CC-5 streng geheim
muß ich mich konzentrieren und anstrengen. Die Wissenschaftler haben mich das gelehrt. Sie sagen, mein Gehirn wäre auch mutiert; daher kämen die Eigenschaften. Er ist mir noch nie gelungen in Ihr Bewußtsein einzudringen, auch nicht im blauen Strahlenwald. Wenn ich es gekonnt hätte, hätte ich Sie wahrscheinlich sofort getötet, denn damals wußte ich doch noch nicht, daß ich bei Verbrechern war. Ich hätte Sie für einen Feind gehalten, wenn ich aus Ihrem Bewußtsein hätte herauslesen können, daß Sie ein GWA-Schatten waren. Ich kann aber alle anderen Impulse empfangen. Sie können sich auf mich verlassen.«
»Ausgezeichnet«, flüsterte Hannibal. Ein nachdenklicher Ausdruck trat in seine Augen.
Mein Kollege warf sachlich ein:
»Präzise ausgedrückt, Sir, ist die Sache so, daß Kiny bei uns bleibt. Sie sollen Manzo mitnehmen. Er kann jederzeit mit der Kleinen Verbindung aufnehmen und haargenau berichten. Das ist tausendmal besser als das beste Mikro-Funkgerät. Außerdem kann er Sie rechtzeitig warnen, falls da irgend jemand auf dumme Gedanken kommen sollte. Der Chef ist der Ansicht, daß ein ungewöhnlicher Fall ungewöhnliche Maßnahmen erfordert. Wir können die Monstren teilweise mit eigenen Mitteln schlagen. Es steht Ihnen frei, eine plausible Erklärung für Manzos Herkunft zu finden. Er hat eine parapsychologisch hervorragende Schulung erhalten, die seine natürlichen Gaben erst richtig zur Entfaltung brachte. Er ist ein echter Telepath und sogar etwas stärker als Kiny. Wollen Sie einen Test?«
Ich nickte Manzo zu. Er begann sofort, als ich zu ihm sagte:
»Rufe die Kleine an. Sie möchte eine Meldung von TS-19 durchgeben. Wie groß ist die Entfernung?«
»Fast fünfzig Meilen«, murmelte der Leutnant.
Manzos Augen wirkten etwas starr, doch seine Haltung verkrampfte sich nicht. Er »sprach« mit dem Kind. Beide benutzten unverständliche Impulse, die früher einmal für die urtümliche Menschheit selbstverständlich gewesen sein sollen.
Es dauerte einige Minuten, dann lächelte er plötzlich. Wenigstens sollte seine Lippenbewegung ein Lächeln sein.
»Viele Grüße von Kiny, Captain. TS-19 hat über sie durchgeben lassen, daß vor drei Minuten eine große Transportmaschine vor dem Berghaus gelandet ist. Sie steht vor der Flugzeughalle, aber sie geht nicht hinein, obwohl es einige Männer probiert haben. Jetzt sind sie damit beschäftigt, große Kisten auszuladen und in das Haus zu schaffen. Damit endet die Meldung von Leutnant TS-19«.
Ich konnte mein Erstaunen nicht verheimlichen. Hannibal warf mir einen Blick zu, der mir bewies, daß er die Sache ebenfalls nicht begriff.
»Manzo, du bist doch nicht beleidigt, wenn ich deine telepathisch empfangene Meldung nachprüfe? Jetzt sofort. Ich möchte den Leutnant anrufen.«
»Aber nein, machen Sie das nur. Sie sollen Vertrauen zu mir haben.«
Er sagte das so einfach und natürlich, daß ich verstummte.
Ich rief TS-19 über Sup-Ultrakurz-Sprechwelle an. Er meldete sich sofort. Auf dem Bildschirm erschien sein Gesicht, das zur Hälfte von einer Pelzkappe verdeckt wurde. Er bestätigte die Nachricht in jeder Beziehung. Dann sah ich das lachende Gesicht der Kleinen. Sie stand dicht neben dem Agenten.
»Haben Sie uns nicht geglaubt, Captain?« ertönte die zarte Stimme aus dem Lautsprecher. »Manzo ist prima. Kommen Sie bald zu uns? Hier ist es schön. Nur am Fernrohr ist es kalt.«
»Entschuldige, Kiny. Ich werde nicht mehr an euch zweifeln. Ich komme in einigen Stunden.«
Ich unterbrach die Verbindung. SG-44 lächelte. Die anderen Kollegen warfen sich bedeutungsvolle Blicke zu.
»Okay«, stellte ich fest. »Ich fliege nach Tagesanbruch los. Manzo kann so
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