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CC-5 streng geheim

CC-5 streng geheim

Titel: CC-5 streng geheim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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nichts Un­rech­tes tun.«
    »Stimmt«, warf Han­ni­bal ein. »Jetzt ver­ra­te uns aber erst ein­mal, was du hier sollst! Weißt du nicht, daß wir ei­ne wich­ti­ge Sa­che zu er­le­di­gen ha­ben?«
    In sei­nen Au­gen flamm­te plötz­lich Haß auf, den ich schon frü­her an ihm be­merkt hat­te. Man­zo konn­te sich freu­en wie ein Kind, aber er konn­te auch mit der Wild­heit ei­nes Ti­gers tö­ten.
    »Ich weiß. Der Ge­ne­ral hat mir al­les ge­sagt. Ich ha­be auch das ge­se­hen, was im Kel­ler liegt und nicht zu uns ge­hört.«
    Nie­mand lä­chel­te über sei­ne Aus­drucks­wei­se. Un­se­re Psy­cho­lo­gen hat­ten aller­größ­ten Wert dar­auf ge­legt, den Mu­tan­ten füh­len zu las­sen, daß er trotz sei­ner Miß­ge­stalt ein Mensch war.
    »Wei­ter, Man­zo«, sag­te ich ru­hig. »Du weißt al­so, wor­auf es an­kommt. Bist du et­wa der Mann, von dem mir der Chef be­rich­tet hat? Er sprach von ei­ner wich­ti­gen Hil­fe, die uns die­ser Mann leis­ten könn­te.«
    Er wur­de wie­der ver­le­gen. Man muß­te ihn be­han­deln wie ein Kind. Er war noch in vie­len Din­gen un­reif, und es kam sehr auf sei­ne Er­zie­hung an.
    »Ja, Cap­tain, ich soll Ih­nen hel­fen. Ich wer­de mit Ih­nen ge­hen, wenn Sie die­sen Pro­fes­sor auf­su­chen. Ich soll Nach­rich­ten über­mit­teln, wenn Sie nicht fun­ken kön­nen. Au­ßer­dem soll ich in den Ge­dan­ken Ih­rer Fein­de le­sen, da­mit ich Sie im­mer recht­zei­tig war­nen kann. Ich soll auch fest­stel­len, wer ein Un­ge­heu­er und wer ein Mensch ist.«
    Han­ni­bal pfiff schrill durch die Zäh­ne. Ver­blüfft starr­te ich auf den Mu­tan­ten. All­mäh­lich glaub­te ich die Zu­sam­men­hän­ge zu be­grei­fen.
    »Was? Bist du et­wa auch ein Te­le­path? Kannst du Ge­dan­ken oh­ne tech­ni­sche Hilfs­mit­tel auf­fan­gen und selbst wel­che aus­sen­den, so daß sie wie ge­spro­che­ne Wor­te im Geist ei­nes Men­schen er­schei­nen und auch so ver­stan­den wer­den?«
    Er nick­te.
    »Aber, Man­zo, da­von hat­te ich ja gar kei­ne Ah­nung!«
    »Ich wuß­te es auch nicht, Cap­tain. Ich ha­be mich auch nie dar­über ge­wun­dert, daß es mir so leicht fiel, an­de­re Leu­te zu durch­schau­en. Wis­sen Sie, ich – ich ha­be ein­fach nicht dar­auf ge­ach­tet, bis ich zu Ih­ren Wis­sen­schaft­lern kam. Sie ha­ben das ent­deckt. An­schlie­ßend wur­de ich ge­schult. Man hat mei­nen Kopf in Klam­mern ge­steckt und al­ler­lei ge­mes­sen. Es hat aber nicht weh ge­tan. Sie wa­ren sehr freund­lich. Dann be­kam ich Sprit­zen, aber ich ha­be nicht ge­sagt, daß das manch­mal sehr ge­schmerzt hat. Ich woll­te den Wis­sen­schaft­lern doch hel­fen, nicht wahr!«
    Er schau­te mich nach­denk­lich an und sag­te kurz dar­auf:
    »Ja, das dau­er­te sechs Wo­chen. Je­den Tag ha­be ich et­was an­de­res ma­chen müs­sen. Ich sah auch auf ein bun­tes Rad, das sich ganz schnell dreh­te. Da schlief ich ein. Es soll Hyp­no­se ge­we­sen sein. Als sie das nach Wo­chen mit mir mach­ten, ha­be ich auf ein­mal die Stim­me ge­hört. Es war mein Klei­nes, das zu mir sprach. Von da an kann ich es je­der­zeit ru­fen. Die Ent­fer­nung spielt kei­ne Rol­le. Jetzt ist mein Klei­nes bei dem Leut­nant, der sich TS-19 nennt. Er ist oben auf dem Berg und sieht zu dem Haus hin­un­ter, in dem der Pro­fes­sor wohnt.«
    Ich war ziem­lich ver­wirrt.
    »Mo – Mo­ment«, stam­mel­te ich. »Das ist et­was un­klar. Dein Klei­nes, wer ist das?«
    »Na ja – das ist eben das klei­ne Mäd­chen, das kei­ne El­tern mehr hat. Sie mag mich sehr gern. Sie ist mein Klei­nes. Sie ist auch ei­ne Te­le­pa­thin. Ken­nen Sie Ki­ny nicht? Der Chef sag­te doch, Ki­ny hät­te Sie ge­tes­tet, aber da­bei wä­re nichts her­aus­ge­kom­men.«
    Mei­ne Ge­dan­ken über­stürz­ten sich. Na­tür­lich, die klei­ne Ki­ny Ed­wards! An sie hat­te ich im Au­gen­blick nicht ge­dacht.
    Er nann­te sie »sein Klei­nes«. Man­zo hat­te al­so ei­ne schutz­be­dürf­ti­ge See­le ge­fun­den, und das mach­te ihn zu­frie­den.
    »Kannst du auch mei­ne Ge­dan­ken le­sen, Man­zo?«
    »Nein, Cap­tain«, er­klär­te er. »Ki­ny hat schon ge­sagt, daß sie in Ih­rem Ge­hirn wie tot wä­ren. Das stimmt. Sie ha­ben sich gut blo­ckiert. Ich kann das auch ma­chen, aber da­zu

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