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CC-5 streng geheim

CC-5 streng geheim

Titel: CC-5 streng geheim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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west­li­chen Welt vor Ge­richt ge­stellt und ver­ur­teilt zu wer­den. Wie ge­fällt Ih­nen das, Dr. Mein­au?«
    »Groß­ar­tig«, kom­men­tier­te ich sei­ne Aus­le­gung. »Ich ha­be wäh­rend mei­ner Mond-Stra­fe die Men­schen has­sen ge­lernt.«
    In sei­nen grau­en Au­gen be­gann es selt­sam zu fla­ckern. Has­tig sag­te er:
    »Sie has­sen al­so die Mensch­heit? Man hat Ih­nen un­recht ge­tan, man hat Sie ge­de­mü­tigt, ge­gei­ßelt und Ih­ren ur­ei­gens­ten In­tel­lekt un­ter­drückt, nicht wahr?«
    Ich wur­de hell­hö­rig. Was war das ge­we­sen? Die Wor­te hat­ten so ei­gen­ar­tig ge­klun­gen.
    Ich glaub­te die Stim­me mei­nes Psy­cho­lo­gie-Do­zen­ten zu ver­neh­men, der mir jetzt ge­ra­ten hät­te, den win­zi­gen ro­ten Fa­den auf­zu­spü­ren, der sich durch sei­ne in­di­rek­ten Fra­gen zog.
    Okay, wenn es ihn be­frie­dig­te, soll­te er sei­ne Ant­wort er­hal­ten.
    Ich lach­te ge­quält auf.
    »Nur ge­gei­ßelt? Herr, was wis­sen Sie über die Qua­len, die man in ei­ner sol­chen An­stalt er­dul­den muß? Da­für gibt es nur einen Aus­druck, und der heißt Haß und noch­mals Haß!«
    Die letz­ten Wor­te schrie ich hin­aus.
    Sint­kols Au­gen glüh­ten plötz­lich so ei­gen­ar­tig, daß ich auch oh­ne die fol­gen­den Wor­te be­merkt hät­te, was mit dem Pro­fes­sor los war: er war wahn­sin­nig.
    Er muß­te zu den ge­fähr­li­chen Geis­tes­kran­ken ge­hö­ren, die ihr psy­chi­sches Lei­den meis­ter­haft zu tar­nen ver­ste­hen. Bei ih­nen bricht der Wahn­sinn nur voll durch, wenn sich der ver­wirr­te See­len­zu­stand di­rekt an­ge­spro­chen und in sei­ner ur­ei­gens­ten Vor­stel­lungs­welt be­rührt fühlt.
    Und das war jetzt der Fall.
    Sint­kol lach­te krei­schend. Sei­ne Hän­de grif­fen kral­len­gleich durch die Luft.
    »Ja, Haß, Haß«, gell­te die Stim­me. »Sie al­so auch, Sie Ar­mer, Sie auch! Die Bes­ti­en ha­ben Sie ge­pei­nigt, und Sie has­sen, ha­ha! Ich wer­de sie ver­nich­ten. Ha­ha, ich wer­de sie auf­ein­an­der het­zen. Ich wer­de die Er­de von ih­nen säu­bern und den Weg für We­sen frei­ma­chen, die der Schöp­fung nä­her ste­hen. Ich wer­de …«
    Die Schrei bra­chen ab­rupt ab. Sint­kol sank stöh­nend zu Bo­den. Ar­man­ds konn­te ihn ge­ra­de noch auf­fan­gen. Ich wä­re da­zu nicht in der La­ge ge­we­sen, so stark hat­te mich die Sze­ne über­rascht.
    Ent­setzt starr­te ich auf den Wahn­sin­ni­gen!
    Es war un­ge­heu­er­lich! Mir fehl­ten die Wor­te. Es dau­er­te ei­ne Wei­le, bis ich mich wie­der ge­faßt hat­te und ei­ni­ger­ma­ßen lo­gisch den­ken konn­te.
    Ich ging zu Man­zo hin­über. Ent­set­zen stand in sei­nen Au­gen.
    Da Dr. Ar­man­ds mit dem Wis­sen­schaft­ler be­schäf­tigt war, konn­te ich Man­zo has­tig zu­rau­nen:
    »So­fort Nach­richt ab­set­zen. Ge­nau schil­dern. Al­le De­tails sind wich­tig. Fer­ner durch­ge­ben, daß Sint­kol zwei­fels­frei mit den Mons­tren in Ver­bin­dung steht. Er will den Un­ter­gang der Mensch­heit! Durch­ge­ben.«
    Ich wand­te mich wie­der ab und war Ar­man­ds be­hilf­lich, den zit­tern­den Pro­fes­sor auf einen Stuhl zu set­zen.
    Wäh­rend Sint­kols Geis­tes­ver­wir­rung all­mäh­lich nachließ, setz­te Man­zo sei­ne Mel­dung ab. Was wohl Ge­ne­ral Re­ling da­zu sag­te!
    Nach ei­ni­gen Mi­nu­ten be­gann Sint­kol wie­der zu spre­chen. Ich hat­te den Ein­druck, daß er zu wis­sen schi­en, was er ge­sagt hat­te.
    Er sah mich durch­drin­gend an, als er flüs­ter­te:
    »Ich ent­schul­di­ge mich nicht, Dok­tor. Im­mer, wenn ich dar­an den­ke, wird mir übel. Was ha­ben Sie zu sa­gen? Was? Re­den Sie!«
    Na­tür­lich hielt er sich nicht für wahn­sin­nig. Ihm war nur »übel« ge­wor­den, weil er sich auf­ge­regt hat­te. Die­ser Mann war schwer krank. Jetzt durf­te mir auf kei­nen Fall ein Feh­ler un­ter­lau­fen, sonst wä­re das Un­ter­neh­men ge­schei­tert.
    Fast krampf­haft dach­te ich an mei­ne Be­feh­le und er­in­ner­te mich an die Vor­schrift, wo­nach ich als GWA-Schat­ten ver­pflich­tet war, auf al­les ein­zu­ge­hen, wenn es für die Lö­sung ei­nes be­stimm­ten Pro­blems er­for­der­lich war.
    Ehe ich die Wor­te sprach, die ich spre­chen muß­te, ließ ich noch

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