CC-5 streng geheim
unvorsichtig gewesen war, mit einem Kettenfahrzeug auf das gelandete UFO zuzufahren. Er hatte uns dadurch den ersten Hinweis auf Sintkol gegeben, den wir in der Folge gründlicher unter die Lupe genommen hatten.
Die vier Männer trugen leichte Sporthosen und kurzärmelige Sommerhemden. Ich verstand bald, warum!
In der großen Höhle herrschte eine enorme Hitze. Wir befanden uns nicht nur fünfzehnhundert Meter unter dem Talgrund, sondern außerdem in der Nähe zahlreicher vulkanisch tätiger Zonen, die ihre Hitze in die Hohlräume abstrahlten.
Der Korb hielt neben einer Alu-Plattform, Sintkol stieg aus. Die vier Männer waren mit Maschinenpistolen bewaffnet, die sie über die Schultern hängen hatten – eine deutliche Warnung! Von jetzt an konnte ich Armands nicht mehr handgreiflich drohen.
Während wir langsam aus dem Korb kletterten, sprach Sintkol bereits mit Merklin, der hier anscheinend der Anführer war.
»Wir geben höchstens die Maschinenpistolen ab«, raunte ich Hannibal und Manzo zu. »Dagegen wehren, wenn sie auch die Pistolen verlangen. Habt ihr die Magazine mit den Rak-Patronen herausgenommen?«
»Okay«, erwiderte Hannibal. »Normale Ladung eingesetzt. TH-Magazine habe ich in den Halfterschlaufen.«
Manzo nickte bestätigend. Wir gingen über die schmalen Stufen nach unten. Einer der Männer pfiff schrill durch die Zähne. Seine Hand fuhr zur Waffe. Die Männer hatten den Mutanten jetzt erst entdeckt.
»Macht keinen Unsinn«, ertönte Hannibals Stimme. Seine MP-Mündung ruckte nach oben. »Unser Begleiter hat nur ein etwas andersartiges Aussehen. Reizt ihn nicht. Die Kraft seiner Hände ist nicht zu unterschätzen. Keine falsche Bewegung.«
»Runter mit der Waffe«, ordnete ich an. »Das sind ebenfalls Wächter. Sie haben vorsichtig zu sein.«
»Ich habe aber etwas dagegen, Boß, wenn einer von ihnen nach seiner Waffe greift. Sie wissen, daß ich garantiert schneller schieße.«
»Mäßige dich. Gib nicht so an, Zwerg«, meinte Tony Merklin. »Du hast hier gar nichts zu sagen. Ich bin der Chef der Wachmannschaft. Von nun an bist du mir unterstellt. Der Doktor will doch für den Professor arbeiten, oder?«
Man schien bereits zu wissen, was oben vorgefallen war. Anscheinend hatte es Armands bei dem Telefongespräch durchgegeben.
»Schon gut«, warf ich beschwichtigend ein. »Natürlich bleiben wir hier. Fredy wird Ihnen unterstellt. Ich glaube nicht, daß ich hier noch eine Leibwache brauche. Trotzdem möchte ich die vertrauten Leute weiter um mich haben.«
Ich sah Sintkol an. Er nickte. Das schien für ihn belanglos zu sein.
Armands flüsterte dem Schwarzhaarigen etwas zu. Er reagierte sofort und forderte uns auf:
»Ihre Waffen, Doktor. Es ist hier nicht erlaubt, mit Maschinenpistolen herumzulaufen.«
Während der Professor nachdenklich in eine Ecke starrte und anscheinend mit anderen Problemen beschäftigt war, sah mich Armands tückisch an.
Ich lächelte nur und hielt Merklin meine MP hin.
»Hier, nehmen Sie. Wir haben nicht die Absicht, einen Krieg in der Unterwelt zu entfesseln. Ich bin froh, daß ich überhaupt hier bin.«
»Das ist auch meine Ansicht, Doktor«, antwortete er ziemlich unfreundlich.
»Übrigens, weshalb brauchen Sie hier eine Wachmannschaft?« fragte ich Armands.
»Das werden Sie vielleicht noch erfahren. Fragen Sie den Chef«, sagte er zurückhaltend.
Hannibal händigte die Maschinenpistole nur unter Protest aus. Manzo warf seine Waffe lässig einem anderen Wächter zu. Obwohl der Mutant die MP ganz leicht geworfen hatte, schlug sie dem Mann hart gegen die Brust.
Sintkol kam wieder näher. Er schien aus seinen Gedanken aufgeschreckt zu sein.
Merklin stand dicht vor mir.
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