CC-5 streng geheim
Seite. Darunter klaffte der Boden. Ich entdeckte eine schmale Kunststofftreppe, die steil nach unten führte.
»Das sind die erweiterten Kellerräume, Sir. Natürlich haben wir die ursprüngliche Unterkellerung gelassen, die ohnehin nur den dritten Teil des Hauses einnahm. Noch komplizierter haben wir es beim besten Willen nicht machen können, da uns einfach die Zeit fehlte. Schwere und auffällige Maschinen konnten wir nicht einsetzen. Wir wissen, daß nicht einmal der Luftpolizei etwas aufgefallen ist. Sie können ganz beruhigt sein. Wenn Sie behaupten, daß die Zentrale schon seit Jahren existiert, kann man Ihnen unmöglich das Gegenteil beweisen.«
Wortlos schritten wir nach unten. Ich betrat nun die eigentliche Spionagezentrale.
Zwei größere Räume waren für die technischen Einrichtungen gedacht; außerdem gab es zwei kleine Zimmer. Ich besichtigte das Hochleistungs-Stromaggregat, die moderne Klimaanlage und natürlich auch die Objekttaster zur fernbildlichen Überwachung der Oberfläche. Bildsprech- und Orbit-Funkgeräte waren ebenfalls vorhanden. Moderne Richtstrahl-Antennen konnten aus dem Boden ausgefahren werden; das Waffenlager war reichhaltig sortiert.
Der Bau glich einer der modernen Agentenzentralen, wie sie seit etwa fünfzehn Jahren errichtet wurden. Die USA waren überzogen mit einem engen Netz solcher Sammelstellen, in denen die Agentenberichte aus den jeweiligen Arbeitsgebieten zusammenliefen.
»Nicht übel«, murmelte der Kleine, der seine Nase in jede Ecke hineinstecken mußte. »Die Sache hat Hand und Fuß. Nicht besonders groß, aber es ist alles da, was man zur Ausrüstung von Sabotage- und Spionagetrupps und zur Übermittlung von Nachrichten braucht. Ständige Besatzung vier Mann, ja?«
Der Leutnant nickte. Dann wurden uns die drei anderen Kollegen seines Kommandos vorgestellt. Das waren die Männer, die man offiziell »verhaften« würde, während Hannibal und ich entkommen sollten.
Ich zog den warmen Mantel aus und wollte mich eben zu einer Lagebesprechung niedersetzen, als der Kleine plötzlich herumfuhr. In seiner Hand tauchte unsere neuartige Thermo-Rak-Waffe auf. Er hatte so blitzartig gezogen, wie ich das von ihm gewöhnt war. Hannibals Gegner hatten sich oft von seiner äußeren Erscheinung täuschen lassen.
Von vorn erklang ein derart dröhnendes Gelächter, daß mir fast die Trommelfelle platzten. Wenn ich diese Laute nicht schon einmal gehört hatte, dann wollte ich nicht mehr Thor Konnat heißen.
Sprachlos starrte ich auf das Ungetüm, das breitbeinig vor der Türfüllung stand, die von dem fast ebenso breiten wie hohen Körper vollkommen verdeckt wurde.
Es war der Mutant Manzo, den ich bei meinem letzten Einsatz in der radioaktiv verseuchten Atomhölle des Amazonas gefunden hatte. Er hatte keine Ahnung gehabt, wie es in der übrigen Welt aussah. Er kannte nur das verhältnismäßig kleine Gebiet, über dem vor Jahrzehnten eine C-Bombe explodiert war. Bei der Aushebung des verbotenen Atomwerks war er uns sehr behilflich gewesen. Nach Abschluß des Unternehmens hatten wir dafür gesorgt, daß er und die anderen mißgestalteten Nachkommen erbmassengeschädigter Eltern in die Staaten gebracht wurden, wo man ihnen eine besondere Siedlung errichtete.
Seit Wochen hatte ich Manzo nicht mehr gesehen. Nun stand der Mutant vor mir.
Äußerlich hatte er sich nicht verändert, auch wenn er jetzt Kleidungsstücke trug, die man speziell für seinen gigantischen Körper angefertigt hatte.
Er besaß immer noch die verhältnismäßig kurzen, plumpen Säulenbeine und die muskulösen Arme. Die Hände
Weitere Kostenlose Bücher