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CC-5 streng geheim

CC-5 streng geheim

Titel: CC-5 streng geheim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ei­ni­ge Mi­nu­ten ver­strei­chen, um wie­der zur Ru­he zu kom­men.
    »Ich ha­be es ge­hört«, sag­te ich rauh. »Sie ha­ben furcht­bar lei­den müs­sen. Sie ha­ben recht. Der Mensch ist ein Ge­schöpf, das nie­mals zur Ein­sicht kom­men wird. Auch mich hat man ge­jagt und ge­hetzt, weil ich an­de­re An­sich­ten hat­te und noch ha­be. Sie sind nicht wert, Men­schen ge­nannt zu wer­den, die­se ewi­gen Heuch­ler und Bluf­fer. Es über­rascht mich nicht, in Ih­nen einen Gleich­ge­sinn­ten zu fin­den. Nicht um­sonst ha­be ich ei­ne Agen­ten­zen­tra­le über­nom­men.«
    Er lä­chel­te bei­na­he glück­lich bei mei­nen Wor­ten. In mir tob­te al­les, aber mei­ne wah­ren Ge­füh­le durf­te ich nicht zei­gen. Han­ni­bal war lei­chen­blaß. Dr. Ar­man­ds Ge­sicht wirk­te wie ver­stei­nert. Na­tür­lich wuß­te er, daß sein Chef wahn­sin­nig war. Das stand für mich au­ßer Fra­ge.
    In die­sem Au­gen­blick sprach ich über Ar­man­ds ge­wis­ser­ma­ßen das To­des­ur­teil.
    Nicht der Wahn­sin­ni­ge war der Ver­bre­cher an der Mensch­heit, son­dern der Phy­si­ker Dr. Ar­man­ds, des­sen ge­sun­der Geist längst er­kannt hat­te, was hier von ei­nem Ver­rück­ten in die We­ge ge­lei­tet wur­de. Sint­kols Ver­hal­ten war den Um­stän­den ent­spre­chend noch ent­schuld­bar, nicht aber Dr. Ar­man­ds Hal­tung. Wel­che Mo­ti­ve moch­te er wohl ha­ben, den Irr­sin­ni­gen zu un­ter­stüt­zen?
    Ich sah ihn em­pört an, aber er be­merk­te es nicht.
    »Dan­ke, mein Freund, dan­ke«, sag­te Sint­kol lei­se. Sei­ne schlan­ke Hand preß­te sich um mei­ne Rech­te.
    »Gön­nen Sie mir et­was Ru­he. Ich wer­de sie an­schlie­ßend in Si­cher­heit brin­gen. Ich bin nun doch froh, daß ich Ih­nen ge­hol­fen ha­be. Ar­man­ds, mein Herz­mit­tel.«
    Er nahm die Trop­fen ein, die ihn nach we­ni­gen Au­gen­bli­cken wie­der zu dem über­le­ge­nen und zy­ni­schen Wis­sen­schaft­ler von Welt­ruf mach­ten.
    Vor mir stand wie­der der Mann mit dem schar­fen In­tel­lekt und den prü­fen­den Au­gen. Es war ihm wie­der ein­mal ge­lun­gen, den ent­schei­den­den Schritt auf der Gren­ze zwi­schen un­be­streit­ba­rer Ge­nia­li­tät und ab­so­lu­tem Wahn­sinn recht­zei­tig zu ver­mei­den. Wahr­schein­lich hat­te er den aus­lö­sen­den Fun­ken in ei­nem Mo­ment geis­ti­ger Klar­heit tief in sein Un­ter­be­wußt­sein ver­ban­nen kön­nen. Das fest­zu­stel­len, war aber die Auf­ga­be ei­nes Psych­ia­ters. Ich trau­te mir kein ab­schlie­ßen­des Ur­teil zu. Mei­ne Kennt­nis­se auf die­sem Ge­biet reich­ten nur so­weit, wie es von ei­nem viel­sei­tig ge­schul­ten GWA-Schat­ten ZBV ver­langt wur­de.
    Pro­fes­sor Sint­kol war kei­nes­wegs ver­le­gen. Er hat­te an­schei­nend kei­ne deut­li­che Er­in­ne­rung an den Zwi­schen­fall. Er wirk­te si­cher und selbst­be­wußt und nicht im ge­rings­ten de­pri­miert. Viel­leicht war er der Mei­nung, zwar et­was er­regt, an­sons­ten aber ver­nünf­tig und fol­ge­rich­tig ge­spro­chen zu ha­ben.
    Ich be­merk­te das ver­hal­te­ne Lä­cheln sei­nes As­sis­ten­ten und muß­te mich be­herr­schen, mei­ne Ge­füh­le nicht of­fen zu zei­gen. Die­ser ge­wis­sen­lo­se Ver­bre­cher amü­sier­te sich auch noch dar­über!
    »Ge­hen wir, Dok­tor«, äu­ßer­te Sint­kol. »Üb­ri­gens kön­nen Sie von mir er­fah­ren, wes­halb Ih­re Zen­tra­le so un­ver­hofft aus­ge­ho­ben wor­den ist. Der mas­kier­te GWA-Of­fi­zier war et­was ge­schwät­zig. Ich glau­be, ich ha­be ihm ge­schickt die Zun­ge ge­löst.«
    »Zwei­fel­los, Pro­fes­sor«, sag­te ich tief durch­at­mend.
    Sint­kol schil­der­te mir die Aus­he­bung un­se­rer Haupt­zen­tra­le in Un­garn.
    »Ja, so kam das eben«, schloß er. »Sie er­se­hen dar­aus, daß man nicht vor­sich­tig ge­nug sein kann, Sie müs­sen al­so wohl oder übel bei mir blei­ben. Ich hät­te Ver­wen­dung für einen gu­ten In­ge­nieur. Ha­ben Sie Er­fah­rung mit Mi­kro-Kern­re­ak­to­ren?«
    »O ja. Da­mit war ich auf dem Mond be­schäf­tigt.«
    »Nicht, nicht«, wehr­te er has­tig ab. »Bit­te er­wäh­nen Sie die un­an­ge­neh­me Ge­schich­te nie wie­der. Sind Ih­re Leu­te zu­ver­läs­sig?«
    »Ku­gaz ist schon

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