CC-5 streng geheim
Pannen geben. Bei uns wurden auch Kleinigkeiten nicht übersehen. Das gab es einfach nicht!
Ich schaute den Mutanten fragend an. Er entblößte die scharfen Knochenreihen. Also hatte er alles übermittelt. Er ist jetzt machte ich mir so richtig klar, wie wichtig Manzo bei diesem Unternehmen war, zumal ich das unbestimmte Gefühl hatte, in einer gefährlichen Mausefalle zu sitzen.
Dr. Armands öffnete die Stahltüren. Ich erblickte einen hellerleuchteten Hohlraum, dessen Felswände nicht verkleidet waren.
Die MP lag fest in meinen Händen. Ich sah ihn nur drohend an, als Hannibal warnend meinte:
»Okay, Doc. Ich nehme an, daß wir nun aussteigen sollen. Denken Sie aber nicht, daß Fredric Kugaz die Schreibmaschine aus den Händen legt. Habe ich mich klar ausgedrückt?«
Ein spöttisches Lächeln huschte über Armands Lippen.
»Sehr aufmerksam, daß Sie endlich so höflich sind, Ihren werten Namen zu nennen.«
»Ach, Sie haben es gemerkt, daß ich Fredric Kugaz bin?« sagte der Zwerg mit einem diabolischen Grinsen. »Köpfchen, Köpfchen, Doc! Sie sind ein Könner.«
Armands wurde weiß vor Wut, aber er sagte kein Wort mehr. Mit dem losen Mundwerk des Zwerges konnte so schnell keiner konkurrieren. Man ließ sich am besten auf kein Wortgefecht ein.
Innerlich lachend, trat ich aus dem Tresor. Manzo folgte mir. Der Physiker schloß die Türen, und der Lift fuhr wieder nach oben. Ich sah einen unregelmäßig geformten Schacht, in dem vier schwere Stahlschienen nach oben liefen. Darin hing der seltsame Aufzug. Nun konnte ich auch deutlich das Klicken der wuchtigen Zahnräder hören. Der Schacht endete in dieser Höhle, in der einst vulkanische Gewalten getobt haben mußten. Sicherlich waren aus dem Spalt überflüssige Gase entwichen.
Ich sah auf das starke Stromkabel, das sich an der Felswand entlangzog und weiter hinten in der Dunkelheit verschwand.
»Hmm, gar nicht übel!« murmelte ich. »Wenn ich so eine phantastisch getarnte Zentrale gehabt hätte, wären wir nicht ausgehoben worden. Wollen Sie mir immer noch nicht sagen, was Sie hier unten machen? Es ist doch verständlich, daß ich neugierig bin.«
Sein Blick war auf Manzo gerichtet, der wie ein gewaltiger Felsklotz wirkte. Er stand mit gespreizten Beinen neben dem Schacht. Seine Augen verrieten Wachsamkeit. Ihm entging nichts. Die kleinen, seltsam gerundeten Ohren glichen denen eines lauschenden Tieres.
»Wasser ist in der Nähe, Boß«, dröhnte es so laut aus dem riesigen Mund, daß Armands zusammenfuhr.
Der Physiker war sichtlich erschüttert. Hinter den Brillengläsern erschienen seine Augen extrem geweitet. Manzo nannte mich von nun an »Boß«. Es gehörte zur Rolle.
»Wo ist Wasser?«
»Irgendwo dahinten. Ziemlich weit entfernt. Es rauscht und donnert. Ich höre es schwach.«
»Also können wir gar nichts hören. Okay, paß scharf auf. Ich möchte hier keine Überraschungen erleben. Sintkol kommt vielleicht auf den Gedanken, uns kurzerhand auszuschalten. Aber auch Sie werden dann Ihrem Schicksal nicht entgehen, Armands.«
»Reden Sie doch keinen Unsinn«, sagte er leicht bebend. »Welche Gründe sollten wir haben?«
»Es gäbe schon welche, wenn ich nicht vorsichtig gewesen wäre und noch während meiner Flucht einen Bildsprech-Anruf an eine gewisse Person erledigt hätte, die der GWA garantiert unbekannt ist. Dort befinden sich die beiden Filme. Wenn ich mich in genau acht Tagen nicht wieder melde, geht ein Rohrpost-Päckchen nach Washington ab. Sagen Sie das möglichst schnell Ihrem Chef, damit er sich danach richtet.«
Er sah mich nur stumm an.
»Wohin führt der breite Gang?«
Ich deutete in die Dunkelheit, wo die Höhle in einen großen und hohen Stollen überging. Von dort kam auch das
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