes auszumachen, der jetzt auf seiner Handfläche lag. Denn was immer es war: Es bestand aus einem Material, das noch klarer war als sauberstes Wasser.
»Das kommt in Euer Ohr, Durchlaucht«, sagte er. »Für den Erzbischof habe ich auch noch einen davon.«
»Und was, bitte schön, macht dieses Ding in meinem Ohr, Seijin Merlin?«, fragte Sharleyan ein wenig misstrauisch.
»Wahrscheinlich werdet Ihr nicht einmal bemerken, dass es da ist«, versuchte Merlin sie zu beruhigen. »Das ist bewusst so konstruiert, dass es praktisch unsichtbar ist, und dabei so bequem zu tragen, dass man es dauerhaft im Ohr belassen kann. Nun zu seiner Funktion: Das ist ein Audio-Relais zum Kommunikator. Solange Ihr das im Ohr tragt und Euch vom Kommunikator nicht weiter entfernt als etwa tausend Fuß, könnt Ihr eine eingehende Nachricht von mir hören - oder auch von Cayleb -, ohne dass jemand etwas davon mitbekommen kann.«
»Wirklich?« Wieder leuchteten Sharleyans Augen auf, ihr Blick huschte zu Cayleb hinüber.
»Genau das habe ich auch gedacht, als Merlin es mir auf dem Weg hierher erklärt hat«, sagte Cayleb sofort. »Bedauerlicherweise, Liebste, kannst du mich dann zwar hören, ohne das jemand in deiner Umgebung etwas davon mitbekommt. Aber ich muss leider immer noch in diesen ›Kommunikator‹ hineinsprechen, was meine Umgebung mitbekommen könnte. Wenn ich also so etwas mache, während ich ... tja, was denn, ich weiß nicht ... sagen wir: gerade im Kriegsrat sitze, dann könnte das früher oder später auffallen.«
Sie lachte auf und blickte ihn kopfschüttelnd an, dann wandte sie sich wieder an Merlin.
»Wird dieses Relais mich davon abhalten, mit diesem Ohr noch zu hören?«
»Nein, Durchlaucht«, versicherte Merlin ihr. »Das ist eigens darauf ausgelegt, jeden anderen Laut, den Ihr normalerweise hören würdet, aufzunehmen und ganz normal weiterzuleiten. Wenn Ihr wolltet, könntet Ihr das Gerät auch auf eine höhere Empfindlichkeit einstellen und so Dinge hören, die Ihr normalerweise nicht würdet wahrnehmen können. Aber ich würde Euch davon abraten, an den Einstellungen herumzuspielen, solange Ihr Euch noch nicht ganz an das Gerät gewöhnt habt.«
»Ach, ich denke, dieser Versuchung kann ich leicht genug widerstehen!«
»Gut.«
Merlin reichte ihr den transparenten kleinen
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