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Caylebs Plan - 6

Titel: Caylebs Plan - 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Temperaturen noch deutlich tiefer sinken, und auch das wusste Sharleyan. Sie wusste aber auch, dass Cayleb während seiner Laufbahn bei der Royal Charisian Navy mit seinem Schiff durch Gewässer gekreuzt war, in denen es mindestens ebenso bitterkalt gewesen war wie alles, was der Winter in Cherayth erwarten ließ.
    Trotzdem macht es Spaß, ihn damit aufzuziehen, gestand sie sich selbst ein. Abgesehen davon werden wir beide die Wärme unseres Bettes genießen, bevor im Frühling das Eis schmilzt.
    »Eigentlich«, sagte Cayleb, und Sharleyan spürte seinen sanften, warmen Atem an ihrem Ohr, »bin ich bereit zuzugeben - nicht vor Zeugen, sei angemerkt, aber privatissime -, dass für dieses Bett hier tatsächlich sogar einiges spricht.«
    »Tatsächlich?« Sie stützte sich auf einen Ellenbogen, um ihm in die Augen blicken zu können. »Und was, wenn ich fragen darf, wäre das?«
    »Nun ja«, antwortete er bedächtig und fuhr mit einer Fingerspitze sanft über ihre nackte Brust, »zunächst einmal ist es groß genug. Ich bin wirklich nicht in der Lage, die Betten aufzuzählen, die für mich einfach zu kurz waren. Dann hängen die Füße raus, schrecklich! Und dieses Bett hier ist auch gut gepolstert. Das ist immer wichtig. Manchmal werden die Matratzen mit Stroh gestopft oder sogar mit Getreidespelzen, und das ist nie angenehm. Die Laken sind auch nett, wo ich jetzt so darüber nachdenke, und die Stickereien auf den Kopfkissenbezügen sind erstklassig. Vielleicht nicht ganz auf charisianischem Niveau. Aber wenn man bedenkt, welchen Beschränkungen der Dekorateur unterworfen ist, doch recht zufrieden stellend. Und dann ...«
    Er stockte, als seine Gemahlin schamlos ausnutzte, dass er gänzlich nackt war.
    »Na, na!«, sagte er hastig, als ihr Griff noch fester wurde. »Tu bloß nichts, was wir beide bedauern würden!«
    »Ach, ich tue bestimmt nichts, was ich bedauern würde«, versicherte sie ihm mit einem nachgerade gehässigen Grinsen.
    »Na, unter diesen Umständen sollte ich vielleicht noch hinzufügen, das Wichtigste an diesem Bett ist eindeutig, dass ich nicht allein darin liege«, sagte er rasch.
    »Das geht zumindest schon in die richtige Richtung«, sagte sie. »Vielleicht nicht ganz auf chisholmianischem Niveau, aber wenn man bedenkt, welchen Beschränkungen der Sprecher unterworfen ist, doch schon beinahe zufrieden stellend.«
    »Wie! Nur beinahe?«, setzte Cayleb indigniert nach.
    »Im Augenblick bin es wohl ich, die in der Lage ist, berechtigte Forderungen durchzusetzen ... unter anderem«, erklärte sie süßlich.
    »Ach, na gut.« Er grinste über das ganze Gesicht, nahm sie wieder in die Arme und zog sie zu sich, sodass sie auf ihm lag. »Dann kann ich wohl genauso gut zugeben, dass dies hier das zweitbeste Bett ist, in dem ich je im Leben gelegen habe. Ich darf doch wohl davon ausgehen, du wirst mir vergeben, dass ich eine Schwäche für unser gemeinsames Bett in Tellesberg habe.«
    »Ach ...« Sie küsste ihn, langsam und ausgiebig. »Ich denke, das kann ich dir vergeben. Mir geht es ja schließlich genauso.«
 
    Einige Stunden später saßen die beiden Seite an Seite im Wohnraum ihrer Zimmerflucht und blickten aus dem Fenster zum Mond empor, der als hochglanzpolierte, silbrige Scheibe über einen blauschwarzen Samthimmel zog. Langsam schüttelte Cayleb den Kopf.
    »Es ist schon schwer zu glauben, dass jeder dieser Sterne da draußen genau so hell und groß sein soll wie unsere eigene Sonne«, sagte er leise.
    »Noch schwerer zu glauben, als dass Merlin eine neunhundert Jahre alte Frau sein soll?«, fragte Sharleyan und lehnte ihren Kopf gegen Caylebs Schulter.
    »Ja, schon.« Ihr Gemahl lächelte. »Schließlich kann ich mich immer auf die Vorstellung zurückziehen, Merlin sei doch nichts anderes als reine Magie, was auch immer er sagen mag.«
    »Idiot«, sagte Sharleyan liebevoll, hob die Hand und zupfte an seinem jetzt deutlich volleren Bart.
    »Gefällt er dir?«, fragte er. Sie blickte zu ihm auf, und er zuckte mit den Schultern. »Den Bart, meine ich. Gefällt er dir?«
    »An einigen gänzlich unangemessenen Stellen kitzelt er«, sagte sie ernsthaft. »Und es wäre mir nicht recht, wenn er Überhand nähme. Keinen dichten Rauschebart, verstehst du? Aber unter dieser Voraussetzung kann ich damit leben.«
    »Na, das nenne ich mal ›überschwängliche Unterstützung‹«, meinte Cayleb mit einem schiefen Grinsen.
    »Naja, man muss sich schon an so viel Haar gewöhnen«, bemerkte Sharleyan.
    »Fast

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